Laux-Prozess
Der Laux-Prozess ist ein industrielles Verfahren zur Herstellung von Anilin, bei dem Nitrobenzol mit Hilfe von Gusseisenspänen in Anwesenheit von Wasser reduziert wird, wobei das Eisen oxidiert wird, und in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen gelbes Eisen(III)-hydroxidoxid oder schwarzes Eisen(II,III)-oxid entsteht:
Die stark exotherme Reaktion wird durch Chloridionen katalysiert, die in Form von Aluminiumchlorid oder Eisen(III)-chlorid zugesetzt werden können. Hierdurch unterscheidet sich dieses Verfahren von der ansonsten ähnlichen Béchamp-Reduktion, bei der Salzsäure verwendet wird.[1]
Das Verfahren wurde 1925 von dem deutschen Chemiker Julius Laux bei Dr. E. ter Meer & Cie (später Teil der I.G. Farben) entwickelt und wird seit 1926 eingesetzt.[2][3] Um die hierbei als Nebenprodukte anfallenden Eisenoxide besser als Pigmente einsetzen zu können, wurde das Verfahren optimiert, so dass die Herstellung mehrerer geeigneter Eisenoxidpigmente möglich wurde. Das verbesserte Verfahren wurde 1928 patentiert.[4]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag zu Eisenoxid-Pigmente. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. April 2018.
- ↑ Georg Sachs: 90 Jahre Pigmentproduktion in Uerdingen. In: Chemiereport GmbH. 21. September 2016, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Lanxess - Seit 90 Jahren über 13 Mio. t Farbpigmente aus Krefeld. In: Christian Jahn, Silivio Schade (Hrsg.): BFT International. Band 82, Nr. 11. Bauverlag, Gütersloh 2016, S. 54–56 (bft-international.com).
- ↑ https://bayferrox.de/uploads/tx_lxsmatrix/laux-brochure_deutsch_compressed_02.pdf Herstellung von Eisenoxidpigmenten über das Laux-Verfahren