Lemgow
Lemgow ist eine Gemeinde im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 55′ N, 11° 19′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüchow-Dannenberg | |
Samtgemeinde: | Lüchow (Wendland) | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 64,48 km2 | |
Einwohner: | 1369 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29485 | |
Vorwahl: | 05883 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAN | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 54 015 | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Theodor-Körner-Straße 14 29439 Lüchow (Wendland) | |
Bürgermeister: | Ulrich Haase-Mühlner (Liste Lemgow) | |
Lage der Gemeinde Lemgow im Landkreis Lüchow-Dannenberg | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt im südlichen Wendland auf dem Lemgow, einem in der Saaleeiszeit gebildeten Grundmoränenplateau, das heute als Hochfläche die umgebenden Niederungen überragt. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Lüchow (Wendland) hat.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde Lemgow besteht aus folgenden Ortsteilen:
- Bockleben
- Großwitzeetze, bis 16. März 1936 Witzeetze im Lemgow[2]
- Kriwitz
- Predöhl mit Wohnplatz Hohenkrug
- Prezier
- Puttball
- Schletau
- Schmarsau
- Schweskau
- Simander
- Trabuhn
- Volzendorf
Die Ortsteile Schweskau und Puttball sind heute zu einer Ortslage zusammengewachsen.
Geschichte
BearbeitenReligionen
BearbeitenIn der Gemeinde gibt es die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Lemgow mit dem Pfarrsitz in Schweskau.[3]
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Bockleben, Großwitzeetze, Kriwitz, Predöhl, Prezier, Puttball, Schletau, Schmarsau, Schweskau, Simander, Trabuhn und Volzendorf in die neu gebildete Gemeinde Lemgow eingegliedert.[4]
Politik
BearbeitenDie Gemeinde Lemgow gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[5][6]
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat des Lemgow setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- Liste Lemgow: 6 Sitze
- CDU: 4 Sitze
- Linke: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)[7]
Bürgermeister
BearbeitenDer ehrenamtliche Bürgermeister Ulrich Haase-Mühlner (Liste Lemgow) wurde am 11. November 2021 gewählt.
Wappen
BearbeitenDas Wappen der Gemeinde ist zweiteilig. Oben zeigt es die Hohe Kirche im Lemgow. Unten sieht man die Kirche (Kreuz) umringt von den zwölf Dörfern (Striche).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
BearbeitenDie Hohe Kirche ist das Wahrzeichen der Gemeinde. Sie ist Johannes dem Täufer gewidmet. Ihr Ziegelturm stammt wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, die aus Feldsteinen errichtete Apsis aus dem 14. Jahrhundert; der Mittelteil der Kirche wurde um 1770 erneuert. Alle Bauteile folgen unterschiedlichen Stilrichtungen. Turm und Apsis sind der Gotik zuzuordnen, der Mittelteil trägt seit seiner Erneuerung barocke Züge. Die Orgel im Inneren stammt aus dem Jahr 1856 und wurde von Eduard Meyer (1806–1889), Hannover, geschaffen. An die Kirche grenzt ein ca. zwei Hektar großer Friedhof mit altem Baumbestand und Lindenallee.[8]
Sechs weitere Kapellen in Bockleben, Prezier, Schmarsau, Schweskau, Simander und Volzendorf gehören ebenso zur Kirchengemeinde.
Die St.-Georg-Kapelle zu Bockleben ist im Mittelalter aus Feldsteinen gebaut worden. Der Altar ist aus einem Stein gehauen und mit christlichen Motiven bemalt.
Die Heilige-Drei-Könige-Kapelle in Prezier ist ein aus dem Mittelalter stammender Feldsteinbau. Der relativ große Kirchturm aus dem Jahr 1785 fällt auf.[9]
Die St.-Jakobi-Kapelle in Schmarsau ist eine mit Feldsteinen errichtete Kirche.
Die St.-Antonius-Kapelle zu Schweskau ist wahrscheinlich in der Zeit der Christianisierung des Lemgows gebaute Kapelle. 1895 wurde ein Turm an die Kirche gebaut. Die Kapelle verfügt als einzige im Lemgow über eine Kanzel.[10]
Die St.-Nicolai-Kapelle in Simander ist ein neugotischer Backsteinbau mit einem Turm aus dem Jahr 1865.
Die St.-Petri-Kapelle in Volzendorf stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist eine Feldsteinkapelle mit einem neogotischen Backsteinturm.[11]
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St.-Georgs-Kapelle in Bockleben
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Heilige-Drei-Könige-Kapelle in Prezier
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St.-Jakobi-Kapelle in Schmarsau
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St. Antonius-Kapelle in Schweskau
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St.-Nikolai-Kapelle in Simander
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St.-Petri-Kapelle in Volzendorf
Jedes Dorf in der Gemeinde, das keine Kapelle hat, verfügt über einen Glockenturm.[12] Die Hohe Kirche und die Kapellen sind durch einen Radrundweg miteinander verbunden.[13]
Verkehr
BearbeitenDurch die Gemeinde verläuft in West-Ost-Richtung die Landesstraße (L) 260 Bundesstraße 248–Landesgrenze Niedersachsen/Sachsen-Anhalt–(Bundesstraße 190).[14]
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Lemgow erschloss bis 1969 die Bahnstrecke der Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn. Heute noch betreibt das Unternehmen die Buslinie 8050 (ehemals 1938), die die Ortschaften der Gemeinde Lemgow mit Lüchow verbindet. Nächster Bahnhof mit Personenverkehr ist nunmehr Salzwedel an der Bahnstrecke Stendal–Uelzen, etwa 13 km südwestlich von Lemgow.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Franz Conrad Löhr (ca. 1735–1812), Porträtmaler, in Bockleben geboren
- Ton Veerkamp (1933–2022), Theologe, lebte zuletzt in Schmarsau
Weblinks
Bearbeiten- Informationen über Lemgow auf der Webseite der Samtgemeinde
- Lemgow bei Predöhl, Hohe Kirche. Orgel von Eduard Meyer (1856) auf der Website von NOMINE (= Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 265
- ↑ Kirchengemeinde Lemgow auf der Webseite des Kirchenkreises Lüchow-Dannenberg, abgerufen am 25. November 2012.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 232.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 31. Juli 2022.
- ↑ Arbeitskreis Lüneburger Heide des Kirchlichen Dienstes in Freizeit, Erholung und Tourismus, Amt für Gemeindedienst der Ev.-luth. Landeskirche (Hrsg.): Kirchen und Klöster in der Lüneburger Heide. 3. Östlicher Bereich, 1995.
- ↑ EJZ: "Neue Maueranker für den Turm", abgerufen am 25. November 2012.
- ↑ Ernst-Günther Behn: Das Hannoversche Wendland - Kirchen und Kapellen. Seite 154.
- ↑ EJZ: "Leuchtendes Kreuz auf weißer Seide", abgerufen am 25. November 2012.
- ↑ EJZ:"Glockenstuhl mit neuen Balken", abgerufen am 25. November 2012.
- ↑ EJZ: Radrundweg führt zu Kapellen, abgerufen am 25. November 2012.
- ↑ GeobasisdatenViewer Niedersachsen. Abgerufen am 28. Juni 2022.