Dann verschwindet im Unendlichen, das heißt oder formaler, dass es zu jedem eine reelle Zahl gibt, so dass für alle .[1][2]
Da die Fourier-Transformationen von integrablen Funktionen stetig sind, handelt es sich bei um eine stetige Funktion, die im Unendlichen verschwindet. Bezeichnet man den Vektorraum der im Unendlichen verschwindenden Funktionen mit , so lässt sich das Lemma von Riemann-Lebesgue auch folgendermaßen formulieren:
Die Fourier-Transformation auf ist eine Abbildung von nach .
Der Beweis[1] soll hier in groben Zügen vorgestellt werden. Wir nehmen zunächst vereinfachend an, dass stetig ist. Für liefert die Substitution
,
und wir haben eine zweite Formel für . Bildet man nun den Mittelwert aus beiden Formeln und nimmt Beträge, zieht diese unter das Integral, was den Exponentialterm zu 1 macht, so folgt
.
Aufgrund der Stetigkeit von konvergiert gegen für alle und . Außerdem gilt
Die Annahme der Stetigkeit von kann auf Grund eines Dichtheitsarguments fallen gelassen werden. In der Tat liegen die absolut integrablen stetigen Funktionen dicht in . Für jedes und jede Funktion existiert also eine stetige Funktion , sodass gilt. Aufgrund der Eigenschaften der Fourier-Transformation folgt, dass dann auch gilt. Wie vorher gezeigt, verschwindet für , und da beliebig gewählt werden kann, folgt die gleiche Aussage für .
Die Menge der integrablen Funktionen, das heißt die Menge der L1-Funktionen, bildet mit der Faltung als Multiplikation und der 1-Norm eine Banachalgebra. In der harmonischen Analyse zeigt man, dass die Fourier-Transformation ein Spezialfall der abstrakten Gelfand-Transformation wird. Das Lemma von Riemann-Lebesgue folgt dann aus der Tatsache, dass die Gelfand-Transformation in den Raum der C0-Funktionen abbildet und der Gelfand-Raum von mit identifiziert werden kann. Gleichzeitig wird dadurch das Lemma von Riemann-Lebesgue auf lokalkompakte abelsche Gruppen verallgemeinert.[4]
↑ abM. J. Lighthill: Einführung in die Theorie der Fourier-Analysis und der verallgemeinerten Funktionen, BI-Hochschultaschenbücher (1966), Band 139, ISBN 3-411-00139-9, Kapitel 4: Das Riemann-Lebesgue'sche Lemma