Leona Lewis

britische Sängerin und Liederschreiberin

Leona Louise Lewis (* 3. April 1985 in Islington, London) ist eine britische Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin und Tierrechts-Aktivistin. Sie gewann im Dezember 2006 die dritte Staffel der britischen Gesangs-Castingshow The X Factor. Ein Jahr später gelangen ihr sowohl mit dem Lied Bleeding Love als auch mit ihrem Debütalbum Spirit internationale Nummer-eins-Hits. Bisher veröffentlichte sie in ihrer Karriere fünf Alben.

Leona Lewis (2014)

Leona Lewis wurde als zweites von drei Kindern des Ehepaares Joe und Maria Lewis am 3. April 1985 geboren und wuchs in Hackney im Norden von London auf. Ihr Vater stammt aus der Karibik, ihre Mutter aus Wales. Im Alter von zwölf Jahren schrieb Leona Lewis ihr erstes Lied, mit 13 Jahren gewann sie den Lady-D-Nachwuchswettbewerb im Hackney Empire. Sie besuchte die Sylvia Young Theatre School und die London School for Performing Arts & Technology. Bereits vor ihrer Teilnahme an The X Factor nahm sie ein erstes Album mit dem Titel Twilight auf, das bis heute jedoch nie veröffentlicht wurde. 2019 heiratete sie den deutschen Tänzer Dennis Jauch.[1]

Karriere

Bearbeiten

2006: The X Factor

Bearbeiten
 
Leona Lewis auf der London-Premiere der Trickfilmkomödie Flushed Away im November 2006

Im Sommer 2006 nahm Lewis an einem Vorsingen für die dritte Staffel der Castingshow The X Factor teil. Unterstützt von ihrem Mentor Simon Cowell schaffte sie den Einzug in die Finalshow am 16. Dezember 2006. Dort setzte sie sich gegen ihren Konkurrenten Raymond Quinn durch und erhielt einen mit einer Million Britischen Pfund dotierten Plattenvertrag bei Sony BMG. Von den über acht Millionen abgegebenen Stimmen entfielen 60 Prozent auf Leona Lewis. Vier Tage nach dem Finale erschien im Vereinigten Königreich ihre Debütsingle A Moment Like This, eine Coverversion des Hits von Kelly Clarkson aus dem Jahr 2002. Bereits vor Ausstrahlung der Finalshow hatte die Single eine Million Vorbestellungen erreicht und wurde damit sogleich ein Weihnachts-Nummer-eins-Hit.

2007–2008: Spirit und weltweiter Erfolg

Bearbeiten

Im Laufe des Jahres 2007 nahm Leona Lewis Lieder für ihr Debütalbum unter anderem in New York und Los Angeles auf. Dabei entstand auch der spätere Hit Bleeding Love, geschrieben von Jesse McCartney und Ryan Tedder, dem Sänger von OneRepublic. In Großbritannien wurde das Lied am 19. Oktober 2007[2] als zweite Single veröffentlicht. In der ersten Verkaufswoche wurde sie in Großbritannien über 218.000 Mal verkauft. Damit gehört das Lied zur erfolgreichsten „Ersten Woche“ einer Single im Jahr 2007. Sie erreichte Platz eins der britischen Single-Charts und blieb dort sieben Wochen lang. Am 16. Dezember 2007 wurde die Single in einer britischen Publikumswahl als Record of the Year 2007 ausgezeichnet.[3]

Aufgrund dieser Erfolge wurde das Interesse an Lewis im Ausland geweckt, wodurch Anfang Dezember 2007 erste europaweite Veröffentlichungspläne bekanntgegeben wurde. In der US-amerikanischen Zeitschrift Entertainment Weekly wurde Leona Lewis in der Neujahrsvorschau 8 to Watch in '08 zur „nächsten Mariah Carey“ und zu „einer der interessantesten neuen Künstlerinnen 2008“ erklärt.

Am 11. Januar 2008 erschien Bleeding Love auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es stieg am 25. Januar 2008 direkt auf Platz eins in die deutschen und österreichischen Single-Charts ein, außerdem auf Platz drei in der Schweiz. Die Single wurde in Dänemark, Schweden, Norwegen sowie Spanien, Italien und Frankreich veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten erschien die Single gleichzeitig mit dem Album Spirit im März 2008. Bleeding Love schaffte es auch in den USA auf die Spitzenposition der Hitparade. Für die USA wurde zusätzlich ein neues Video zum Lied aufgenommen. Das Album Spirit wurde am 25. Januar 2008 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht und erreichte Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Am 24. August 2008 trat Lewis bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Peking gemeinsam mit Jimmy Page von Led Zeppelin auf und interpretierte eine Version deren Rock-Klassikers Whole Lotta Love. In Großbritannien wurde am 26. November 2008 Lewis’ zweites Album veröffentlicht. Es handelt sich dabei um vor der Teilnahme bei The X Factor aufgenommene Lieder. Die Rechte für die Lieder von diesem Album namens Best Kept Secret wurden weder von Sony BMG noch von Lewis’ Vater erworben und waren rechtlich gesehen frei. Daraufhin wurde das Album von der Management-Agentur UEG Music allein über den Online-Musikhändler Juno Records veröffentlicht, obwohl Sony BMG versuchte, diese Veröffentlichung zu verhindern. Im gleichen Monat wurde eine Deluxe Edition ihres Debütalbums veröffentlicht. Am 3. November 2008 wurde daraus die Single Forgive Me ausgekoppelt.

2009–2011: Biografie und Echo

Bearbeiten

Im Juli 2009 brachte Leona Lewis ein nach ihr benanntes Parfüm auf den Markt.[4] Aufgrund ihres Engagements im Tierschutz wählte sie hierfür das deutsche Unternehmen LR Health & Beauty Systems, das für die Herstellung seiner Produkte keine Tierversuche durchführt und eine eigene Kinderhilfsorganisation, die LR GLOBAL KIDS FUND e. V., ins Leben gerufen hatte.[5] Ein Anteil vom Erlös ihres Parfüms geht an benachteiligte Kinder.

Für den Kinofilm Avatar – Aufbruch nach Pandora sang Lewis den Song I See You ein. Zudem wurde My Hands als Titelsong für das Videospiel Final Fantasy XIII ausgewählt.

Im Oktober 2009 erschien Lewis’ Biografie Dreams beim Londoner Verlag Hodder & Stoughton.[6] Lewis’ zweites Studioalbum Echo wurde am 13. November 2009 in Deutschland und am 16. November 2009 im Vereinigten Königreich veröffentlicht. Die erste Singleauskopplung Happy erreichte Platz zwei der britischen und österreichischen Charts, Platz drei der deutschen Charts und Platz vier der Schweizer Hitparade. Das Album erreichte wie sein Vorgänger den Spitzenplatz in den britischen Album-Charts. Am Album wirkten unter anderem Ryan Tedder und Justin Timberlake mit. Die zweite offizielle Single I Got You aus dem Album Echo wurde Mitte März 2010 veröffentlicht.

Auf Initiative Simon Cowells nahm Lewis zusammen mit anderen Künstlern wie Kylie Minogue, Take That und Elton John den Titel Everybody Hurts von R.E.M. als Benefiz-Single für die Opfer des Erdbebens in Haiti neu auf.[7] Die Single erreichte den ersten Platz der britischen Hitparade.

Die erste Singleauskopplung Collide aus Lewis’ drittem Studioalbum Glassheart erschien am 2. September 2011, mehr als ein Jahr vor der Albumveröffentlichung. Lewis sang den Titel zum ersten Mal live in der britischen Spielshow „Red or black?“. Collide wurde für einen Grammy in der Kategorie Best Remix 2012 nominiert, gewann den Preis aber nicht. Am 7. Oktober 2011 wurde bekanntgegeben, dass Lewis nun bei RCA Records unter Vertrag steht.

2012–2014: Glassheart und Christmas, with Love

Bearbeiten
 
Leona Lewis (Life Ball 2014)

Lewis’ drittes Studioalbum Glassheart wurde am 12. Oktober 2012 veröffentlicht. In Großbritannien erreichte es Platz drei der Albumcharts. Als zweite Auskopplung aus dem Album wurde im Oktober 2012 die Single Trouble veröffentlicht. Sie erreichte in Großbritannien Platz sieben der Singlecharts. Die dritte Singleauskopplung des Albums war im November 2012 Lovebird.[8][9] In Deutschland erschien das Album am 18. Januar 2013 und erreichte Platz sechs der deutschen Charts.

Anfang Dezember 2012 wurde bekannt gegeben, dass für 2013 eine Europatournee mit Lewis geplant ist. Im April 2013 gab sie auch erstmals Konzerte in Deutschland.[10]

Christmas, with Love ist Leona Lewis’ erstes Weihnachtsalbum, das am 29. November 2013 erschien. Die erste Single ist One More Sleep und wurde am 5. November 2013 veröffentlicht.

2014 war sie im Film Walking on Sunshine zu sehen und wirkte auch beim Soundtrack mit.

2015-heute: I Am

Bearbeiten

Ihr fünftes Studioalbum I Am wurde am 11. September 2015 veröffentlicht und beinhaltet 10 Lieder. Weder die Singleauskopplungen noch das Album selbst konnten an den Erfolg der früheren Veröffentlichungen anknüpfen.

2016 spielte Lewis für drei Monate die Rolle der Grizabella in der Revival-Fassung von Cats am Broadway.[11]

Am 9. Februar 2018 veröffentlichte Leona mit Calum Scott eine Duet-Version seines Hits „You are the reason“.[12]

Im Dezember 2021 war sie in der ersten Staffel der Drag-Gesangssendung Queen of the Universe Jurorin.[13] Am ersten Weihnachtstag 2023 war sie in einer Spezialfolge der britischen Version von The Masked Singer Gastmitglied des Rateteams.[14]

Filmografie

Bearbeiten
  • 2014: Walking on Sunshine

Soziales Engagement

Bearbeiten

Lewis ist Vegetarierin und tritt öffentlich als Tierschützerin auf. So weigert sie sich, Leder- und Pelzprodukte zu tragen und bekämpft die Misshandlung von Tieren. Zusammen mit der WSPA Welttierschutzgesellschaft setzt sie sich für eine weltweite Tierschutzerklärung ein, die eine internationale Anerkennung des Tierschutzes durch die Vereinten Nationen fordert.[15] Weiter unterstützt sie die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd finanziell.[16] Für ihr Engagement zeichnete sie die Tierschutzvereinigung PETA als „Person des Jahres 2008“ aus.[17]

Diskografie

Bearbeiten

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[18]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
2007 Spirit DE1
 
×3
Dreifachplatin

(87 Wo.)DE
AT1
 
Platin

(60 Wo.)AT
CH1
 
×2
Doppelplatin

(74 Wo.)CH
UK1
 
×10
Zehnfachplatin

(103 Wo.)UK
US1
 
Platin

(61 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. November 2007
Verkäufe: + 10.000.000[19]
2009 Echo DE12
 
Gold

(15 Wo.)DE
AT8
 
Gold

(13 Wo.)AT
CH3
 
Gold

(21 Wo.)CH
UK1
 
×2
Doppelplatin

(25 Wo.)UK
US13
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. November 2009
Verkäufe: + 1.155.000
2012 Glassheart DE6
(4 Wo.)DE
AT5
(4 Wo.)AT
CH29
(11 Wo.)CH
UK3
 
Silber

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. Oktober 2012
Verkäufe: + 60.000
2015 I Am DE33
(1 Wo.)DE
AT34
(1 Wo.)AT
CH23
(5 Wo.)CH
UK12
(3 Wo.)UK
US38
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. September 2015
Bearbeiten
Commons: Leona Lewis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Leona Lewis und Dennis Jauch: Erste Fotos der Hochzeitsfeier vip.de vom 5. August 2019
  2. release date
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.roty.tv
  4. Die Schöne und der Maskuline, Münsterländische Volkszeitung vom 4. Juli 2009 (Memento vom 7. September 2011 im Internet Archive)
  5. Pressemitteilung vom 3. April 2009
  6. Leona Lewis: „Dreams“ erschienen
  7. Sarah Bull: Kylie Minogue revealed as latest star for Simon Cowell's Haiti earthquake charity single. In: dailymail.co.uk. 26. Januar 2010, abgerufen am 9. März 2024.
  8. http://www.leonalewismusic.com/gb/news/detail/blog_from_leona/
  9. http://www.digitalspy.co.uk/music/news/a432450/leona-lewis-announces-new-single-fireflies-its-really-powerful.html
  10. http://www.looks-der-stars.de/artikel/leona-lewis-atemberaubende-performance-bei-konzert-in-berlin_a2595/1
  11. Leona Lewis. Abgerufen am 31. Januar 2021 (englisch).
  12. https://www.billboard.com/articles/news/pride/8099037/calum-scott-leona-lewis-you-are-the-reason-duet
  13. Adam B. Vary: Vanessa Williams, Leona Lewis, Trixie Mattel and Michelle Visage to Judge Drag Singing Competition ‘Queen of the Universe’. In: Variety. 28. Oktober 2021, abgerufen am 1. Oktober 2022 (englisch).
  14. Aaliyah Rugg: ITV The Masked Singer Christmas Special: Start time and characters. In: Liverpool Echo. 17. Dezember 2023, abgerufen am 17. Dezember 2023 (englisch).
  15. WSPA – News --- Leona Lewis: Tiere sind mir wichtig! (Memento des Originals vom 6. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wspa.de
  16. Whale Wars’ Sea Shepherd Nets Anthony Kiedis and Rick Rubin’s Support | Hollywood Today. 17. Juni 2009, archiviert vom Original am 17. Juni 2009; abgerufen am 21. März 2024.
  17. Leona Lewis Wins PETA'S 'Person Of The Year' Award | Media Centre. In: PETA UK. Abgerufen am 23. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
  18. Chartquellen: DE AT CH UK US
  19. lewis corner: Leona Album.1 Verkaufzahl. In: digitalspy.co.uk. 10. Oktober 2014, abgerufen am 19. Oktober 2014 (englisch).