Leonhard Mälzel
Leonhard Mälzel (* 27. März 1783 in Regensburg; † 17. August 1855 in Wien) war Pianist, Erfinder und Mechaniker sowie Konstrukteur mechanischer Musikinstrumente.
Leben und Wirken
BearbeitenGeboren als Sohn des Regensburger Orgelbauers und Mechanikers Johann Nepomuk Mälzel (1741–1797), genoss Leonhard Mälzel eine gute musikalische Ausbildung. Sein Bruder war der berühmte Mechaniker Johann Nepomuk Mälzel. Leonhard Mälzel übersiedelte wie sein Bruder nach Wien und erfand wie dieser ebenfalls Automaten. Ein Instrument, das er „Orpheus-Harmonie“ nannte, wurde in Wien im Jahr 1814 vorgeführt.[1][2]
Leonhard Mälzel erhielt am 19. August 1823 ein Patent[3] für drei Jahre auf eine Verbesserung von Orchesterwerken und er baute 1825 eine Metall-Harmonika mit 53 Waldhörnern, Trompeten, Posaunen, und Clarinen und zwei Pauken.[4] Die Metall-Harmonika war somit ein relativ großer Automat. Leonhard Mälzel reiste 1825 mit dieser Erfindung der Metall-Harmonika nach St. Petersburg.
Im August 1827 wurde Leonhard Mälzel durch Kaiser Franz I. zum k. k. Hof-Kammer-Maschinisten ernannt.[5] Am 13. Januar 1828 präsentierte er im Saal der Niederösterreichischen Stände, im Rahmen einer „Mittagsunterhaltung“, erneut drei der von ihm erfundenen Instrument.[6]
Zuletzt lebte er in der Leopoldstadt Nr. 740 und starb am 17. August 1855 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder „am Brechdurchfall“ (Cholera).[7]
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Mälzel, Leonhard. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 16. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, S. 250 f. (Digitalisat).
- Helmut Kowar: Mälzel, Brüder. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Allgemeine musikalische Zeitung, Band 17, Friedrich Rochlitz, 1815, Seite 48Online
- ↑ Darstellung des Fabriks- und Gewerbswesens in seinem gegenwärtigen zustande, vorzüglich in technischer, mercantilischer und statistischer Beziehung. Herausgeber Stephan von Keeß, 1824, Seite 176–181 Beschreibung der Flötenwerke, Drehorgeln, Orchestrien und des Metronoms Online
- ↑ Beschreibung der Erfindungen und Verbesserungen, für welche in den kaiserlich-österreichischen Staaten Patente ertheilt wurden, und deren Privilegiums-Dauer nun erloschen ist: ... welcher die Privilegien vom Jahre 1821-1835 enthält, Band 1, Kaiserl. Königl. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei, 1841, Seite 279–283 Online
- ↑ Systematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufacturen und des gegenwärtigen Zustandes derselben; als Fortsetzung und Ergänzung des in J. 1823 beendigten Werkes: Darstellung des Fabriks- un Gewerbswesens, &c. Mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat, 1830, Seite 9 Online
- ↑ Wiener Zeitung, Nr. 183 vom 10. August 1827, S. 839 (Digitalisat)
- ↑ Der Sammler, Nr. 11 vom 24. Januar 1828, S. 44: „Herr Leonhard Mälzel, k. k. musikalischer Hof- und Kammer-Maschinist, veranstaltete am 13. Jänner im Saale der Nied. Österr. HH. Stände eine musikalische Mittagsunterhaltung, worin er seine Kunstmaschinen producirte.“ (Es folgt eine Beschreibung der einzelnen Instrumente, Metallharmonicon, Panharmonicon und Orpheusharmonie.) (Digitalisat)
- ↑ Wiener Zeitung, Nr. 198 vom 21. August 1855, S. 2220 (Digitalisat)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mälzel, Leonhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erfinder und Mechaniker |
GEBURTSDATUM | 27. März 1783 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 17. August 1855 |
STERBEORT | Wien |