Les Bobos
Les Bobos [lebobo] ist ein Lied des französischen Liedermachers Renaud Séchan, das 2006 auf dem Album Rouge Sang erschien und von Jean-Pierre Bucolo komponiert wurde.
Les Bobos | |
---|---|
Renaud Séchan | |
Veröffentlichung | 4. September 2006 |
Genre(s) | Chanson |
Text | Renaud Séchan |
Musik | Jean-Pierre Bucolo |
Verlag(e) | Virgin Records |
Album | Rouge Sang |
Geschichte
BearbeitenIn diesem Lied karikiert Renaud die Bobos (Zusammensetzung aus frz. bourgeois und bohémien, bürgerlich und bohemisch) als eine moderne, selbstbewusste Schicht, die zwischen den echten Bürgerlichen, der Bourgeoisie und den Proletariern eingeordnet werden kann. Sie seien – „trotz ihrer Eleganz“, trotz ihres so geschmackvollen Stils – oder wegen ihrer kulturellen Arroganz und Ignoranz, nicht weit entfernt von den gemeinen Spießern, den sogenannten beaufs.
Er verspottet besonders die wohlhabenden Genießer der großen Städte, die behaupten, dass sie ökologisch wählen, aber bürgerlich leben. Sie engagieren sich für das Gute – überall, anderswo in der Welt und führen – mit angemessenem Luxus – ein angenehmes Leben in der Banlieue oder in vornehmen Vororten. Der Dichter gibt zu, dass er selbst zu dieser Gesellschaftsschicht gehört.
Als er über sein Chanson befragt wurde, antwortete Renaud, dass diese Satire nicht böse sei, und dass mehr der eingebildete Konformismus als diese netten Leute selbst ihn zum Kotzen bringe.[1]
Erklärung des Titels
BearbeitenDer Begriff und das Modewort „Bobo“ wurden 2000 von dem kanadischen Kolumnisten David Brooks geprägt[2].
Das Wort erlangte besonders in Frankreich eine hohe Bekanntheit, nachdem es 2001 durch Raymond Barre anlässlich eines Wahlkampfs erstmals verwendet worden war.[3]
Es wurde nach dem Erfolg von Renauds Chanson zum Modewort; 2008 und 2009 wurde es von dem Zeichner-Duo Dupuy-Berbérian in seinen Comics wieder aufgegriffen.[4]
Anspielungen
BearbeitenFolgende Personen kommen im Originaltext, der immer wieder tagesaktuell abgewandelt wird, vor: Vincent Delerm, Michel Houellebecq, Philippe Djian, Cioran, Alain Bashung, Françoise Hardy, Gérard Manset, Pierre Desproges, Guy Bedos, Jean-Marie Bigard, Jack Lang, Nicolas Sarkozy, Bertrand Delanoë (als „Maire de Paris“ / Bürgermeister von Paris), Thierry Ardisson, Marc-Olivier Fogiel (unter dem Pseudonym „Marco“), Manu Chao.
Außerdem werden folgende Marken erwähnt: Les Inrocks, Télérama, Ikea, Arte, Canal+, PSG, France Info, Diesel, Armani, Kenzo, Zadig & Voltaire.
Folgende Orte finden sich im Text: Die Avenue Foch, Cap Ferret und die Côte d’Azur.
Charts
BearbeitenLand | Höchste Position |
---|---|
Frankreich | 8[5] |
Belgien | 16[6] |
Schweiz | 51[7] |
Weblinks
Bearbeiten- Clip auf Dailymotion.com
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Renaud in On n'est pas couché, Sendung am 30. November 2006
- ↑ David Brooks: Bobos in Paradise: the new upper class and how they got there, Simon & Schuster, 2000) (ISBN 0-684-85378-7) 2000. (dt. David Brooks: Die Bobos: Der Lebensstil der neuen Elite 2001 Ullstein Hardcover ISBN 3-550-07150-7 ISBN 978-3-550-07150-8 )
- ↑ Le Progrès de Lyon 3. März 2001, Raymond Barre: Tout est entre les mains des Lyonnais
- ↑ Bienvenue à Boboland Philippe Dupuy (Zeichner) Charles Berbérian (Geschichte) Fluide Glacial-Audie, 2008, ISBN 2-85815-862-2.
Global boboland Dupuy, Berbérian, Fluide glacial - Audie, 2009, ISBN 2-85815-976-9. - ↑ FR-Charts auf Lescharts.com (abgerufen am 7. September 2011)
- ↑ Belgische Charts auf Ultratop.be (abgerufen am 7. September 2011)
- ↑ CH-Charts auf Swisscharts.com (abgerufen am 7. September 2011)