Brot-Plamboz ist eine politische Gemeinde des Kantons Neuenburg in der Schweiz.
Brot-Plamboz | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Neuenburg (NE) |
Bezirk: | keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 6433 |
Postleitzahl: | 2318 |
Koordinaten: | 546754 / 202589 |
Höhe: | 1012 m ü. M. |
Höhenbereich: | 984–1271 m ü. M.[1] |
Fläche: | 16,09 km²[2] |
Einwohner: | 294 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 18 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
6,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.brot-plamboz.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenBrot-Plamboz liegt auf 1012 m ü. M., 15 km westlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich am Südostrand des Hochtals Vallée des Ponts im Neuenburger Jura, westlich des Passübergangs La Tourne und am Nordfuss des Solmon.
Die Fläche des 16,1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst den östlichen Teil des südlichen Abschnittes des Vallée des Ponts. Die westliche Grenze bildet der Bach Bied. Das Hochtal ist im Bereich von Brot-Plamboz völlig eben und teilweise sumpfig (Marais de Brot). Im Süden verläuft die Grenze über eine leichte Erhebung, die den natürlichen Abschluss des Tales zum Val de Travers bildet. Im Südosten reicht der Gemeindeboden auf die bewaldete Krete des Solmon (1263 m ü. M.) und im Osten auf die Höhe der Montagne de Plamboz im Bereich des Passes La Tourne. Hier befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Ein schmaler Streifen des Gebietes erstreckt sich weit nach Nordosten und umfasst dabei die östlich des Bied gelegene Ebene des Vallée des Ponts und den östlich angrenzenden Hang der Antiklinalen des Mont Racine. Der höchste Punkt von Brot-Plamboz befindet sich mit 1270 m ü. M. am Westhang des Mont Racine. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 28 % auf Wald und Gehölze, 68 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Die Gemeinde Brot-Plamboz besteht aus den Dörfern Brot-Dessus (1012 m ü. M.) und Plamboz (1017 m ü. M., am Westfuss des Mont Racine) sowie den Weilern Vers chez les Brandt (1008 m ü. M.), Les Petits Ponts (1007 m ü. M.), alle entlang der Strasse am Ostrand des Vallée des Ponts, und Le Joratel (1022 m ü. M.) am Südrand des Hochtals. Daneben gehören weit verstreut über die Jurahöhen zahlreiche Einzelhöfe zu Brot-Plamboz. Nachbargemeinden von Brot-Plamboz sind Les Ponts-de-Martel, Val-de-Travers, Rochefort, Val-de-Ruz und La Sagne.
Bevölkerung
BearbeitenMit 294 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Brot-Plamboz zu den kleinen Gemeinden des Kantons Neuenburg. Von den Bewohnern sind 99,2 % französischsprachig und 0,8 % deutschsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Brot-Plamboz nahm von 1880 (391 Einwohner) bis 1990 (237 Einwohner) ab, seither ist wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen.
Politik
BearbeitenDie Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2015 betrugen: SVP 40,4 %, FDP 26,6 %, SP 13,4 %, PdA 5,9 %, GPS 5,3 %, CVP 4,7 %, Nouveau Parti Libéral 2,6 %, glp 0,4 %, BDP 0 %.[5]
Wirtschaft
BearbeitenBrot-Plamboz ist bis heute ein hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf, wobei Viehzucht und Milchwirtschaft sowie Käseherstellung überwiegen. Während des 19. Jahrhunderts verdienten sich zahlreiche Einwohner ihr Geld in der Uhrenherstellung. Seit dem 18. Jahrhundert wurde in den Moorgebieten des Vallée des Ponts Torf gestochen; 1991 wurde der Torfabbau eingestellt. Einziger Industriebetrieb ist ein Drainagewerk, das in der gesamten Schweiz Aufträge ausführt.
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Kantonsstrasse vom Val de Travers nach La Chaux-de-Fonds. Der Weiler Les Petits Ponts befindet sich am Kreuzungspunkt dieser Strasse mit der Hauptstrasse von Neuenburg via Les Ponts-de-Martel nach Le Locle. Les Petits Ponts wird durch den Postautokurs von Neuenburg nach Le Locle bedient, die anderen Weiler sind nicht an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname Broch wird bereits im Jahr 998 erstmals erwähnt. Er ist vermutlich auf das altfranzösische Wort broc (Felssporn) zurückzuführen. Brot-Dessus bildete zusammen mit Brot-Dessous das Gemeinwesen Brot, das im Mittelalter zur Herrschaft Boudry gehörte. Im frühen 14. Jahrhundert kam diese an die Grafschaft Neuenburg. Seit 1648 war Neuenburg Fürstentum und ab 1707 durch Personalunion mit dem Königreich Preußen verbunden. 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I. abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft, wobei die Könige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fürsten von Neuenburg blieben.
Ab 1848 gehörte Brot zum Bezirk Boudry. 1875 schloss sich die im Vallée des Ponts gelegene Gemeinde Brot-Dessus mit Plamboz zur neuen Gemeinde Brot-Plamboz zusammen. Die Gemeinde besitzt keine eigene Kirche, sie gehört seit 1685 zur Pfarrei Les Ponts-de-Martel. 1922 wechselte ein Gebiet von 336 Hektaren beim Weiler Le Joratel von Les-Ponts-de-Martel zu Brot-Plamboz.
Weblinks
Bearbeiten- Christine Müller: Brot-Plamboz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Election du Conseil National du 18.10.2015, Résultats des partis - Les suffrages. (aspx) Chancellerie d'État neuchâtelois, 18. Oktober 2015, archiviert vom am 1. November 2015; abgerufen am 30. Oktober 2016 (französisch).