Leutratal und Cospoth
Das Leutratal und Cospoth ist ein Naturschutzgebiet (NSG) in der kreisfreien Stadt Jena und im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen. Das südlich der Kernstadt von Jena gelegene NSG hat eine Fläche von 582,9 ha. Das Tal der Leutra und das Gebiet um den 397 Meter hohen Cospoth herum sind Teile des Naturschutzgebiets.
Leutratal und Cospoth
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Cospoth mit Sendemast | ||
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Fläche | 5,829 km² | |
Kennung | 150 | |
WDPA-ID | 14498 | |
Geographische Lage | 50° 52′ N, 11° 33′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1961 |
Lage
BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt im Gebiet der Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte[1] und liegt zwischen den Jenaer Ortsteilen Ammerbach, Göschwitz, Leutra und Winzerla sowie den zur Gemeinde Bucha zählenden Orten Nennsdorf, Oßmaritz und Schorba.[2]
Durch das Gebiet des Naturschutzgebietes führte die in den 1930er Jahren gebaute Bundesautobahn 4. Die Strecke wurde im November 2014 zu Gunsten einer 11,8 Kilometer langen neuen Trasse zwischen den Anschlussstellen Jena-Göschwitz und Magdala stillgelegt. Neben der Anpassung an das aktuelle Verkehrsaufkommen durch einen sechsspurigen Ausbau war auch die Herausnahme der Autobahn aus dem Naturschutzgebiet Ziel der Neutrassierung. Dazu wird der Verkehr durch den neu gebauten Jagdbergtunnel unterhalb des Naturschutzgebietes geleitet.
Unmittelbar nach der Fertigstellung der neuen Trasse begannen die Rückbauarbeiten an der ehemaligen Strecke durch das Leutratal. Bis 2016 wurde die Decke entfernt. Auf der aus Schutt, Flusskieseln und Betonresten bestehenden verbliebenen Trasse begann im selben Jahr die Renaturierung.[3] Zu den Pionierpflanzen gehörten Süßgräser, Fuchsschwanzgewächse und Kamillen.[4] Die Quelle der Leutra wurde im Zuge des Autobahn-Rückbaus wieder freigelegt.[5]
Geschichte und Naturschutz
BearbeitenEin 141,5 ha großes Gebiet des heutigen NSG wurde bereits 1937 einstweilig und 1961 endgültig als NSG „Leutratal“ ausgewiesen. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“ wurden 2007 weitere 441,4 ha unter Schutz gestellt und mit dem heutigen Namen „Leutratal und Cospoth“ versehen.[6]
Schutzzweck des NSG ist die „Erhaltung der großflächigen orchideenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen und Orchideen-Buchwälder als Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere [sowie die] Sicherung eines bedeutenden Lehr-, Forschungs- und Exkursionsobjekts“.[1]
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Streckenverlauf der A 4 durch das Leutratal. In der Mitte das Ostportal des Jagdbergtunnels, September 2008.
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Im Jahr 2012 zog sich die A4 noch durch das Tal der Leutra
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Heimische Orchideen wie Knabenkräuter wachsen im Leutratal
Literatur
Bearbeiten- Heinrich Dörfelt: Mykofloristische, mykocoenologische und mykogeographische Studien in Naturschutzgebieten mit Xerothermstandorten im Süden der DDR unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete Leutratal, Steinklöbe und Neue Göhle. Universität Halle, Fakultät für Naturwissenschaften, Halle 1974 (Dissertation)
- Klaus Krahn: Naturführer Leutratal und Umgebung. EchinoMedia, 2010
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Kartendienst des TLUBN: Lage des Naturschutzgebietes
- Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie: Kerngebiet 7 - Cospoth und Leutratal
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Holm Wenzel, Werner Westhus, Frank Fritzlar, Rainer Haupt und Walter Hiekel: Die Naturschutzgebiete Thüringens. Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie & Stiftung Naturschutz Thüringen. 1. Auflage. Weissdorn-Verlag, Jena 2012, ISBN 978-3-936055-66-5, S. 944.
- ↑ Thüringer Landesverwaltungsamt: Naturschutzgebiet im Leutratal bei Jena erweitert. Pressemeldung, 31. Januar 2007. Abgerufen am 20. Mai 2012.
- ↑ Ostthüringer Zeitung: Rückbau der alten A4 nach Jagdbergtunnel-Eröffnung voll im Gange ( vom 30. November 2014 im Webarchiv archive.today). Videobeitrag, 19. November 2014. Abgerufen am 30. November 2014.
- ↑ Im Leutratal gedeihen langsam wieder Pflanzen auf der alten A4. In: tlz.de. 30. Juni 2016, abgerufen am 29. April 2018.
- ↑ Eine Autobahn verschwindet. In: Zeit Online. 17. Mai 2018, abgerufen am 19. Mai 2018.
- ↑ Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie: Umweltbericht 2008. Abschnitt 5: Schutzgebiete ( vom 23. März 2013 im Internet Archive). Stand 31. Dezember 2007.