Li Qiang
Li Qiang (chinesisch 李強 / 李强, Pinyin Lǐ Qiáng; * 23. Juli 1959 in Rui’an in der Provinz Zhejiang) ist ein chinesischer Politiker und seit Oktober 2022 Mitglied des 20. Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas. Davor war er zwischen Oktober 2017 und Oktober 2022 Parteisekretär der Stadt Shanghai. Er ist seit März 2023 Ministerpräsident.[1][2][3][4][5]
Werdegang
BearbeitenLi wurde im Juli 1959 in Rui’an in der Provinz Zhejiang geboren. Er trat 1983 der Kommunistischen Partei Chinas bei. Seine politische Karriere begann er als Parteisekretär von Wenzhou – der ersten Großstadt Chinas, die 1978 die Reform- und Öffnungspolitik einleitete und umsetzte und erste private Unternehmen gründete. Er erwarb an der Polytechnischen Universität Hongkong einen MBA-Abschluss.[1][2][3][6]
Laut The Guardian (Herbst 2022) besteht zwischen Li Qiang und Präsident Xi Jinping eine fast zwanzig Jahre alte Verbindung. Als Xi Parteichef der Provinz Zhejiang war, war Li von 2004 bis 2007 sein Stabschef und de facto sein wichtigster persönlicher Berater.[7]
Von 2011 bis 2016 war Li Qiang stellvertretender Sekretär der Kommunistischen Partei Chinas des Zentralkomitees der Provinz Zhejiang und Parteisekretär der Politik- und Rechtskommission der Provinz. Provinzgouverneur von Zhejiang war er von 2013 bis 2016. Er war stellvertretendes Mitglied des 18. Zentralkomitees der KP Chinas und von 2016 bis 2017 Parteisekretär des Provinzkomitees Jiangsu. Von Oktober 2017 bis Oktober 2022 war er Mitglied des 19. Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas und Parteisekretär des Zentralkomitees von Shanghai.[8]
In seiner Funktion als Parteisekretär war er verantwortlich für den Lockdown in Shanghai im Frühjahr 2022, um die COVID-19-Pandemie einzudämmen. Trotz Kritik an der Organisation des Lockdowns, der zu Unmut in der Bevölkerung führte,[9] wurde Li, der als Verbündeter von Generalsekretär Xi Jinping gilt, am 23. Oktober 2022 in den 20. Ständigen Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas gewählt.[5][10][11]
Im März 2023 wurde er Ministerpräsident der Volksrepublik China. Aufgrund seiner Nähe zu Xi und seines geschäftsfreundlichen Pragmatismus wird in Kreisen der Wirtschaft gehofft, dass er mäßigend auf Xi einwirkt und eine weitere Öffnung Chinas für ausländische Unternehmen durchsetzt.[12]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Roberto Ortiz de Zárate (Hrsg.): Li Qiang – República Popular China – Primer ministro (2023–). „Li Qiang – Volksrepublik China – Premierminister (2023–)“. In: cidob.org. Barcelona Centre for International Affairs – CIDOB Foundation, Barcelona, 15. März 2023, abgerufen am 20. Juni 2023 (spanisch, Biografie).
- ↑ a b Li Qiang (23.07.1959 –) Político chino. „Li Qiang (23.07.1959 –) Chinesischer Politiker“. In: buscabiografias.com. Busca Biografias, abgerufen am 20. Juni 2023 (spanisch, Biografie).
- ↑ a b Federico Giuliani: Chi è Li Qiang, il nuovo premier della Cina. „Wer ist Li Qiang, der neue Ministerpräsident Chinas?“ In: it.insideover.com. Inside Over, 1. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2023 (italienisch, englisch, Biografie).
- ↑ Li Qiang 李强. Lebenslauf von Li Qiang. In: chinavitae.com. China Vitae 中国名人录, abgerufen am 5. März 2023 (englisch, Kurzbiografie).
- ↑ a b Communique of the first plenary session of the 20th CPC Central Committee. In: gov.cn. 24. Oktober 2022, abgerufen am 5. März 2023 (englisch, Ursprungsquelle Xinhua).
- ↑ David Goldman: Return to Unfettered Growth. In: weltwoche.ch. 26. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2023 (englisch, ISSN 0043-2660).
- ↑ Who is Li Qiang, the man poised to become China’s next premier? In: theguardian.com. 24. Oktober 2022, abgerufen am 27. Januar 2023 (englisch, ISSN 0261-3077 (Print), ISSN 1756-3224 (Online)).
- ↑ 上海市委主要负责同志职务调整 李强兼任上海市委书记. In: xinhuanet.com. 29. Oktober 2017, abgerufen am 5. März 2023 (chinesisch).
- ↑ A clumsy lockdown of Shanghai is testing the “zero-covid” strategy. In: economist.com. 9. April 2022, archiviert vom am 8. April 2022; abgerufen am 4. März 2023 (englisch, ISSN 0013-0613; archivierter Originalartikel im Internet Archive ohne Anmeldung bzw. Bezahlschranke [Paywall]).
- ↑ Jörn Petring: Xis neuer Wirtschaftsvollstrecker übernimmt das Ruder. China. In: wiwo.de. 4. März 2023, abgerufen am 5. März 2023 (ISSN 0042-8582).
- ↑ Elisabeth Schmidt: China verschreibt sich Wirtschaftswachstum. Vor Nationalem Volkskongress. In: zdf.de. ZDF heute, 4. März 2023, abgerufen am 5. März 2023.
- ↑ Lea Sahay: Könnte dies der Reformer sein, auf den westliche Politiker seit Jahren warten? In: Süddeutsche Zeitung. 8. März 2023, abgerufen am 12. März 2023.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Li Keqiang | Premierminister der Volksrepublik China 2023– | – |
Personendaten | |
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NAME | Li, Qiang |
ALTERNATIVNAMEN | Lǐ, Qiáng (Pinyin); Lei5, Koeng4 (Jyutping); 李强 (chinesisch, Kurzzeichen); 李強 (chinesisch, Langzeichen) |
KURZBESCHREIBUNG | chinesischer Politiker in der Volksrepublik China |
GEBURTSDATUM | 23. Juli 1959 |
GEBURTSORT | Rui’an, Zhejiang, Volksrepublik China |