Liber ad milites templi de laude novae militiae

Der Liber ad milites templi de laude novae militiae (dt. Lobrede auf die neue Ritterschaft) ist eine von Bernhard von Clairvaux an die „geistlichen Soldaten“ des Templerordens gerichtete Schrift. Er lobt den neuen Ritterorden als Verkörperung des geistlichen Ritterideals. Ein großer Teil der Schrift ist den Stätten des Heiligen Landes gewidmet, die Bernhard (der nie in Jerusalem war) geistlich deutet[1].

Hintergrund

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Der Templerorden wurde 1118 im Königreich Jerusalem gegründet. Der Zisterzienserabt von Clairvaux hatte als Autor bei der Erstellung ihrer Ordensregel federführend mitgewirkt.[2]

Bernhard beginnt die Schrift, indem er sich direkt an Hugo von Payns, den Gründer der Templer, wendet. Hugo habe ihn dreimal darum gebeten, eine ermutigende Schrift (exhortatio) an seine Ritter zu richten.

Der Liber de laude besteht aus zwei Teilen:

  • Der erste Teil widmet sich den Templern. Bernhard vergleicht sie mit den weltlichen Rittern seiner Zeit und lobt die geistlichen Ritter, weil sie nach seiner Einschätzung einer höheren Berufung folgen und sich heiligen wollen.
  • Der zweite Teil ist einer Schilderung der Heiligtümer der Kreuzfahrerstaaten gewidmet. Bernhard schildert die Templer als Hüter dieser heiligen Stätte, deren Besuch von vielen christlichen Pilgern begehrt wurde.

Rezeption

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Die Schrift spielte eine zentrale Rolle in der hochmittelalterlichen Entwicklung der Ritterethik. „Die Idee des miles christianus wurde im frühen 12. Jahrhundert dann vor allem von Bernhard von Clairvaux vertreten, der mit seiner Schrift »De laude novae militiae« das Konzept des christlichen Rittertums propagierte und die nova militia den weltlichen Zielen des Adels gegenüberstellte.“[3]

Einzelnachweise

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  1. Archivio della latinità italiana del medioevo: Liber ad milites Templi de laude novae militiae (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive), in Latein, abgerufen am 17. Januar 2007. Deutsche Übersetzung: Buch an die Tempelritter – Lobrede auf das neue Rittertum, abgerufen am 17. Januar 2007.
  2. Henri de Curzon: La règle du Temple (Paris 1886), Einleitung.
  3. Werner Rösener, Rittertum und Krieg im Stauferreich. In: Staat und Krieg: Vom Mittelalter bis zur Moderne, hg. von Werner Rösener (Vandenhoeck & Ruprecht 2000), S. 61.

Literatur

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  • Bernhard von Clairvaux: Liber ad Milites Templi. De Laude Novae Militiae. Turnhout: Brepols Publishers, 2010.
  • Hermann Josef Roth und Anton Grossmann, Bernhard von Clairvaux an die Tempel-Ritter, die Speerspitze der Kreuzzüge, Sinzig 1990.
  • Josef Fleckenstein, Die Rechtfertigung der geistlichen Ritterorden nach der Schrift »De laude novae militiae« Bernhards von Clairvaux, in: Fleckenstein/Manfred Hellmann (Hg.), Die geistlichen Ritterorden Europas (Vorträge und Forschungen 26, Sigmaringen 1980), S. 9–22.
  • Hans-Dietrich Kahl, Die Kreuzzugseschatologie Bernhards von Clairvaux und ihre missionsgeschichtliche Auswirkung, in: Dieter R. Bauer/Gotthard Fuchs (Hg.), Bernhard von Clairvaux und der Beginn der Moderne, Innsbruck 1996, S. 262ff.