Licea biforis

Art der Gattung Licea

Licea biforis ist ein Schleimpilz aus der Familie Liceidae. Er ist auf allen Kontinenten (mit Ausnahme Australiens und Antarktikas) nachgewiesen.

Licea biforis

Licea biforis

Systematik
ohne Rang: Amoebozoa
ohne Rang: Myxogastria
Ordnung: Liceida
Familie: Liceidae
Gattung: Licea
Art: Licea biforis
Wissenschaftlicher Name
Licea biforis
Morgan

Merkmale

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Das Plasmodium ist wässrig bis schmutzigbraun. Die zerstreut bis dicht zueinander verteilten, gelb- bis schmutzigbraunen, selten schwarzen und mit einem hellgelben Mittelstreifen versehenen Sporokarpien sind ungestielt, 0,2 bis 0,8 (selten bis zu 1,5) Millimeter lang gestreckt und 0,1 bis 0,3 Millimeter breit. Ihre Enden sind spindelig zugespitzt bis abgerundet. Gelegentlich bilden sich auch gewundene bis einfach verzweigte Plasmodiokarpe.[1]

Die dünne und bei durchscheinendem Licht annähernd farblose, glänzende Peridie ist fein punktiert und schließt abseits des Längsspaltes zahlreiche Partikel ein, die sie dunkel und matt erscheinen lassen. Sie öffnet sich entlang des Längsspalts.[1]

Die Sporen sind als Sporenmasse gelb, im Durchlicht blassgelb. Sie sind rundlich bis unregelmäßig eiförmig, dünnwandig, sehr fein stachelig und weisen einen Durchmesser von 9–11, längs bis 13 Mikrometer auf.[1]

 
Sporen

Verbreitung und Ökologie

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Der Schleimpilz ist in Mittel- und Südosteuropa (Niederlande, Deutschland, Tschechien, Polen, Griechenland) sowie den USA, Jamaika, Westafrika, Indien, Thailand[2] und Japan nachgewiesen. Er findet sich vergesellschaftet mit Arcyria cinerea, Calomyxa metallica, Clastoderma debaryanum, Echinostelium brooksii, Perichaena corticalis und Physarum nutans.[1]

Systematik und Forschungsgeschichte

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Diese Art wurde 1893 von Andrew Price Morgan anhand eines Fundes auf der Innenseite eines Tulpenbaumes (Liriodendron) in Ohio erstbeschrieben.[3] Die 1965 von Elly Nannenga-Bremekamp anhand der gelegentlich auftretenden Plasmodiokarpe beschriebene Licea sinuosa[4] gilt als Wuchsform und wird daher als synonym zu Licea biforis gestellt.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Hermann Neubert, Wolfgang Nowotny, Karlheinz Baumann: Die Myxomyceten Deutschlands und des angrenzenden Alpenraumes unter besonderer Berücksichtigung Österreichs. 1. Auflage. Band 1. Karlheinz Baumann Verlag, Gomaringen 1993, ISBN 3-929822-00-8, S. 147–148.
  2. Hanh T.M. Tran, Steven L. Stephenson, Kevin D. Hyde, Orarat Mongkolporn: Distribution and occurrence of myxomycetes on agricultural ground litter and forest floor litter in Thailand. In: Mycologia. Band 100, Nr. 2, März 2008, ISSN 0027-5514, S. 181–190, doi:10.1080/15572536.2008.11832475.
  3. Andrew Price Morgan: The Myxomycetes of the Miami Valley, Ohio. In: The Journal of the Cincinnati Society of Natural History. Band 15, 1893, S. 131 (biodiversitylibrary.org).
  4. Elly Nannenga-Bremekamp: Notes on Myxomycetes IX. The Genus Licea in the Netherlands. In: Acta Botanica Neerlandica. Band 14, 1965, S. 143–144 (natuurtijdschriften.nl).