Bahnstrecke Lidköping–Tun

Bahnstrecke in Schweden

Die Bahnstrecke Lidköping–Tun (Lidköping-Kållands järnväg oder auch Tunbanan) war eine rund 28 Kilometer lange schmalspurige Bahnstrecke in der schwedischen Provinz Skaraborgs län und der historischen Provinz Västergötland am See Vänern. Sie wurde von der Lidköping–Kållands järnvägaktiebolag erbaut.

Lidköping–Tun
Bahnhof Lidköping 2010
Bahnhof Lidköping 2010
Streckenlänge:28 km
Spurweite:891 mm (schwed. 3-Fuß-Spur)
Minimaler Radius:200 m
Höchstgeschwindigkeit:45 km/h
Strecke
Bahnstrecke Lidköping–Forshem von Forshem
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Lidköping–Skara–Stenstorps Järnväg von Skara
Bahnhof
o,0 Lidköping
Brücke über Wasserlauf
Lidan
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Lidköpings hamnbana
ehemaliger Bahnhof
0,3 Lidköping V
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Bahnstrecke Håkantorp–Lidköping nach Håkantorp
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,2 Jakobstorp
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,9 Björnegården
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Björnegårdens grusgrop, 1,1 km, (1908–1942), ab 1937 Rådaås
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Månslundavägen (1927–1935)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,2 Örslösa
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Hallfaravägen (1927–1935)
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
Bergspåret
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
14,3 Kjällshed
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,7 Norra Kedum
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,1 Tådene (ursprünglich Tådened)
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
Digrid (ab 1927)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
21,5 Vattentag
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
24 Frielsberg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
25,0 Friel
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
27,7 Tun

Quellen: [1]

Geschichte

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Zwischen 1850 und 1900 wurde in Schweden der Bahnbau stark vorangetrieben. So wurden in dieser Zeit in Skaraborgs län viele Schmalspurbahnen zur Erschließung der Region errichtet. Allerdings hatte die Schiene die Orte Örslösa, Tådene und Tun noch nicht erreicht, Pferd und Wagen schienen jedoch überholt. So wurden Pläne für eine Normalspurstrecke zwischen Lidköping und Grästorp gemacht, um Zugang zu der Staatsbahnlinie nach Uddevalla zu erhalten. Grundbesitzer und Vertreter der Gemeinden unterstützten das Projekt. Getreide, Kalk, Holz, Torf und auch Fahrgäste versprachen Gewinn.[2]

Lidköping–Kållands järnvägaktiebolag

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So wurde die Lidköping-Kållands järnvägaktiebolag gegründet, um das Vorhaben zu verwirklichen. Allerdings fanden die Aktien für den Eisenbahnbau wenig Interesse. So reichte das Geld nur, um die etwa drei schwedische Meilen lange schmalspurige Strecke zwischen Lidköping und Tun zu finanzieren. Die Aktionäre der Gesellschaft begann trotz der Widrigkeiten bei der Finanzierung mit dem Bau der Strecke. Das Aktienkapital betrug 337.700 Kronen.

Der Verkehr zu dem "obetydliga platsen" (unbedeutenden Platz) Tun auf der Halbinsel Kålland im Süden des Vänern wurde am 12. November 1908 eröffnet. Die Baukosten betrugen nach der Schlussrechnung des Jahres 1910 853.000 Kronen, 153.000 Kronen kosteten die Fahrzeuge.[3]

Zudem besaß die Gesellschaft die Konzessionen für den Bau der zwölf Kilometer langen Strecke Tun–Grästorp zur Uddevalla–Vänersborg–Herrljunga järnväg (UWHJ) sowie für eine elf Kilometer lange Fortsetzung Grästorp–Hallebo an der zukünftigen Bahnstrecke Trollhättan–Nossebro. Beide Strecken wurden jedoch nicht gebaut.

Fahrzeuge

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Bereits 1925 ging das Unternehmen in Liquidation[4] und der schwedische Staat übernahm die Strecke. Am 2. Dezember 1928 wurde die Bahn an die Stadt Lidköping verkauft.[5] Der Verkehr auf der Strecke wurde ab diesem Zeitpunkt von Lidköpings järnvägar durchgeführt.

Im Rahmen der allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung kaufte der Staat auch diese Strecke 1939 auf. Bereits im gleichen Jahr wurde der Gesamtverkehr wegen der geringen Inanspruchnahme eingestellt.[6][7]

Ein Teil der Strecke wurde auf Normalspur umgespurt und blieb als Industrieanschluss bestehen. 2010 wurde beschlossen, die Strecke in Richtung des Industriegebietes Tofta abzubauen.[8] Damit verschwanden die letzten verbliebenen Teile der Strecke. Zwischen Tun und Tådene sind Teile des Bahndammes für private Straßen verwendet worden.

1908 kamen auf der Strecke zur Kiesgrube Björnegården zwei Personen zwischen die Wagen des Zuges und wurden dabei tödlich verletzt.[9]

Nummer Name Bauart Achsfolge Hersteller Fabr.-Nr./
Baujahr
Besonderes[10]
1 KÅLLAND Tenderlok 1 C t Nydqvist & Holm, Trollhättan 890/
1908
1930 auf 1 C 1 t umgebaut, 1928 an Lidköpings järnvägar, Nr. 9, 1948 an Statens Järnvägar, SJ S13p 3079, 1955 ausgemustert
2 LIDKÖPING Tenderlok C 2 t Kristinehamns Mekaniska Verkstad, Kristinehamn 9/
1874
1892 auf C 1 t umgebaut, 1907 von Lidköping–Håkantorps Järnväg (dort Nr. 2), 1909 zurück an HLJ, Nr. 2, 1916 ausgemustert
5 ÅSE Tenderlok 1 C t Nydqvist & Holm, Trollhättan 934/
1909
1934 auf 1 C 1 t umgebaut, 1928 an Lidköpings järnvägar, Nr. 5, 1948 an Statens Järnvägar, SJ S8p 3102, 1954 ausgemustert
15 SNABB Tenderlok 1 B t Nydqvist & Holm, Trollhättan 295/
1889
1908 von Hultsfred–Västerviks Järnväg, Nr. 15, verkauft
16 RAPP Tenderlok 1 B t Nydqvist & Holm, Trollhättan 296/
1889
1908 von Hultsfred–Västerviks Järnväg, Nr. 16, 1909 an Kavlås kalkbruk, Övertorp
4 Dampftriebwagen 1 A 1 Arlöfs Mekaniska Verkstad & Waggonfabrik,[11] Arlöv 5/
1909
1928 an Lidköpings järnvägar, Nr. 10, 1937 ausgemustert

Literatur

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  • Åke Bergmer, Ingemar Landin:, Tunbanan. Skara-Lundsbrunns Järnvägar, Mariestad 2002, ISBN 91-631-2932-9.
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Einzelnachweise

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  1. Lidköping–Tun. Bandel 428. In: banvakt.se. Abgerufen am 26. März 2015 (schwedisch).
  2. Åke Bergmer, Ingemar Landin: Tunbanan. Historien om Lidköping–Kållands Järnväg. Skara–Lundsbrunns Järnvägar Verlag, Skara Järnvägsmuseum.
  3. Lidköping-Tuns järnväg. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 16: Lee–Luvua. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1912, Sp. 383–384 (schwedisch, runeberg.org).
  4. Lidköping-Kållands järnväg. In: Vetenskapsakademi (Hrsg.): Sveriges statskalender för år 1925. Almqvist & Wiksell boktryckeri AB, 1925, ZDB-ID 205099-7, S. 1164 (schwedisch, runeberg.org).
  5. Järnvägar i historien. (schwedisch).
  6. Lidköping–Kållands järnväg. In: Svensk Uppslagsbok. 1955, 2. Auflage. Förlagshuset Norden, Malmö 1955, svenskuppslagsbok.se (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today).
  7. Jahrestafel der Eisenbahnen Schwedens. (schwedisch).
  8. Lidköpings kommun SAMMANTRÄDESPROTOKOLL 2010-02-23, § 26. (PDF) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Februar 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.lidkoping.se (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Anschlussbahn Björnegården (schwed.). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Februar 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/old.hembygd.se (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Lidköping–Kållands Järnväg (LJ) nach Pospichal
  11. Lieferliste Waggonfabriken Arlöv. (schwedisch).