Lilo Mangelsdorff
Lilo Mangelsdorff (* 1951 in Frankfurt am Main)[1] ist eine deutsche Regisseurin, Filmautorin und Produzentin. Ihre Schwerpunkte sind Experimental- und Dokumentarfilme.[2] Neben dem Filmemachen beschäftigt sich Lilo Mangelsdorffs auch mit Fotografie und Malerei.[3] Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Werdegang
BearbeitenLilo Mangelsdorff studierte zunächst Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und anschließend Visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt Film bei Werner Nekes an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach am Main.[4] Sie war freiberuflich als Studioleiterin und Video-Editorin in verschiedenen Film- und TV-Studios tätig und arbeitete von 1992 bis 1995 als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Es folgten ab 1996 Lehraufträge an der KHM sowie den Universitäten Paderborn und Frankfurt am Main.[3]
Seit 1983 produzierte sie über die Filmproduktionsfirma Cinetix GmbH, die sie mit Wolfgang Schemmert gründete, Filme für kulturelle und pädagogische Institutionen sowie freie Kunst- und Medienprojekte.[4] 2017 wurde die Firma Cinetix GmbH aus Altersgründen aufgelöst; unter LiMaMedia arbeitet Lilo Mangelsdorff freiberuflich weiter.[3]
Für ihren Film Damen und Herren ab 65 über ein Tanzprojekt der Wuppertaler Choreographin Pina Bausch wurde sie 2003 mit dem Preis der Deutschen Filmkritik in der Rubrik Dokumentarfilm[5] und 2004 mit dem Jury-Preis Dance on Camera Festival New York[6] ausgezeichnet. 2014 gewann ihr Tanzfilm A Horse’s Dream beim Wettbewerb Choreographic Captures den 1. Preis und den Kinopreis.[7] Ihr Kurzfilm Irgendwo habe ich Sie schon mal gesehen (1998) wurde 2000 für den Internationalen Medien-/Kunstpreis des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) nominiert.[8]
Mangelsdorffs Filme werden weltweit auf Festivals gezeigt, u. a. auf dem International Film Festival Rotterdam (1996)[9], der Semana Internacional De Cine de Valladolid (2003)[10], dem Dance on Camera Festival New York (2004)[11], dem Göteborg Film Festival (2005)[12], dem Sguardi Altrove film festival a regia femminile (2010)[13] und dem Dance for World Film Festival Boston (2018)[14]. In Deutschland waren ihre Filme u. a. auf folgenden Festivals zu sehen: Frankfurter Filmschau, Lichter Filmfest Frankfurt International, Feminale Köln, Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig, Kinofest Lünen, Internationale Filmwoche Mannheim, Internationaler Experimentalfilm Workshop Osnabrück, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Internationale Grenzland-Filmtage Selb, Filmfestival Max Ophüls Preis Saarbrücken, Internationaler Medienkunstpreis (ZKM Karlsruhe) und Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest.[15]
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 1984: Zwischen zwei Städten, 10 min.
- 1984: Was wäre der Staat ohne seine Mauern?, mit Wolfgang Schemmert und Petra Baumgardt, 75 min.
- 1985: Viva aviS, 6 min.
- 1988: Tau Memory (Videoinstallation) mit Wolfgang Schemmert
- 1989: Happy and …, 44 min.
- 1993: Zyklus 1, 5:35 min.
- 1994: Once there was a dog, 3 min.
- 1995: Das sind wir, 13 min.
- 1999: Irgendwo habe ich Sie schon mal gesehen, 3:15 min.
- 2000: Der Bebuquin – Rendezvous mit Carl Einstein, 80 min.
- 2000: Orpheus; mit Jens Josef, 30 min.
- 2002: Damen und Herren ab 65, 68 min.
- 2006: Wir sehen voneinander, 91 min.
- 2009: Esel Hund Katze Hahn ... und andere Musikanten, 84 min.
- 2013: Wenn Pferde träumen, 5 min.
- 2013: A Horse’s Dream, 59 min.
- 2014: Human Animals Dance, 30 min.
- 2015: Re_Hearsals, 2:27 min.
- 2015: Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller, 83 min.
- 2018: Monowi Nebraska, 80 min.
- 2021: Ball, 2:54 min.
- 2021: Rasender Stillstand – viral, 11:08 min.
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
Bearbeiten- 1984: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Zwischen zwei Städten[16]
- 1986: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Viva aviS[16]
- 1997: Moldau-Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst[17]
- 2003: Preis der deutschen Filmkritik für den besten Dokumentarfilm für Damen und Herren ab 65
- 2003: Deutscher Kamerapreis für Sophie Maintigneux für Damen und Herren ab 65[18]
- 2004: Jury-Preis Dance on Camera Festival New York für Damen und Herren ab 65[19]
- 2006: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Wir sehen voneinander[16]
- 2014: 1. Preis und Kinopreis beim Wettbewerb Choreographic Captures für A Horse’s Dream[7]
- 2016: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller[16]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Normdatensatz GND 1017307172 von Mangelsdorff, Lilo bei der Deutschen Nationalbibliothek.
- ↑ Lilo Mangelsdorff. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 3. Juni 2021.
- ↑ a b c Lilo Mangelsdorff – Vita. In: limamedia.eu. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 3. Juni 2021.
- ↑ a b Claudia Prinz: Ein Porträt der Dokumentar- und Experimentalfilmerin Lilo Mangesldorff. In: GRIP 36. Filmhaus Frankfurt e.V., abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Preisträger seit 1956. In: vdfk.de. Verband der deutschen Filmkritik e.V., abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Vita. In: unterwegs-in-der-musik.de. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ a b Preisverleihung und Ausstellungseröffnung MOVING MOVIES. In: Villa Stuck Blog. Museum Villa Stuck, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Preisträger und Nominierte. In: zkm.de. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Lilo Mangelsdorff. In: iffr.com. International Film Festival Rotterdam (IFFR), abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ PROGRAMA DE LA SEMANA INTERNACIONAL DE CINE DE VALLADOLID 2003. In: lacisternigadigital.com. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Ronnie Scheib: Ladies and Gentlemen Over 65. In: Variety. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ 26 German films at the 28th Goteborg Film Festival. German Films, 13. Januar 2005, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Programmheft „Sguardi AltroveFilm Festival a regia femminile“. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ DANCE FOR WORLD COMMUNITY FILM FESTIVAL 2018. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Webvisitenkarte Lilo Mangelsdorff. AGDOK, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ a b c d Personenseite Lilo Mangelsdorff. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Vita Lilo Mangelsdorff. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Preisträger Sophie Maintigneux. DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V., abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Gäste und Filmemacher 2016. In: lichter-filmfest.de. LICHTER – Filmkultur e.V., abgerufen am 13. Juni 2021.
Personendaten | |
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NAME | Mangelsdorff, Lilo |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Regisseurin, Filmautorin und Produzentin |
GEBURTSDATUM | 1951 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |