Lindenhof (Gunzenhausen)
Lindenhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Lindenhof liegt in der Gemarkung Gunzenhausen.[3]
Lindenhof Stadt Gunzenhausen
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Koordinaten: | 49° 7′ N, 10° 47′ O |
Höhe: | 462 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91710 |
Vorwahl: | 09831 |
Der Lindenhof von Südwesten
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Lage
BearbeitenDie Einöde liegt östlich der Altstadt Gunzenhausens am südöstlichen Rand einer Ausbuchtung des „Burgstall“-Waldgebietes.[4]
Geschichte
BearbeitenDer Lindenhof wurde 1919 durch den Diplomingenieur und Malzfabrikbesitzer Willi Eidam († 1936) aus Gunzenhausen an einem Fischteich am Rande des Burgstalls als Gaststätte mit Wohnung im „oberbayerischen Jagdhausstil“[5] errichtet und von ihm 1922 bezogen. Auch eine kleine Landwirtschaft gehörte dazu. Ab 1924 wurden Gästezimmer angeboten. 1929 erfolgte ein Wohnhausanbau.[6] Ab 1933 nahm der Lindenhof erholungsbedürftige Mütter auf. Zusätzliche Einnahmen brachte der Verkauf von Quellwasser aus einem Waldbrunnen, das unter der Bezeichnung „Lindenhof-Quelle“ ausgeliefert wurde. 1940 verkaufte die Witwe Eidam das Anwesen an die Familie Schumann. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete die einstige Besitzerin, Stefanie Eidam, im Lindenhof bis 1949 ein Schülerheim für bis zu 30 Schüler.[7]
1925 war der Lindenhof noch nicht im amtlichen Ortsverzeichnis verzeichnet.[8] 1950 wurden die beiden Gebäude des Lindenhofes von 24 Personen bewohnt.[9] 1961 bestand der Lindenhof aus einem Wohngebäude mit vier Einwohnern.[10] Der Ortsteilcharakter des Lindenhofes wurde mehr und mehr zugunsten des Stadtgebietes von Gunzenhausen aufgehoben.
In den 1960er Jahren wurde aus der vormaligen Ausflugsgaststätte[11] ein Müttergenesungsheim mit angebauter Liegehalle. 1997 erfolgte ein Neubau.[12] Heute wird der Gebäudekomplex als „AWO-Seenlandklinik“, ein Kurhaus und Sanatorium für Mutter und Kind vom Arbeiterwohlfahrt-Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e. V. betrieben. Die Einrichtung bietet 84 Plätze (34 für Mütter und 50 für Kinder).[13]
Sonstiges
Bearbeiten- Am Lindenhof führt der archäologische Burgstall-Rundweg vorbei.[14]
Literatur
Bearbeiten- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Rieger: Die Anfänge des „Lindenhofs“. In: Alt-Gunzenhausen 59, 2004, S. 187–190
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 173.
Weblinks
Bearbeiten- Lindenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. Oktober 2022.
- Lindenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- Lindenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 350 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Gunzenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Rieger, S. 187
- ↑ Schuh, S. 173
- ↑ Rieger, S. 188–190
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1236 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1068 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
- ↑ Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen, Gunzenhausen 1982, S. 134
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 3. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 14. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ [1]