Lindenhof (Igensdorf)

Ortsteil von Igensdorf

Lindenhof ist ein fränkischer Weiler, der zu Igensdorf im oberfränkischen Landkreis Forchheim gehört.

Lindenhof
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 36′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 49° 36′ 7″ N, 11° 14′ 0″ O
Höhe: 338 (336–342) m ü. NHN
Einwohner: 18 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126

Geografie

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Der im Erlanger Albvorland gelegene Weiler ist ein Gemeindeteil des Marktes Igensdorf.[2] Lindenhof liegt etwas mehr als zwei Kilometer südlich des Ortszentrums von Igensdorf auf einer Höhe von 338 m ü. NHN.[3]

Geschichte

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Lindenhof wurde im Jahr 1516 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[4] Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand der Ort der Landeshoheit der Reichsstadt Nürnberg.[5][6] Die Vogtei über das einzige Anwesen des Ortes übte dabei das Landalmosenamt Nürnberg aus, während die Hochgerichtsbarkeit dem Pflegamt Hiltpoltstein als Fraischamt oblag.[7][8] 1803 wurde Lindenhof durch den zwischen dem Kurfürstentum Pfalzbaiern und dem Königreich Preußen abgeschlossenen Hauptlandesvergleichs der nürnbergischen Landeshoheit entzogen und von Preußen annektiert.[9] Es wurde von diesem in sein süddeutsches Verwaltungsgebiet Ansbach-Bayreuth eingegliedert und damit später ein Teil des Eschenauer Straßendistrikts, einer Korridorverbindung, mit der die beiden geografisch voneinander getrennten Teile dieses Territoriums über eine Militärstraße miteinander verbunden wurden.[10][11][12] Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde die damalige Einöde zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[13] Mit der im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern käuflichen Erwerbung dieses Fürstentums wurde Lindenhof bayerisch.[14]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Lindenhof mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Gemeindeteil der Ruralgemeinde Rüsselbach.[15] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Lindenhof am 1. Januar 1972 in den Markt Igensdorf eingegliedert.[16]

Die Bundesstraße 2 führt durch den Ort. Vom ÖPNV wird Lindenhof an einer Haltestelle der Buslinie 212 des VGN angefahren. Der nächstgelegene Bahnhof ist der unmittelbar südlich von Weidenbühl gelegene Haltepunkt Rüsselbach der Gräfenbergbahn.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 2. November 2019
  2. Lindenhof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. November 2019.
  3. Geografische Lage von Lindenhof im BayernAtlas, abgerufen am 2. November 2019
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales  – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 155.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 69 (Digitalisat).
  8. Ingomar Bog: Forchheim. In: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. München 1955, Kartenbeilage 1 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2019]).
  9. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 19 (Digitalisat).
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 523.
  11. Hanns Hubert Hofmann: Zwischen Macht und Recht. Der Eschenauer Straßendistrikt zwischen Preußen, Kurpfalzbayern und der Reichsstadt Nürnberg (1805/1806). In: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg e.V. (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 53. Selbstverlag des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1965, S. 13–59 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2019]).
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 776.
  13. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  14. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  15. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 124 (Digitalisat).
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).