Lisa Charlotte Friederich
Lisa Charlotte Friederich (* 1983 in Karlsruhe) ist eine deutsche Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin.
Leben
BearbeitenLisa Charlotte Friederich ist die Tochter eines Pfarrerehepaars. Sie wuchs in Heidelberg auf und machte 2003 am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium ihr Abitur. Von 2003 bis 2007 studierte sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Schauspiel. Ab der Spielzeit 2007/2008 spielte sie an den Schauspielbühnen Stuttgart, wo sie 2008 den Nachwuchsförderpreis erhielt und 2009 mit dem Publikumspreis als beliebteste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Verschiedene Gastengagements führten sie ans Düsseldorfer Schauspielhaus, an das Landestheater Linz, das Staatstheater Stuttgart und das Theater der Stadt Heidelberg. Von 2010 bis 2012 war sie als festes Ensemblemitglied am Theater Lübeck engagiert.[1]
Seit 2014 tritt Friederich in verschiedenen Fernsehproduktionen (SOKO Köln, Notruf Hafenkante und Tatort) auf. Der Kinofilm Fritz Lang, in dem sie an der Seite von Heino Ferch die weibliche Hauptrolle spielt, kam im April 2016 in die Kinos. Von 2012 bis 2020 studierte sie am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen (Abschluss Bachelor of Arts 2015, Master of Arts 2020). Seit 2013 arbeitete sie mehrfach mit dem Komponisten und Regisseur Heiner Goebbels sowohl als Regieassistentin als auch als Schauspielerin zusammen. 2016 war sie die Stipendiatin für Darstellende Kunst der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Im Rahmen des Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling schrieb und inszenierte sie im Frühjahr 2019 das multimediale Musiktheaterstück Castor&&Pollux, das sie gemeinsam mit dem Komponisten und Medienkünstler Lukas Rehm und dem Dramaturgen Jim Igor Kallenberg konzipiert hat.[2]
Ihr erster Langspielfilm LIVE (Drehbuch und Regie) feierte im Januar 2020 Premiere beim Filmfestival Max Ophüls Preis und läuft aktuell auf Kino on Demand. Auf dem Lichter Filmfest 2020 in Frankfurt am Main gewann Lisa Charlotte Friederich mit diesem Film den Regionalen Langfilmpreis.[3] Der Film entstand zwar vor der Covid-19-Pandemie, mit der Veröffentlichung im Jahr 2020 erhielt die darin dargestellte Utopie eines permanenten Lockdowns allerdings einen aktuellen Bezug, wie in den Rezensionen zum Film zu lesen war.[4][5]
Im Februar 2021 war Friederich Teil der Initiative #ActOut im SZ-Magazin, zusammen mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, intergeschlechtlichen und transgender Personen aus dem Bereich der darstellenden Künste.[6]
Filmografie
BearbeitenKino
Bearbeiten- 2006: Mimikry (Kurzfilm), Regie: Jean-Baptiste Chuat
- 2007: Ein fliehendes Pferd, Regie: Rainer Kaufmann
- 2016: Fritz Lang – Der andere in uns, Regie: Gordian Maugg
- 2020: LIVE (Regie)
Fernsehen
Bearbeiten- 2008: Tatort: Vermisst, Regie: Andreas Senn
- 2009: SOKO Stuttgart, Regie: Gero Weinreuter
- 2014: SOKO Köln, Regie: Daniel Helfer
- 2015: Notruf Hafenkante – Verfluchte Liebe, Regie: Oren Schmuckler
- 2015: Tatort: Die Sonne stirbt wie ein Tier, Regie: Patrick Winczewski
- 2016: Dimitrios Schulze, Regie: Cüneyt Kaya
- 2017: Ein Fall für zwei – Gemeinsam einsam, Regie: Thomas Nennstiel
- 2018: Der Staatsanwalt – Abhängig, Regie: Esther Gronenborn
- 2018: Capelli Code (Season 1), Regie: Alex Martin
- 2021: Die Toten von Salzburg – Schwanengesang, Regie: Erhard Riedlsperger
- 2021: Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung
Theater
Bearbeiten- Theater der Stadt Heidelberg
- 2005: Stella, Regie: Davoud Bouchehri
- Wilhelma Theater Stuttgart
- 2006: Liebelei, Schnitzler, Regie: Peter Hailer
- 2006: Merlin oder Das wüste Land, Mordred, Elaine, Sir, Regie: Titus Georgi
- Düsseldorfer Schauspielhaus
- 2006: DromomaniaFernweh, Regie: Andrej Kritenko
- Landestheater Linz
- 2007: Prinzessinnendramen, Rosamunde, Regie: Uwe Lohr
- Staatstheater Stuttgart
- 2006: Last Exit Ithaka, frei nach Homers Odyssee, Regie: Ulf Otto
- 2008: Eos (Uraufführung), Sören Voima, Regie: Ch. Weise
- Altes Schauspielhaus Stuttgart
- 2007–2008: Nathan der Weise, Lessing, Regie: Klaus Hemmerle
- 2007–2008: Sieben Sonnette (Urauf.), John von Düffel, Regie: Carl Philip von Maldeghem
- 2009: Buddenbrooks, nach Thomas Mann von John von Düffel, Regie: Carl Philip von Maldeghem
- 2009: Jedermann, Hugo von Hofmannsthal, Regie: Klaus Hemmerle
- Theater Lübeck, Ensemblemitglied
- 2010: Alice im Wunderland, Lewis Carol, Regie: Berry Goldman
- 2010: Der Kirschgarten, Anton Tschechow, Regie: Pit Holzwarth
- 2010: Engel für Dylan (Uraufführung), Thomas Richhardt, Regie: Klaus Hämmerle
- 2010: Nathan der Weise, Gotthold Ephraim Lessing, Regie: Andreas Nathusius
- 2010: Wie es euch gefällt, William Shakespeare, Regie: Patrick Schlösser
- 2011: Johnny Cash, Buch und Regie: Michael Wallner
- 2011: The Black Rider, Waits, Wilson, Borroughs, Regie: Michael Wallner
- 2011: Yerma, Federico Garcia Lorca, Regie: Anna Bergman
- 2012: Anna Karenina, Tolstoi/Petras, Regie: Marco Štorman
- 2012: Tartuffe, Molière, Regie: Niklaus Helbing
- Stadttheater Gießen
- 2018: Mit einem Namen aus einem alten Buch, Regie: Heiner Goebbels
- Ruhrtriennale
- 2018 Composition no. 103 by Anthony Braxton, Textfassung und Performance
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2008: Nachwuchsförderpreis der Schauspielbühnen in Stuttgart[7]
- 2009: Beliebteste Schauspielerin des Alten Schauspielhauses Stuttgart und der Komödie im Marquardt in der Spielzeit 2008/09, Publikumspreis des Freundeskreises der Schauspielbühnen Stuttgart[8]
- 2020: Regionaler Langfilmpreis für LIVE beim Lichter Filmfest[9]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lisa Charlotte Friederich bei rising-gaze.com
- ↑ Castor&&Pollux bei heidelberger-fruehling.de
- ↑ Lichter Filmfest: Award Winners. In: lichter-filmfest.de. Lichter Filmfest, abgerufen am 9. Mai 2021.
- ↑ Susan Vahabzadeh: "Live" von Lisa Charlotte Friederich: Gefangene des Überlebens. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Dezember 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
- ↑ Ines Schipperges: "Live": Die Fiktion kriecht in die Wirklichkeit. In: Die Zeit. 10. Dezember 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
- ↑ Carolin Emcke, Lara Fritzsche: Kunst: „Wir sind schon da“. In: SZ-Magazin.de. 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (hinter Bezahlschranke).
- ↑ Ines Schipperges: Alltagsstars im Rampenlicht: Sie werden mal Stars – Lisa Friederich. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010
- ↑ Lisa Charlotte Friederich bei kunststiftung.de
- ↑ LIVE. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 1. August 2024.
Personendaten | |
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NAME | Friederich, Lisa Charlotte |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin |
GEBURTSDATUM | 1983 |
GEBURTSORT | Karlsruhe, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland |