Liste der Dachauer Prozesse

Wikimedia-Liste

Hier sind die 284 Dachauer Prozesse mit den jeweiligen Angeklagten[1] zu finden.

Jeder Prozess erhielt eine eigene Aktenzahl, nach der hier auch aufgelistet wird. Diese Reihenfolge ist daher nicht mit der Reihung nach dem aufsteigenden Datum identisch. Jeder Prozess wird auch kurz kommentiert.

Beginn des Prozesses: 22. Januar 1947

Angeklagt wurden die Misshandlungen von 15 amerikanischen Kriegsgefangenen vom 20. März 1945 bei Amstetten, als diese mit einem Viehwagen von Ungarn nach Deutschland deportiert wurden. Die Anordnung erteilte ein Offizier der Waffen-SS.[2]

Die Angeklagten und ihre Urteile
  • Rudolf Bast (Freispruch)
  • Joseph Baulenzynski (2 Jahre)
  • Franz Bruckböck (2 Jahre)
  • Ernst Erhart (1½ Jahre)
  • Ferdinand Edelmann (Freispruch)
  • Rudolf Geyerhofer (2 Jahre)
  • Franz Götz (2 Jahre)
  • Norbert Gruber (4 Jahre)
  • Herta Hauswirth (Freispruch)
  • Karoline Hendl (Freispruch)
  • Friedrich Hübner (2 Jahre)
  • Stephanie Karner (3 Monate)
  • Friedrich Kisch (Freispruch)
  • Gretl Kubiska (Freispruch)
  • Alois Lachinger (Freispruch)
  • Rudolf Mayerhofer (1 Jahr)
  • Paul Niemiez (Freispruch)
  • Elisabeth Perbel (1½ Jahre)
  • Johann Pressl (2 Jahre)
  • Franz Schlögelhofer (5 Jahre)
  • Josefa Schmidhammer (1½ Jahre)
  • Josef Schueh (4½ Jahre)
  • Stefan Schwartz (Freispruch)
  • Friedrich Weinerth (1½ Jahre)
  • Viktor Ziegler (Freispruch)

Beginn des Prozesses: 18. Oktober 1945

Der Angeklagte, Mitglied der Waffen-SS, erschoss am Nachmittag des 16. November 1944 bei Innerfurth (Österreich) einen abgeschossenen, bereits leicht verletzten GI.[3]

Der Angeklagte und sein Urteil
  • Josef Hangobl (lebenslange Haftstrafe, im Revisionsverfahren zu zehn Jahren herabgestuft)

Beginn des Prozesses: 30. Oktober 1947

Die beiden Angeklagten, Mitglieder des Volkssturms, erschossen am 23. März 1945 im steirischen Hieflau einen unbewaffneten abgeschossenen Amerikaner und folterten einen weiteren.[4]

Die Angeklagten und ihre Urteile

Beginn des Prozesses: 26. Juni 1946

Der Angeklagte, ein Arzt und zugleich der örtliche Gesundheitsbeauftragte, injizierte am 26. Juli 1944 einem abgeschossenen Amerikaner bei Molln eine Spritze, um so ein medizinisches Experiment an diesem durchzuführen. Das Opfer starb noch am selben Tag an den Folgen der Injektion.[5]

Der Angeklagte und sein Urteil
  • Alois Grisl (Lebenslange Freiheitsstrafe, im Revisionsverfahren zu 15 Jahren herabgestuft)

Beginn des Prozesses: 15. Juli 1947

Der Angeklagte, Mitglied der SS, erschoss am 14. Oktober 1944 drei gefangene amerikanische Piloten, nachdem diese mit ihren Flugzeugen in Bleiburg abgeschossen worden waren.[6]

Der Angeklagte und sein Urteil

Beginn des Prozesses: 7. Juni 1946

Die Angeklagten, Mitglieder der Kampfgruppe Ney und der ungarischen SS, erschossen am 5. März 1945 bei Sur fünf Amerikaner, nachdem diese mit ihren Fallschirmen abgesprungen waren.[7]

Die Angeklagten und ihre Urteile
  • Ferenc Karolyi (Todesstrafe, im Revisionsverfahren zu einer Lebenslangen Freiheitsstrafe herabgestuft)
  • Istvan Lengyel (Lebenslange Freiheitsstrafe)
  • Karolyi Ney (Todesstrafe, im Revisionsverfahren zu einer Lebenslangen Freiheitsstrafe herabgestuft)

Beginn des Prozesses: 26. Februar 1947

Die Angeklagten Taurer und Winkler erschossen am 16. November 1944 in Greifenburg einen Amerikaner, nachdem diese Befehl von einem Gendarmerieoffizier und dem Ortsgruppenleiter erhalten hatten.[8]

Die Angeklagten und ihre Urteile
  • Anton Taurer (Lebenslange Freiheitsstrafe)
  • Franz Winkler (Lebenslange Freiheitsstrafe)

Beginn des Prozesses: 30. Januar 1947

Die beiden Angeklagten, Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes Eisenstadt, nahmen vier US-Soldaten bei Schützen am Gebirge gefangen, verhörten diese, folterten und töteten sie, unter dem Vorwand, sie hätten einen Fluchtversuch geplant. Diese vier Morde ereigneten sich in der Zeit vom 13. Februar bis 14. Februar 1945.[9]

Die Angeklagten und ihre Urteile

Beginn des Prozesses: 24. Juli 1947

Die Angeklagten nahmen am 23. August 1944 einen abgeschossenen Amerikaner im steirischen Frein an der Mürz gefangen und töten ihn auf dem Weg ins Hauptquartier nach Mürzsteg. Auf dem Weg zu ihrem Stützpunkt ermordeten sie bei Taschl ebenfalls einen US-Amerikaner, nachdem sie ihn verhört hatten.[10]

Die Angeklagten und ihre Urteile
  • Walter Bockhorni (Freispruch)
  • Fritz Thaler (25 Jahre, im 1. Revisionsverfahren zu 13 Jahren herabgestuft, im 2. Revisionsverfahren auf 23 Jahre erhöht)

Beginn des Prozesses: 6. November 1947

Der Angeklagte erschoss am 25. April 1945 einen Amerikaner, der mit seinem Fallschirm bei Linz notlanden musste.[11]

Der Angeklagte und sein Urteil

Beginn des Prozesses: 16. Juli 1946

Die Angeklagten erschossen zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 13. Januar 1945 Hunderte Kriegsgefangene während der Ardennen-Offensive.[12]

Die Angeklagten und ihre Urteile

Anmerkung: Keine der Todesstrafen wurde vollstreckt, keiner der Verurteilten war länger als zehn Jahre (bis max. 1956) in Haft.

Beginn des Prozesses: 24. Juni 1947

Der Angeklagte erschoss am 25. Mai 1944 nahe Hamburg einen unbewaffneten US-Amerikaner, der mit dem Fallschirm zu Boden gegangen war.[13]

Der Angeklagte und dessen Urteil

Beginn des Prozesses: 7. April 1945

Der Angeklagte, Mitglied der Wehrmacht (2. Bataillon, 293. Regiment, 18. Volksgendarmerie-Division) erschoss am 20. April 1945 zwei US-Soldaten, die sich mit Hunderten anderen Kriegsgefangenen auf dem Marsch in ein Kriegsgefangenenlager bei Bleialf befanden. Die beiden Soldaten wurden willkürlich ausgewählt, da sie „jüdisch“ aussahen. Der Angeklagte soll nach der ExekutionJuden haben kein Recht, in Deutschland leben zu dürfen“ gerufen haben.[14]

Der Angeklagte und dessen Urteil

Beginn des Prozesses: 18. August 1947

Zwischen Oktober 1944 und Januar 1945 sollen die Angeklagten, Mitglieder der 150. SS-Panzerbrigade, sich mit gestohlenen Uniformen, Emblemen und Dokumenten Zugang zu US-Stützpunkten in den Ardennen verschafft haben und so im Rahmen der so genannten „Greif-Aktion“ hunderte US-Soldaten erschossen haben.[15]

Die Angeklagten und ihre Urteile

Beginn des Prozesses: 24. Juni 1947

Der Angeklagte, Angehöriger der Deutschen Reichsbahn, soll am 5. Juni 1944 bei Mons (Belgien) einen abgestürzten US-Piloten erschossen haben, der sich ergeben wollte.[16]

Der Angeklagte und dessen Urteil

Beginn des Prozesses: 20. Oktober 1947

Die Angeklagten waren Rektoren der Volkssturm-Schule im jugoslawischen Sava, die am 22. November 1944 vor der versammelten Schülerschaft zwei US-Piloten erschossen, nachdem diese auf Grund eines Maschinenschadens abspringen mussten.[17][18]

Die Angeklagten und ihre Urteile
 
The Mauthausen Concentration Camp Complex: World War II and Postwar Records

Beginn des Prozesses: 16. Juli 1947

Die Angeklagte waren Mitglieder des Personals des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager.[19]

Die Angeklagten und ihre Urteile[20]

Einzelnachweise

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  1. muelle4x_a: USA (Dachau) - Philipps-Universität Marburg - ICWC. Abgerufen am 3. Februar 2020.
  2. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  3. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  4. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  5. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  6. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  7. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  8. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  9. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  10. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  11. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  12. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  13. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  14. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  15. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  16. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  17. ICC Legal Tools. Abgerufen am 3. Februar 2020.
  18. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  19. Amy Schmidt, Gudrun Loehrer: The Mauthausen Concentration Camp Complex: World War II and Postwar Records. In: National Archives and Records Administration (Hrsg.): REFERENCE INFORMATION PAPER. Nr. 115. Washington, DC 2008, S. 380 (englisch, archives.gov [PDF]).
  20. Nazi Crimes on Trial. Abgerufen am 29. Januar 2020.