Liste der Mittelmeerfische

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Im Mittelmeer kommen über 700 Fischarten vor, die in der folgenden Liste aufgeführt werden. Darunter sind drei Rundmäuler, etwa 90 Knorpelfische, der Rest sind Knochenfische.

Das Mittelmeer ist mit einer Fläche von 2,5 Mio. km² etwa fünfmal so groß wie die Nordsee und erreicht mit dem Calypsotief eine maximale Tiefe von 5109 m ±1 m. Durch die Italienische Halbinsel wird es in ein West- und ein Ostbecken geteilt, die klimatisch und ozeanografisch verschieden voneinander sind und sich beide in eine Anzahl kleinerer Becken gliedern.

Ein Teil der Fischarten des Mittelmeers stammt ursprünglich aus dem Nordatlantik und ist über die Straße von Gibraltar eingewandert, darunter die Sprotte, der Europäische Seehecht, der Europäische Wolfsbarsch, die Scholle und viele Rochenarten aus der Gattung Raja. Diese borealen Arten bewohnen vor allem das nordwestliche Mittelmeer und die Adria.

Wärmeliebende Arten, die aus den Tropen stammen, kommen vor allem im östlichen Teil, dem Levantischen Becken vor oder sind Küstenbewohner. Ein Teil dieser Arten, wie die Lippfische Meerjunker und Meerpfau, die Goldstrieme und der Gewöhnliche Stechrochen sind aus dem tropischen Atlantik eingewandert, andere, wie die Große Geißbrasse, der Kugelfisch Lagocephalus lagocephalus und die Große Seenadel sind indopazifischer Herkunft. Ihre Vorfahren erreichten das heutige Mittelmeergebiet über den Tethys-Ozean. Durch die Norddrift von Afrika zusammen mit der noch festverbundenen Arabischen Halbinsel und der heutigen Indischen Platte verschwand die Tethys bis zum Obereozän zunehmend und die Verbindung zum Indopazifik wurde unterbrochen. Seit dem Bau des Suezkanals sind fast 100 Fischarten neu aus dem Roten Meer in das Mittelmeer eingewandert, ein Vorgang, den man als Lessepssche Migration bezeichnet.[1]

Fast weltweit verbreitete Arten, die auch im Mittelmeer vorkommen sind u. a. der Weiße Hai und der Blauhai, der Rote Thun, die Gemeine Goldmakrele, der Pilotfisch und die Großkopfmeeräsche. Im Mittelmeer leben etwa 70 endemische Arten.[2]

Relief des Meeresbodens des Mittelmeeres.

Rundmäuler Bearbeiten

 
Meerneunauge

Knorpelfische Bearbeiten

Seekatzen Bearbeiten

 
Seekatze

Haie Bearbeiten

 
Kleiner Schwarzer Dornhai, gefangen bei Sardinien
 
Fleckhai, gefangen bei Sardinien
 
Riesenhai
 
Blauhai

Rochen Bearbeiten

 
Gefleckter Zitterrochen bei Korsika.
 
Spiegelrochen an der Küste Kroatiens.
 
Marmorrochen
 
Gestreifter Adlerrochen

Knochenfische Bearbeiten

Störartige Bearbeiten

Aalartige Bearbeiten

 
Meeraal bei Port-Cros
 
Mittelmeer-Muräne bei Korsika
 
Ophisurus serpens

Dornrückenaalartige Bearbeiten

 
Notacanthus bonaparte

Heringsartige Bearbeiten

 
Sardinenschwarm im Ligurischen Meer
 
Großer Sardellenschwarm an der Küste Liguriens

Welsartige Bearbeiten

Lachsartige & Goldlachsartige Bearbeiten

Maulstachler Bearbeiten

 
Argyropelecus hemigymnus erbeutet eine Garnele, Unterwasseraufnahme aus der Straße von Messina
 
Chauliodus sloani, Straße von Messina

Eidechsenfischverwandte Bearbeiten

 
Chlorophthalmus agassizi, gefangen bei Sardinien
 
Synodus saurus

Laternenfischverwandte Bearbeiten

 
Lobianchia gemellarii
 
Schlankschwänziger Laternenfisch aus der Straße von Messina.

Glanzfische Bearbeiten

 
Seeteufel auf einem Markt in El Port de la Selva

Dorschartige & Petersfischartige Bearbeiten

 
Petersfisch, Straße von Messina
 
Phycis phycis, Kroatien
 
Dreibärtelige Seequappe, italienische Küste

Schleimkopfartige Bearbeiten

Trachichthyiformes Bearbeiten

 
Hoplostethus mediterraneus

Soldaten- und Husarenfische Bearbeiten

Eingeweidefischartige Bearbeiten

 
Bartmännchen (Ophidion barbatum) an der Küste der Toskana

Kardinalbarsche Bearbeiten

 
Meerbarbenkönig bei Marseille

Grundeln Bearbeiten

Im Mittelmeer kommen 73 Grundelarten vor, davon sind 11 Neozoen und erst in letzter Zeit eingewandert:[3]

 
Aphia minuta
 
Chromogobius zebratus
 
Anemonengrundel
 
Gobius paganellus
 
Pomatoschistus marmoratus
 
Thorogobius ephippiatus.
Alle Grundelfotos sind von der toskanischen Küste.

Seenadelartige Bearbeiten

 
Langschnäuziges Seepferdchen Sardinien
 
Grasnadel Kroatien

Leierfische Bearbeiten

 
Callionymus pusillus, Griechenland

Meerbarben Bearbeiten

 
Streifenbarben, Cartagena

Makrelenartige i. w. S. Bearbeiten

 
Thunmakrele, Ligurisches Meer
 
Blauer Butterfisch, gefangen bei Neapel.

Stachelmakrelenartige Bearbeiten

 
Trachinotus ovatus, Alonissos

Barrakudas Bearbeiten

 
Sphyraena viridensis

Schwertfischartige Bearbeiten

 
Mittelmeer-Speerfisch

Plattfische Bearbeiten

 
Flügelbutt, gefangen im Tyrrhenischen Meer
 
Zeugopterus regius, Toskana
 
Microchirus ocellatus

Ährenfischverwandte Bearbeiten

 
Gewöhnliche Hornhechte bei Lefkada
 
Schwalbenfisch

Meeräschen Bearbeiten

 
Gold-Meeräschen an der Küste Korsikas.

Riffbarsche Bearbeiten

Schildfische & Schleimfische Bearbeiten

 
Rotflecken-Ansauger, Toskana
 
Seeschmetterling, Straße von Messina
 
Tripterygion tripteronotum, Kroatien

Schnapper, Süßlippen und Grunzer Bearbeiten

 
Parapristipoma octolineatum

Umberfische Bearbeiten

 
Meerraben

Himmelsguckerartige Bearbeiten

 
Gewöhnliches Petermännchen bei Giglio

Lippfische Bearbeiten

 
Meerjunker, Männchen, Toskana
 
Meerpfau, Weibchen, Kreta
 
Mönchsfische

Meerbrassenartige Bearbeiten

 
Rotbrasse, Giglio
 
Goldstriemen, Kroatien
 
Centracanthus cirrus Jungfisch, Toscana
 
Spicara maena, Toscana

Doktorfischartige Bearbeiten

Armflosser Bearbeiten

Kugelfischverwandte Bearbeiten

 
Stephanolepis diaspros, gefangen bei Bari

Sonnenbarschartige Bearbeiten

 
Terapon jarbua

Tiefsee-Kardinalbarsche Bearbeiten

Sägebarsche, Zackenbarsche und Petermännchen Bearbeiten

 
Mittelmeer-Fahnenbarsche bei Giglio.
 
Brauner Zackenbarsch

Drachenkopfverwandte Bearbeiten

 
Kleiner Drachenkopf bei Cartagena

Knurrhähne Bearbeiten

 
Gestreifter Knurrhahn an der Küste Kroatiens.

Groppenverwandte Bearbeiten

Sonstige Barschverwandte Bearbeiten

Sonstige Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
  • Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. CIESM Atlas of Exotic Fishes in the Mediterranean Sea
  2. Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6.
  3. Kovačić, M. (2020): Checklist of gobies (Teleostei: Gobiidae) of the Mediterranean Sea and a key for species identification. Zootaxa, 4877 (1): 75–101. DOI: 10.11646/zootaxa.4877.1.3

Weblinks Bearbeiten