Liste der Stolpersteine in Brakel
Die Liste der Stolpersteine in Brakel enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Brakel verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Brakel lebten und wirkten.
Verlegte Stolpersteine
BearbeitenBild | Person, Inschrift | Adresse | Verlege- datum |
weitere Informationen |
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HIER WOHNTE NATHAN Rothenberg JG. 1876 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 18.3.1943 |
Am Markt 5 |
26. Feb. 2024[1] | ||
HIER WOHNTE RIKA ROTHENBERG GEB.KLEINSTRASS JG. 1880 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Rika Rothenberg, geboren am 7.11.1888 in Bredenborn, ist die Tochter von Abraham Kleinstrass und Helena Rosenstern aus Fürstenau. Seit 1906 war sie mit Nathan Rothenberg verheiratet und hatte mit ihm drei Kinder, Margarethe (* 1907, verheiratete Sänger), Herta (* 1909, verheiratete Fliess) und Werner (* 1912). Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie am 31.7.1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 15.5.1944 zur Ermordung nach Auschwitz. Ihre zwei Töchter wurden ebenfalls ermordet. Der Sohn konnte nach Palästina emigrieren.[2] | |||
HIER WOHNTE MARGARETHE ROTHENBERG JG. 1907 UNFREIWILLIG VERZOGEN 1940 BERLIN DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
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HIER WOHNTE HERTA ROTHENBERG JG. 1909 UNFREIWILLIG VERZOGEN 1940 BERLIN DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
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HIER WOHNTE WERNER ROTHENBERG JG. 1912 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1934 PALÄSTINA |
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HIER WOHNTE ERICH KÖNIGHEIM JG. 1916 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1937 USA |
Am Markt 10 |
26. Feb. 2024 | ||
HIER WOHNTE ELISABETH KÖNIGHEIM JG. 1918 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1938 USA |
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HIER WOHNTE KURT WEILER JG. 1901 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET UNFREIWILLIG VERZOGEN 1933 BERLIN FLUCHT 1933 SÜDAFRIKA |
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HIER WOHNTE MARGARETE WEILER GEB. FRÄNKEL JG. 1877 UNFREIWILLIG VERZOGEN 1933 BERLIN DEPORTIERT 1942 TRANSIT-GHETTO PIASKI ERMORDET 30.6.1942 TRAWNIKI |
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HIER WOHNTE OTTO FLECHTHEIM JG. 1876 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 22.9.1942 |
Am Thy 2 |
26. Feb. 2024 | ||
HIER WOHNTE RICHARD FLECHTHEIM JG. 1888 VERHAFTET 1936 STRAFANSTALT WOLFENBÜTTEL FUHLSBÜTTEL TOT 18.AUG. 1939 |
Am Thy 4 |
26. Feb. 2024 | ||
HIER WOHNTE ELLY FLECHTHEIM GEB. LIEBENBERG JG. 1898 DEPORTIERT 1941 GHETTO RIGA ERMORDET |
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HIER WOHNTE LUDWIG FLECHTHEIM JG. 1920 DEPORTIERT 1941 GHETTO MINSK 1944 KZ STUTTHOF ERMORDET |
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HIER WOHNTE ALEXANDER FLECHTHEIM JG. 1918 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1939 ENGLAND |
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HIER WOHNTE LOUIS KÖNIGHEIM JG. 1880 DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU AUSCHWITZ ERMORDET |
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HIER WOHNTE IDA KÖNIGHEIM GEB. WEINBERG JG. 1885 DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU AUSCHWITZ ERMORDET |
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HIER WOHNTE EMMA HEINEBERG GEB. BENDIX JG. 1879 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1933 ARGENTINIEN |
Am Thy 8 |
23. Apr. 2024[3] | ||
HIER WOHNTE DR. OSKAR HEINEBERG JG. 1907 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1933 ARGENTINIEN |
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HIER WOHNTE MARTIN HEINEBERG JG. 1911 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT 1933 ARGENTINIEN |
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HIER WOHNTE JULIUS LOBBENBERG JG. 1872 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET MISSHANDELT VON SA APRIL / MAI 1938 TOT AN DEN FOLGEN 29. AUG. 1938 |
Schoppenstiel 3 |
23. Apr. 2024 | Julius Lobbenberg, geboren am 26.5.1872 in Brakel war Sohn des Viehhändlers Simon Lobbenberg und seiner Frau Bertha (Brunette) Scheideberg aus Erkeln. Wie sein Vater war er Viehhändler. Er heiratete die in Steinheim geborenen Berta Neuburger und hatte mit ihr sieben Kinder, von denen eine Tochter schon mit gut einem Jahr starb. Nach angeblich abschätzigen Äußerungen zu Schüssen auf einen SA-Führer in Erkeln wurde er im April/Mai 1933 aus dem Kino geholt, im Keller der Alten Waage in Brakel eingesperrt und die ganze Nacht über von SA-Leuten misshandelt. Er starb er am 29.8.1938 an den Folgen dieser Misshandlungen und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Brakel begraben. Die sechs Kinder konnten nach Kanada und England auswandern und gründeten dort eigene Familien. Der Sohn Otto (* 1914) kehrte als Soldat nach Europa zurück und fiel 1944 in Belgien.[2] | |
HIER WOHNTE BERTA LOBBENBERG GEB. NEUBURGER JG. 1883 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 6. 2. 1944 |
Berta Lobbenberg, geb. Neuburger war die Tochter von Hardwig Neuburger und Lina Rothenberg aus Arholzen. Ihr Geburtsjahr wird auf dem Stolperstein als 1883 angegeben, beim Forum Jacob Pins als 26.8.1882.
Sie heiratete Julius Lobbenberg und hatte mit ihm sieben Kinder. Sie selbst wurde am 31.7.1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort dann am 23.1.1943 zur Ermordung nach Auschwitz verschleppt. Ein Sohn fiel im Zweiten Weltkrieg, ein weiters Kind starb früh, während die anderen Kinder vermutlich nach England und Kanada auswandern konnten.[2] | |||
HIER WOHNTE ALBERT LOBBENBERG JG. 1875 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1942 TREBLINKA ERMORDET |
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HIER WOHNTE HUGO LOBBENBERG JG. 1894 DEPORTIERT THERESIENSTADT AUSCHWITZ ERMORDET |
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HIER WOHNTE SIGMUND HAKESBERG JG. 1893 DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU AUSCHWITZ ERMORDET |
Sigmund Hakesberg wurde am 11.2.1890 in Erkeln als Sohn von Isaak Hakesberg und dessen zweiter Frau Sara Scheideberg geboren. Er lebte zunächst mit seiner Frau in Erkeln und zog dann nach Brakel, wo er in der Ostheimer Straße einen Hutladen eröffnete, der schon am 1.4.1933 boykottiert wurde. Nach der Pogromnacht 1938 wurde er bis zum 12.12.1938 in Buchenwald inhaftiert und musste danach bei der Firma Klostermann, Hamm, im Straßenbau arbeiten. Am 31.3.1942 wurde die Familie nach Warschau und dann zur Ermordung nach Auschwitz verschleppt.[2] | |||
HIER WOHNTE MARGARETE HAKESBERG GEB. BUCHTAL JG. 1893 DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU AUSCHWITZ ERMORDET |
Margarete Hakesberg wurde am 28.4.1893 als Tochter von Moses Buchthal und seiner Frau Fanni Bornheim in Brakel geboren.
Mit ihrem Mann Siegmund Hakesberg lebte sie zunächst in Erkeln, später in Brakel. Sie hat mindestens einen Sohn (Günter, * 1922). Am 31.3.1942 wurde die Familie nach Warschau deportiert und später in Auschwitz ermordet.[2] | |||
HIER WOHNTE GÜNTHER HAKESBERG JG. 1922 DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU AUSCHWITZ ERMORDET |
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Erstverlegung der „Stolpersteine“ in Brakel mit einer Ausstellung künstlerisch begleitet
- ↑ a b c d e Opfer der Shoa aus Brakel und Erkeln. Forum Jacob Pins in Höxter, abgerufen am 18. Dezember 2024.
- ↑ 2. Verlegung von Stolpersteinen