Liste der Stolpersteine in Kevelaer

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In der Liste der Stolpersteine in Kevelaer werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Kevelaer und dessen Ortsteilen verlegt worden sind. Bisher wurden 3 Steine verlegt. Mit ihnen soll Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedacht werden, die in Kevelaer lebten und wirkten.

Kevelaer

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Inschrift Adresse Verlege­datum Bild Anmerkung
Hier wohnte
Maria Wackers
geb. van Aaken
Jg. 1906
Gegnerin des NS-Regimes
eingewiesen 19. 12. 1944
Heilanstalt Uchtspringe
ermordet 22. 1. 1945
Maasstraße 35
23. Nov. 2016[1][2]   Maria Wackers war wohnhaft in Kevelaer. Nach der Bombardierung Kevelaer durch die Alliierten 1944 verließ sie mit ihren Kindern Kevelaer und wollte im Gau Magdeburg Schutz finden. Auf der Fahrt wurde der Zug bombardiert, sie erlitt einen Nervenzusammenbruch und kam in das Krankenhaus Uchtspringe wo sie unter ungeklärten Umständen verstarb.[3] Dieses Krankenhaus gehörte zur „Aktion T4“.[4]

Ortsteil Wetten

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Inschrift Adresse Verlege­datum Bild Anmerkung
Hier wohnte
Anna Christine
Boland
Jg. 1899
eingewiesen 1943
Heilanstalt Grafenberg
'verlegt' 13. 11. 1943
Heilanstalt
Meseritz-Obravalde
ermordet 20. 11. 1943
Blumenheideweg 3
26. Jan. 2022[5] Anna Christine Boland wurde am 26. September 1899 in Brünen geboren. Im Folgejahr zog sie mit ihrer Familie nach Wetten. Aufgrund einer Epilepsie-Erkrankung wurde Anna Christine Boland im Jahr 1943 in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg in Düsseldorf behandelt. Von dort wurde sie am 13. November 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde in Meseritz/Posen verlegt. Am 20. November 1943 wurde sie ebendort ermordet.[6][7][8]
Hier wohnte
Magaretha
Heijmanns

Jg. 1895
eingewiesen 12. 3. 1930
Heilanstalt Bedburg-Hau
'verlegt' 7. 4. 1941
Bernburg
ermordet 7. 4. 1941
Aktion T4
Langstraat 8
26. Jan. 2022[9] Magaretha Heijmanns wurde am 28. Juli 1895 in Wetten Haus 99 geboren. Ebendort besuchte sie die Elementarschule und arbeitete unter anderem als Magd auf dem benachbarten Hof. Aufgrund einer "Wesensveränderung", die sich bereits mit 14 Jahren bei ihr eingestellt habe, wurde sie am 12. März 1930 zur Behandlung in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau aufgenommen. Von dort wurde Magaretha Heijmanns am 8. März 1940 zunächst in die Landesanstalt Görden verlegt. Am 7. April 1941 erfolgte eine weitere Verlegung in die Tötungsanstalt Bernburg, wo sie noch am selben Tag ermordet wurde.[10][11]
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Commons: Stolpersteine in Kevelaer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • stolpersteine.eu – Projektseite des Künstlers Gunter Demnig
  • [1] Stolpersteine auf der Seite von Kevelaer

Einzelnachweise

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  1. Stolperstein erinnert künftig an Maria Wackers aus Kevelaer
  2. Stolperstein erinnert an Maria Wackers
  3. Auch Kevelaer wird Teil des mehrfach ausgezeichneten Erinnerungsprojektes Maria Wackers
  4. Stolperstein für Maria Wackers. In: kevelaer.de. Abgerufen am 9. November 2024.
  5. In Wetten wurden zwei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus‘ verlegt
  6. Dennis Hartjes: Auch eine Wettenerin unter den Euthanasie-Opfern von Obrawalde. Zum Schicksal von Anna Boland (1899–1943). In: Historischer Verein für Geldern und Umgegend (Hrsg.): Geldrischer Heimatkalender 2022. Geldern 2021, S. 245–250.
  7. Dennis Hartjes/Janine Weigel: Zum Schicksal zweier Euthanasie-Opfer aus Wetten: Magaretha Heijmanns (1895–1941) und Anna Christine Boland (1899–1943). In: Historischer Verein für Geldern und Umgegend (Hrsg.): Geldrischer Heimatkalender 2023. Geldern 2022, S. 230–240.
  8. Stolperstein Anna Boland. In: kevelaer.de. Abgerufen am 9. November 2024.
  9. Neue Stolpersteine für Euthanasieopfer in Wetten
  10. Stolperstein Magaretha Heijmanns. In: kevelaer.de. Abgerufen am 9. November 2024.
  11. Dennis Hartjes/Janine Weigel: Zum Schicksal zweier Euthanasie-Opfer aus Wetten: Magaretha Heijmanns (1895–1941) und Anna Christine Boland (1899–1943). In: Historischer Verein für Geldern und Umgegend (Hrsg.): Geldrischer Heimatkalender 2023. Geldern 2022, S. 230–240.