Liste der Stolpersteine in Solingen-Wald

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Die Liste der Stolpersteine in Solingen-Wald enthält Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Solingen-Wald verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Solingen-Wald lebten und wirkten.

Der erste Stolperstein in Solingen

Diese Liste ist Teil der Liste der Stolpersteine in Solingen.

Liste der Stolpersteine

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Nr. Person Adresse Inschrift Bild weitere Informationen
61 Ernst Bertram Altenhofer Str.76
Hier wohnte
Ernst Bertram
Jg. 1909
im Widerstand
verhaftet Mai 1935
Zuchthaus Brandenburg
tot 29.10.1938
  Ernst Bertram wurde in Solingen geboren. Schon früh hatte er Kontakt zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) wo er im Februar 1929 Leiter der KJVD-Bezirksleitung und im September 1929 in das Zentralkomitee des KJVD gewählt wurde. Ab Juli 1930 gehörte er der engeren Reichsleitung des KJVD an. Ebenso war er Redakteur der Zeitung Junge Garde in Berlin. In dieser Funktion wurde er zu Studienzwecken nach Moskau gesandt und kam über Erfurt und Düsseldorf nach Leverkusen, wo er 1933 festgenommen wurde und bis Dezember im Zuchthaus Lüttringhausen in Schutzhaft war. Danach wurde er Leiter der inzwischen illegalen KPD in Hagen und später Wuppertal, wo er mit Wilhelm Reeks zusammen versuchte, die Parteiorganisation neu aufzubauen. Einer erneuten Verhaftung entging er, indem er die Leitung in Bielefeld übernahm. Im D-Zug Berlin-Düsseldorf wurde er 1935 festgenommen und am 22. November 1935 in Wuppertal als Hauptangeklagter im Rahmen der „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“ wegen „Hochverrats“ zu 15 Jahren Haft verurteilt, die er erst im Zuchthaus Münster und später im Zuchthaus Brandenburg-Görden verbrachte. Dort starb er am 29. Oktober 1938 an einer Lungentuberkulose.[1]
62 Ewald Peiniger Deller Straße 25
Hier wohnte
Ewald Peiniger
Jg. 1881
Gestapohaft
misshandelt
tot 26.3.1937
 
63 Hans Debus Krausen 1–3
Hier wohnte
Hans Debus
Jg. 1919
Flucht 1937 Belgien
Gestapohaft 1939–44
Deportiert
KZ Buchenwald
tot 14.2.1945
  Hans Debus wurde 1919 in Solingen geboren. Schon als Jugendlicher verteilte er Flugschriften gegen das NS-Regime. Der Verhaftung entging er 1937 durch die Flucht nach Belgien wo er dann der KPD beigetreten ist. Bei einem Grenzübergang wurde er 1939 verhaftet und nach Berlin-Moabit, 1940 in das KZ Dachau und 1941 in das KZ Buchenwald verlegt. 1944 gelang ihm die Flucht aus dem Messelager Deutz. Er tauchte bei seiner Schwester in Solingen unter, wo er 1945 an Lungentuberkulose verstarb.[2]
64 Albert Tobias Menzelstraße 15
Hier wohnte
Albert Tobias
Jg. 1891
deportiert 1941
Łódź ???
  Albert Tobias wurde am 21. Mai 1891 in Heimbach/Neuwied geboren und war wohnhaft in Köln und Solingen. Vom 17. November 1938 bis zum 23. Februar 1939 war er im KZ Dachau inhaftiert. Er wurde von Köln am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt und am 3. Mai 1942 in das KZ Kulmhof gebracht wo er ermordet wurde.[3]
65 Werner Schütz Schlossstr. 33
Hier wohnte
Werner Schütz
Jg. 1914
Zuchthaus
1941 Todesurteil
Flucht in den Tod 26.2.1942
 
66 Wilhelm Kratz Stresemannstr. 23
Hier wohnte
Wilhelm Kratz
Jg. 1906
im Widerstand
verhaftet 1.1.1942
hingerichtet 5.10.1942
Gefängnis Köln-Klingelpütz
  Wilhelm Kratz wurde 1906 in Solingen geboren. Bereits 1933 wurde er wegen Bandendiebstahls zu 7 Monaten Haft verurteilt und floh danach in die Niederlande. 1934 wurde er wegen Hochverrat und Waffenbesitz verurteilt und zur Fahndung ausgeschrieben. 1935 befand er sich illegal in Solingen, um innerhalb der KPD über die Brüsseler Konferenz zu berichten. 1937 wurden 17 Solinger Bürger zu Haftstrafen verurteilt, weil sie ihm nahe standen, darunter seine Ehefrau Elfriede. Nach dem Überfall auf die Niederlande 1942 zog Kratz nach Belgien und wurde am 1. Januar 1942 dort entdeckt. Bei der Verhaftung erschoss Kratz einen Polizisten und einen Wehrmachtsangehörigen, wobei er selbst verletzt wurde. Am 31. August wurde Kratz vom Sondergericht Essen zum viermaligen Tod verurteilt und am 5. Oktober 1942 durch das Fallbeil im Polizeigefängnis Klingelpütz in Köln hingerichtet.[4]
78 Georg Bethke Rosenkamper Str. 10b
Hier wohnte
Georg Bethke
Jg. 1893
verhaftet 1937
KZ Mauthausen
ermordet 20.4.1944
 
95 Karl Meisenbach Tiefendick 6
Hier wohnte
Karl Meisenbach
Jg.1918
Wehrkraftzersetzung
1939 Wehrmachtsgefängnis Graudenz
Strafkompanie
Fahnenflucht
Todesurteil in Metz
hingerichtet am 4.1.1943 Metz
  Karl Meisenbach wurde 1889 in Solingen geboren. Wegen einer Befehlsverweigerung zur Judenerschießung wurde er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und anschließend 4 Jahre wegen Wehrkraftzersetzung in eine Strafkompanie eingewiesen. Nach seiner Fahnenflucht wurde er am 11. Dezember 1942 vom Kriegsgericht Metz zum Tode verurteilt und am 4. Januar 1943 in Metz als Deserteur hingerichtet.
96 Franz Wenders Kotzerter Str. 25
Hier wohnte
Franz Wenders
Jg. 1903
verhaftet 1943
'Sondergericht'
Landgericht Wuppertal wegen 'Heimtücke'
3 Jahre Zuchthaus
ermordet 27.3.1945
Strafanstalt Freiendiez
  [5]
97 Hans Lichtenthäler Dültgenstaler Str. 54
Hier wohnte
Hans Lichtenthäler
Jg. 1919
Fahnenflucht 1944
Im Widerstand
in Italien
hingerichtet 18.3.1945
Spilimbergo

 

Hans Lichtenthäler wurde 1942 in das Wehrmachtsgefängnis Glatz und später dann nach Italien gebracht. 1944 lief er zu den itiänischen Partisanen über und heiratet am 5. November 1944 eine itiänsiche Jüdin. Er wurde als Deserteur zum Tode verurteilt und am 18. April 1945 in Spilimbergo hingerichtet.
99 Walter Koch Schlossstr. 8
Hier wohnte
Walter Koch
Jg. 1898
im Widerstand/KPD
verhaftet 1937
Gefängnis Solingen
Zuchthaus Oberem
1944 Strafbataillon 999
tot 12.9.1944
Baumholder
 
100 Willi Haas Friedrich-Ebert-Str. 32
Hier wohnte
Willi Haas
Jg. 1906
im Widerstand
mehrmals verhaftet
zuletzt 1937
'Hochverrat'
Zuchthaus Herford
1943 Strafbataillon 999
tot 1945 an den Folgen
 

Siehe auch

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Commons: Stolpersteine in Solingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. Ernst Bertram auf Solingen.de
  2. Hans Debus auf Solingen.de
  3. Albert Tobias im Gedenkbuch
  4. Wilhelm Kratz auf Solingen.de
  5. Franz Wenders bei RP Online