Liste der Stolpersteine in Tostedt

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In der Liste der Stolpersteine in Tostedt werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig (* 1947) bisher in Tostedt verlegt worden sind. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Tostedt lebten und wirkten.

Verlegte Stolpersteine

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Bild Inschrift, Person Adresse Verlegedatum Anmerkung
  HIER WOHNTE
SELMA BLUMANN
JG. 1882
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 15.11.1942
Unter den Linden 39 in Tostedt
(Standort)

 
2. Okt. 2021[1] Selma Blumann wurde am 6. August 1942 in das KZ Theresienstadt gebracht wo Sie am 15. November 1942 ermordet wurde.[2]
  ANNA RIEPSHOFF
JG. 1922
DENUNZIERT
VERHAFTET 1940
VERBOTENER UMGANG
GEFÄNGNIS LÜNEBURG
GEFÄNGNIS HAMBURG
1941 KZ RAVENSBRÜCK
ENTLASSEN 10.4.1943
Schützenstraße 24 in Tostedt
(Standort)

 
2. Okt. 2023[3] Im Juni 1940 wurde beobachtet, wie sich Anna Riepshoff und der Zwangsarbeiter Boleslaw Marzec in einer Kammer trafen. Sie wurden denunziert und von der Gestapo Lüneburg verhaftet. Boleslaw Marzec wurde am 5. Dezember 1940 in der Todtglüsinger Heide öffentlich erhängt. Anna Riepshoff wurde erst ins Gefängnis Lüneburg, ins Gefängnis Hamburg und dann in das KZ Ravensbrück gebracht und am 10. April 1943 entlassen. Anna Riepshoff überlebte und starb 2009.[2]
  BOLESLAW MARZEC
JG. 1916
POLNISCHER ZWANGSARBEITER
VERHAFTET 1940
VERBOTENER UMGANG
ÖFFENTLICH GEHÄNGT
5.12.1940
  HIER WOHNTE
FRIEDRICH MEYER
JG. 1892
SEIT 1937 MEHRMALS
VERHAFTET
VERURTEILT §175
SACHSENHAUSEN
ERMORDET 11.8.1941
Poststraße 1 in Tostedt
(Standort)

 
2. Okt. 2021[1] Friedrich Meyer wurde wegen Homosexualität seit 1937 mehrfach verhaftet und ins KZ Fuhlsbüttel gebracht. 1939 wurde er zu 18 Monaten Schwerstarbeit im Strafgefangenenlager Rodgau bei Darmstadt verurteilt. Friedrich Meyer starb am 11. August 1941 im KZ Sachsenhausen.[2]
  HIER WOHNTE
ROSETTE
DÖRNBRACK
GEB. BLUMANN
JG. 1883
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
MIT HILFE ÜBERLEBT
Bahnhofstraße 35 in Tostedt
(Standort)

 
2. Okt. 2021[1] Am 23. Februar 1945 sollte Rosette Dörnbrack deportiert werden. Der Tostedter Arzt Dr. Pieper schrieb sie transportunfähig und rettete ihr so vermutlich das Leben. Rosette Dörnbrack überlebte als einzige von vier Schwestern und starb 1966.[2]
  HIER WOHNTE
ERNA ROSEN
VERH. HECHT
JG.1893
FLUCHT HOLLAND
INTERNIERT VUGHT
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 31.1.1944
Poststraße 62 in Tostedt
(Standort)

 
2. Okt. 2023[3] Die vier Schwestern Martha Rosen, Erna Rosen, Olga Rosen und Käthe Rosen emigrierten mit Ihren Ehemännern und Kindern nach Holland wo Sie alle verhaftet wurden.

Martha Rosen und Ihr Mann starben 1943 im KZ Sobibor, Ihre Tochter wurde 1944 im KZ Auschwitz ermordet.

Olga Rosen wurde mit Ihrer ganzen Familie im KZ Auschwitz ermordet.

Erna Rosen wurde mit Ihrer ganzen Familie im KZ Auschwitz ermordet.

Käthe Rosen wurde mit Ihrer ganzen Familie im KZ Auschwitz ermordet.[2]
  HIER WOHNTE
MARTHA ROSEN
VERH. HECHT
JG.1891
FLUCHT HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR
ERMORDET 9.7.1943
  HIER WOHNTE
OLGA ROSEN
VERH. HEILBUT
JG.1895
FLUCHT 1936 HOLLAND
INTERNIERT 1942 WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET 21.10.1944
  HIER WOHNTE
KÄTHE ROSEN
VERH. FRANKENSTEIN
JG.1904
FLUCHT HOLLAND
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 17.9.1944
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Commons: Stolpersteine in Tostedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/tostedt/c-panorama/stolpersteine-erinnern-an-schicksale-verfolgter-und-getoeteter_a275835
  2. a b c d e https://www.toester-buergerstiftung.de/stolpersteine-in-der-samtgemeinde-tostedt/ Töster Bürgerstiftung
  3. a b https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/tostedt/c-panorama/weitere-stolpersteine-verlegt_a295684