Liste der süddeutschen Fußballmeister 1898–1933
Die Liste der süddeutschen Fußballmeister umfasst alle Meister des Süddeutschen Fußball-Verbandes der Jahre 1899 bis 1933 sowie die Meister der jeweils höchsten regionalen Spielklassen von 1904 bis 1933.
Der Süddeutsche Fußball-Verband wurde im Oktober 1897 als „Verband Süddeutscher Fußball-Vereine“ gegründet, die Umbenennung zur heutigen Bezeichnung erfolgte 1914. Die erste Meisterschaftsrunde fand 1898/99 statt. Bis 1903 wurde der Meister aufgrund der vergleichsweise geringen Teilnehmerzahl ausschließlich im Pokalmodus ermittelt, zur Spielzeit 1903/04 wurde auf regionaler Ebene erstmals ein Ligaspielbetrieb organisiert. Die Meister der regionalen Spielklassen spielten in einer Endrunde den Süddeutschen Meister aus, wobei der Endrunden-Modus – einhergehend mit den häufigen Reformen der Spielklassen – mehrfach geändert werden musste.
Im August 1933 löste sich der Süddeutsche Fußball-Verband auf, bis 1945 wurde kein süddeutscher Fußballmeister ermittelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Meisterschaft ab der Saison 1945/46 in der Fußball-Oberliga Süd ausgespielt.
Süddeutsche Meister 1898 bis 1933
BearbeitenNachdem lange Zeit davon ausgegangen wurde, der erste Meistertitel sei schon 1898 vergeben worden,[1] haben neuere Forschungen mehr Licht in die Anfänge gebracht. Ob es 1899/1900 einen Meister gab, ist umstritten.
Weitere Teilnehmer an der deutschen Fußballmeisterschaft
BearbeitenAb der Spielzeit 1924/25 war nicht nur der süddeutsche Meister, sondern ebenfalls der Vizemeister und ein dritter Teilnehmer aus Süddeutschland für die deutsche Fußballmeisterschaft qualifiziert.
Rekordmeister
BearbeitenSüddeutscher Rekordmeister ist der Karlsruher FV, welcher den Titel achtmal gewinnen konnte.
Verein | Titel | Jahr | |
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Karlsruher FV | 8 | 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1910, 1911, 1912 | |
1. FC Nürnberg | 7 | 1916, 1918, 1920, 1921, 1924, 1927, 1929 | |
Stuttgarter Kickers | 3 | 1908, 1913, 1917 | |
SpVgg Fürth | 3 | 1914, 1923, 1931 | |
Freiburger FC | 2 | 1899, 1907 | |
FC Bayern München | 2 | 1926, 1928 | |
Eintracht Frankfurt | 2 | 1930, 1932 | |
Straßburger FV | 1 | 1900 | |
1. FC Pforzheim | 1 | 1906 | |
FC Phönix Karlsruhe | 1 | 1909 | |
FC Wacker München | 1 | 1922 | |
VfR Mannheim | 1 | 1925 | |
FSV Frankfurt | 1 | 1933 |
Regionale Meister 1904 bis 1933
BearbeitenNachfolgend sind die Meister der jeweils höchsten regionalen Spielklassen aufgeführt. Der jeweilige süddeutsche Meister eines Jahres ist fett hervorgehoben.
1904 bis 1907
BearbeitenJahr | Main | Pfalz | Mittelbaden | Oberrhein | Schwaben | Bayern |
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1903/04 | Germania 94 Frankfurt | Mannheimer FG 1896 | Karlsruher FV | Straßburger FV | Stuttgarter Kickers | Oberbayern: FC Bayern München |
1904/05 | Westmain: FFC Victoria Ostmain: 1. Hanauer FC 93 |
Mannheimer FG Union 1897 | Karlsruher FV | FC Mülhausen 1893 | Stuttgarter Kickers | Oberbayern: FC Bayern München |
1905/06 | Mittelrhein: SV Wiesbaden Westmain: FFC Victoria Ostmain: 1. Hanauer FC 93 |
Neckar: Mannheimer FC Viktoria 1897 Pfalz: FC Pfalz Ludwigshafen |
1. FC Pforzheim | Freiburger FC | Stuttgarter Kickers | Nordbayern: 1. FC Nürnberg Südbayern: MTV München von 1879 |
1906/07 | Mittelrhein: SV Wiesbaden Westmain: Amicitia Bockenheim Südmain: Frankfurter FC Kickers Mittelmain: 1. Hanauer FC 93 |
Neckar: Mannheimer FG 1896 Pfalz: FC Pfalz Ludwigshafen |
Karlsruher FV | Freiburger FC | Stuttgarter Kickers | Mittelfranken: 1. FC Nürnberg Oberbayern: MTV München von 1879 |
1908 bis 1919
BearbeitenZur Saison 1907/08, zehn Jahre nach Gründung des Verbandes, war eine für das gesamte Verbandsgebiet halbwegs einheitliche Ligastruktur geschaffen. Ab 1910/11 waren die obersten Ligen in allen vier Kreisen eingleisig.
1920 bis 1923
BearbeitenAufgrund der nach Kriegsende schwierigen Situation wurde der Spielbetrieb zunächst in zehn obersten Ligen (meist „Kreisliga“ genannt) aufgenommen.
1924 bis 1927
BearbeitenUm die Ligenstruktur wieder zu straffen, wurden zur Saison 1923/24 „Bezirksligen“ als neue höchste Spielstufe oberhalb der Kreisligen eingeführt und deren Anzahl auf fünf festgelegt, womit die Zahl der „erstklassigen “ Mannschaften halbiert und das fußballerische Niveau dementsprechend angehoben wurde.
Jahr | Main | Rhein | Rheinhessen-Saar | Württemberg-Baden | Bayern |
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1923/24 | FSV Frankfurt | Waldhof Mannheim | Borussia Neunkirchen | Stuttgarter Kickers | 1. FC Nürnberg |
1924/25 | FSV Frankfurt | VfR Mannheim | SV Wiesbaden | Stuttgarter Kickers | 1. FC Nürnberg |
1925/26 | FSV Frankfurt | VfR Mannheim | FV Saarbrücken | Karlsruher FV | FC Bayern München |
1926/27 | FSV Frankfurt | VfL Neckarau | FSV Mainz 05 | VfB Stuttgart | 1. FC Nürnberg |
1928 bis 1933
BearbeitenZur Saison 1927/28 wurden die Bezirke von fünf auf vier reduziert (Main/Hessen, Rhein/Saar, Württemberg/Baden und Bayern), durch die Aufteilung jedes Bezirkes in zwei „Gruppen“ stieg die tatsächliche Zahl der obersten Spielklassen aber wieder auf acht Staffeln an.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
- Süddeutscher Fußball-Verband (Hrsg.): 100 Jahre Süddeutscher Fußball-Verband (Festschrift). Vindelica-Verlag, Gersthofen 1997.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zum Beispiel noch im Kicker-Almanach 2000, Copress Verlag, München 1999, ISBN 3-7679-0714-3, S. 254.
- ↑ Nach anderen Quellen werden der Karlsruher FV oder „kein Meister“ genannt, siehe 1899/1900.
- ↑ Nach anderen Quellen wurde „kein Meister“ genannt, siehe 1900/1901.