Liste von Epidemien und Pandemien

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Die Liste von Epidemien und Pandemien umfasst Ereignisse mit Epidemien bzw. Pandemien von Infektionskrankheiten.

Behelfskrankenhaus in der Zeit der Spanischen Grippe, Camp Funston, Kansas (1918–1920)

Liste (Auswahl)

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Beginn /
Zeitraum
Epidemie/
Pandemie
Krankheit
(Krankheits­erreger)
betroffene Gebiete Erkrankte Tote Hinweise
vor der Zeitenwende
3500 v. Chr. Pest (Yersinia pestis) Europa, Asien, vom Baikalsee bis zur Iberischen Halbinsel im Jahr 2017 anhand von Zahn- und Knochenfunden nachgewiesen[1][2]
zweite Hälfte
14. Jh. v. Chr.
nicht identifiziert Ägypten, Vorderasien Seuchen zur Zeit von Šuppiluliuma I. und Muršili II. sowie Amenophis III. Es könnte sich um die Pest gehandelt haben. Der Erreger ist nicht geklärt worden.
0765 v. Chr. nicht identifiziert Assyrisches Reich Seuche zur Zeit der Herrschaft von Aššur-dan III.
0430–426 v. Chr. Attische Seuche nicht identifiziert Athen 75.000–100.000
(ca. 25 bis 33 %
der Athener)
0293 v. Chr. nicht identifiziert Rom Seuche in der römischen Republik. Laut Titus Livius wurde zwecks Abwehr der Gefahr der Asklepios-Kult aus Griechenland in Rom übernommen.[3]
nach der Zeitenwende
0165–180
0(bis 190)
Antoninische Pest nicht identifiziert
(vermutlich Pocken)
Römisches Reich 7–10 Mio.
0250–270 Cyprianische Pest nicht identifiziert Römisches Reich möglicherweise mit den Pocken gleichzusetzen.[4]
0541–770 Justinianische Pest Pest (Yersinia pestis) Europa und Vorderasien Die Justinianische Pest trat in einem etwa 15- bis 25-jährigen Rhythmus in etwa 15 bis 17 Wellen auf. „Maximalistische Schätzungen“, die von 25 bis 100 Millionen Toten ausgingen, gelten als fragwürdig, da aus historischen Dokumenten keine Belege für derart massive Opferzahlen hervorgehen.[5]
0876–877 Italienisches Fieber nicht identifiziert Italien Die Annalen des Klosters Fulda (Annales Fuldenses) erwähnen den ersten Ausbruch einer unbekannten Seuche in Italien.[6]
0888 Italienisches Fieber nicht identifiziert Italien Die Annalen des Klosters Fulda (Annales Fuldenses) erwähnen einen zweiten Ausbruch einer unbekannten Seuche in Italien.
0927 Italienisches Fieber nicht identifiziert Italien
1346–1353 Schwarzer Tod Pest (Yersinia pestis) Alte Welt 100–125 Mio.[7] Zweite Pest-Pandemie, ca. 30 weitere deutlich kleinere Ausbrüche bis zu Beginn des 19. Jh.
Der Schwarze Tod forderte ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung.
1485/86 Englischer Schweiß (Erreger nicht identifiziert) England Erster Ausbruch
1494
(bis ca. 1550)
Syphilis
(Treponema pallidum)
Europa wahrscheinlich aus Amerika nach Europa eingeschleppter, südamerikanischer Stamm, der wohl schon seit der Antike bekannten, aber harmloseren Variante der Syphilis (wahrscheinlich von den Westindischen Inseln im Zuge von Christoph Kolumbus’ erster Reise eingeschleppt)
1507 Englischer Schweiß (Erreger nicht identifiziert) England Zweiter Ausbruch
1517 Englischer Schweiß (Erreger nicht identifiziert) England, insbesondere Oxford und Cambridge, außerdem Calais und Antwerpen Dritter Ausbruch
1519/20 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Mexiko 5–8 Mio.[8] Neu in Amerika, wird für den größten Teil der Dezimierung der indigenen Völker (Indianer) verantwortlich gemacht
1528/29 Englischer Schweiß (Erreger nicht identifiziert) England, Niederlande, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen, Litauen, Polen und Russland Vierter Ausbruch
1545/46 Cocoliztli hämorrhagisches Fieber (Salmonella Typhimurium) Mexiko, Guatemala mehr als 15 Mio. Erster Ausbruch.[8] etwa 60–90 % der dortigen Einwohner
1551 Englischer Schweiß (Erreger nicht identifiziert) England Fünfter (und letzter) Ausbruch
1576/78 Cocoliztli hämorrhagisches Fieber (Salmonella Typhimurium) Mexiko, Guatemala mehr als 2 Mio. Zweiter Ausbruch.
1582/83 Pest von San Cristóbal de La Laguna Pest (Yersinia pestis) Teneriffa 9.000 Die Pest von San Cristóbal de La Laguna verursachte zwischen 5.000 und 9.000 Todesfälle auf einer Insel mit weniger als 20.000 Einwohnern (ungefähr 25–45 % der Inselbevölkerung).[9]
1665/66 Große Pest von London Pest (Yersinia pestis) hauptsächlich England 100.000 forderte in London 70.000 Tote, insgesamt im Süden Englands etwa 100.000 Tote.
1678/79 Pest in Wien Pest (Yersinia pestis) Wien 12.000 Die Zahl der Opfer der Pest in Wien ist nicht geklärt worden.[10]
1708–1714 Große Pest von 1708 bis 1714 Pest (Yersinia pestis) Nord- und Osteuropa 1 Mio. während des Großen Nordischen Kriegs
1718–1874 Picardsches Schweißfieber (Erreger nicht identifiziert) Frankreich, Deutschland u. a. Es wurden 194 Epidemien gezählt.
1720 Große Pest von Marseille Pest: Beulenpest
(Yersinia pestis)
Marseille zwischen 30.000 und 35.000 oder bis zu ca. 50.000 Letzter großer Pestausbruch in Europa.
1721 Pockenepidemie in Boston 1721 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Boston 5.889 844
1775–1778 Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas ab 1775 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Pazifikküste Nordamerikas 11.000 erste Pockenepidemie an der Westküste Nordamerikas
1789 Pockenepidemie in Australien 1789 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Australien Bei der Pockenepidemie erkrankten die indigenen Bevölkerungsgruppen Australiens.
ab Jahr 1800
1813 Fleckfieber (Rickettsien) Mainz ca. 32.000
(16.000 ± 1.000
Soldaten, etwa
ebenso viele
Zivilisten)
Napoleons Grande Armée machte auf ihrem Rückzug von ihrem Russlandfeldzug 1812 im Herbst 1813 in Mainz ihre erste größere Rast. Hier hatte die Epidemie ihren Gipfel.
1817–1824 Erste Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Teile Asiens, Ostafrika, ab 1823 Kleinasien, in der Folge Russland und Europa
Mai 1820 bis 1821 Pest: Beulenpest
(Yersinia pestis)
Mallorca Umfangreiche Quarantänemaßnahmen[11]
1826–1841 Zweite Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Mekka, Ägypten, Europa, Nordamerika
1831 Cholera (Vibrio cholerae) Berlin, preußische Provinzen Posen, Preußen, Schlesien.[12] Teil der zweiten Cholera-Pandemie
1847/48 Typhus (Salmonella Typhi) Kanada 20.000 Die Epidemie wurde infolge der großen Hungersnot in Irland von Emigranten eingeschleppt.
1852–1860 Dritte Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Teile Asiens, des Maghreb (insbesondere Algerien) und Europas
1862 Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas 1862 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Pazifikküste Nordamerikas mehr als 14.000 Bei der Epidemie starben vorrangig Teile der indigenen Völker, da diese nicht immunisiert waren – etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung starb.
1863–1876 Vierte Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Europa, Nordafrika, Südamerika
1870/71 Pocken
(Orthopoxvirus variolae)
Europa [13]
1883–1896 Fünfte Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Indien, Afghanistan, Russland, Deutschland
1889/90 Russische Grippe (1889–1895) Influenza (Pferdeinfluenza?)
oder Corona­virus­erkrankung (HCoV-OC43?)
weltweit bis zu 1 Mio. [14]
1892 Choleraepidemie von 1892 Cholera (Vibrio cholerae) Hamburg und Umland 8.605 Teil der fünften Cholera-Pandemie. Die Epidemie war der letzte große Cholera-Ausbruch in Deutschland.
1894 Otter-Valley-Polio-Epidemie Poliomyelitis (Poliovirus) Vermont (USA) 18 Erste Polio-Epidemie in den USA.
1894–1912 Dritte Pest-Pandemie Pest: Beulenpest
(Yersinia pestis)
weltweit:
1894: China/Hongkong
1912: Karibik
12 Mio. Ausgehend von China bewegte sich die Infektionswelle über Asien, Indien über die USA und UK nach Südamerika, Schwerpunkt 1898–1900
1899 (ca.) Typhus (Salmonella Typhi) Südafrika 58.000 9.000 Die Epidemie unter den britischen Truppen hätte durch die von Almroth Wright entwickelte Impfung vermieden werden können. Allerdings stieß diese auf großen Widerstand und nur ein kleiner Teil ließ sich impfen.
1899–1923 Sechste Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) Asien, Russland, Mittel- und Westeuropa
ab Jahr 1900
1901 Typhusepidemie in Gelsenkirchen 1901 Typhus (Salmonella Typhi) Gelsenkirchen mehrere Hundert Die Epidemie führte zu einem Gerichtsverfahren. Die Wasserversorgungsgesellschaft hatte dem Trinkwasser verunreinigtes Wasser beigemischt, was zur Verbreitung des Typhus geführt hatte.
1902/03 Typhusepidemie von Lebach Typhus (Salmonella Typhi) Lebach mehr als 50
1910/11 Pestepidemie in der Mandschurei 1910–1911 Pest: Lungenpest
(Yersinia pestis)
Mandschurei 45.000–60.000[15]
1911 Cholera (Vibrio cholerae) Indien, Venedig Teil der sechsten Cholera-Pandemie. Thomas Mann verarbeitete die Epidemie in der Novelle Der Tod in Venedig. Die Kirche San Domenico wurde als Cholera-Quarantäneort benutzt.
1915–1927 Europäische Schlafkrankheit (Erreger nicht identifiziert) Europa, ab 1920 weltweit mehr als 500.000 mehr als 150.000 Ein Großteil der Überlebenden hatte lebenslang chronische Symptome, die der parkinsonschen Krankheit ähnelten. Viele Menschen litten dauerhaft an fast absoluter Bewegungslosigkeit.
1916 Oststaaten-Polio-Epidemie von 1916 Poliomyelitis (Poliovirus) Nordosten der USA mehr als 6.000 eine der ersten großen Polio-Epidemien in den USA.
1918–1920 Spanische Grippe Influenza
(Influenza-Virus A/H1N1)
weltweit ca. 500 Mio. 27–50 Mio. begann zum Ende des Ersten Weltkriegs.
1925/26 Diphtherieepidemie in Nome Diphtherie
(Corynebacterium diphtheriae)
Nome, Alaska bis zu 100 Die Epidemie ereignete sich während des Winters in der damals größten Stadt Alaskas. Um eine größere Katastrophe zu verhindern, wurde die Ortschaft mit Antitoxin per Hundeschlitten versorgt.
1957/58 Asiatische Grippe Influenza
(Influenza-Virus A/H2N2)
weltweit 1–2 Mio.
1961–1990 Siebte Cholera-Pandemie Cholera (Vibrio cholerae) weltweit mehrere Mio. Siebte und bislang letzte Cholera-Pandemie: Subtyp El Tor; begann in Indonesien; längste andauernde Pandemie
1967 Marburgfieber
(Marburg-Virus)
Marburg, Frankfurt a. M. und Belgrad 7 Sehr wahrscheinlich wurde es mit Meerkatzen aus Uganda in die Laboratorien eines Pharmakonzerns im hessischen Marburg eingeschleppt.
1968–1970 Hongkong-Grippe Influenza
(Influenza-Virus A/H3N2)
weltweit 1 Mio.[16][17] Die vermuteten Gesamtzahlen über die Toten weltweit schwanken stark. In Deutschland verstarben ca. 30.000 Menschen.
1977/78 Russische Grippe 1977/1978 Influenza
(Influenza-Virus A/H1N1)
weltweit rund 700.000 Es erkrankten vornehmlich Menschen, die nach 1957 geboren waren.
1979 Milzbrand-Unfall in Swerdlowsk Milzbrand (Bacillus anthracis) Jekaterinburg ca. 100 Der Ausbruch war Folge eines Unfalls bei der Herstellung von biologischen Waffen.
1979–1984 Milzbrand (Bacillus anthracis) Simbabwe 10.000 bislang größte bekannte Epidemie von Milzbrand[18]
seit 1980 AIDS (HIV) weltweit 36 Mio. Die geschätzte Zahl von Todesfällen bei HIV-Infizierten in Deutschland betrug laut RKI bis Ende 2020 zwischen 28.800 und 30.900 Menschen.[19]
1995/96 Influenza (Influenza-Virus) weltweit In Deutschland: schätzungsweise 8,5 Mio. Erkrankte, 30.000 Tote[20][21]
1998–2000 Marburgfieber
(Marburg-Virus)
DR Kongo 123 Zweiter Ausbruch nach 1967
ab Jahr 2000
2000 HUS (EHEC) Walkerton, Kanada 2000 18 Ursache war mit Tier-Exkrementen kontaminiertes Trinkwasser.
Nov. 2002–
Juli 2003
SARS-Pandemie 2002/2003 SARS (SARS-CoV) weltweit: Schwerpunkt China, Hongkong, Taiwan, Kanada, Singapur 8096[22]
(4 % außerhalb Asiens)
810[22]
(6 % außerhalb Asiens)
Die Pandemie war die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts. Es war das erste Auftreten eines SARS-Coronavirus.
2004/05 Influenza (Influenza-Virus) weltweit In den Jahren 2004/05 in Deutschland:
• über 6 Mio. Erkrankte
• bis zu 2,4 Mio. influenza-bedingte Arbeitsausfälle
• 32.000 Krankenhauseinweisungen
• 20.000 Todesfälle[21]
seit 2004 Marburgfieber
(Marburg-Virus)
Angola
2008: Uganda
210 in Angola
(2 in Uganda)
Dritter Ausbruch: 2007 war der Marburgerreger in Uganda bei in Höhlen lebenden Flughunden gefunden worden.
seit 2004 Influenza: Vogelgrippe H5N1
(Influenza-Virus A/H5N1)
weltweit mehr als 800 mehr als 450 Das Hauptgeschehen der Vogelgrippe H5N1 fand von 2004 bis 2016 statt, danach abklingend.
seit 2008 Pest (Yersinia pestis) Madagaskar seit 2010:
mehr als 600
[23]
2009/10 Pandemie H1N1 2009/10 Influenza: Schweinegrippe
(Influenza-Virus A/H1N1 2009)
weltweit mind. 18.449[24] Das Maximum der Erkrankungswelle der Schweinegrippe in Deutschland lag im November 2009; es gab in Deutschland 258 Todesfälle. Eine Studie geht von einer deutlich höheren Opferzahl weltweit aus.[25]
2009 Zikafieber (Zika-Virus) Yap-Inseln
seit 2010 Choleraepidemie in Haiti ab 2010 Cholera (Vibrio cholerae) Haiti, Dominikanische Republik, Kuba, Mexiko, USA, Venezuela 10.075
(Stand: 2017)
Teil der siebten Cholera-Pandemie. Der Ausbruch war eine Nachfolge des Erdbebens 2010 und führte zur Ausrufung des landesweiten sanitären Notstandes. In Haiti starben 9568 Menschen.[26]
Die Epidemie weitete sich auf die Dominikanische Republik mit 503 Toten,[26] Kuba mit 3 Toten,[27] und Mexiko mit 1 Toten,[27] sowie die USA (Florida) und Venezuela ohne Todesfälle aus.
2011 HUS-Epidemie 2011 HUS (EHEC) Norddeutschland ca. 4.000 53 Die Ursache der Epidemie waren vermutlich Bockshornkleesprossen aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Ägypten.
seit 2012 MERS (MERS-CoV) Arabische Halbinsel ca. 2.500 mind. 850 Coronavirus-Übergänge von Fledermäusen über Kamele auf Menschen
10. Aug.–
25. Sep. 2013
Legionellose-Ausbruch in Warstein 2013 Legionellose
(Legionella pneumophila)
Warstein (Deutschland) 165 Erkrankungs- und Verdachtsfälle 3 Der Legionellose-Ausbruch in Warstein war der bislang ausgedehnteste in Deutschland. Verbreitung fand der Erreger wohl über Klärwerke und Kühltürme.
seit Dez. 2013 Chikungunya-Fieber
(Chikungunya-Virus)
Zentralamerika, Südamerika, Inseln Floridas 875.000 Nov. 2014: mind. 138[28] In Deutschland gab es (Stand: November 2014) 18 Chikungunya-Erkrankungen, darunter 9 von Reiserückkehrern aus der Karibik.
2014–2016 Ebolafieber-Epidemie 2014 bis 2016 Ebolafieber (Ebolavirus) Westafrika 28.639 11.314[29] Die Epidemie bestand aus einem epidemischen Ausbruch in Westafrika, der sich zu einer anhaltenden Endemie ausgeweitet hatte.
2015/16 Zikavirus-Epidemie 2015/2016 Zikafieber (Zika-Virus) Südamerika Die Epidemie führte unter anderem zum vermehrten Auftreten von Mikrozephalie bei Neugeborenen. Der Erreger tritt mittlerweile weltweit in tropischen Gebieten auf.
seit 2016 Cholera im Jemen seit 2016 Cholera (Vibrio cholerae) Jemen mehr als 1,7 Mio.
[30]
mehr als 3.430 Die Epidemie ist Teil der siebten Cholera-Pandemie. Zwei epidemische Wellen werden unterschieden: der Cholera-Ausbruch gilt als der weltweit größte bekannte der Geschichte (Stand: 30. April 2019).
seit 2017 Dengue-Fieber
(Dengue-Virus)
Sri Lanka[31][32] mehr als 130.000 mehr als 300[33] Überwiegend tagaktive Stechmücken übertragen in Sri Lanka seit 2017 das Dengue-Virus, welches das Dengue-Fieber verursachen kann.[34]
2017/18 Grippesaison 2017/2018 Influenza (Influenza-Virus B/Yam, B/Vic und A/H1N1)[35] weltweit In Deutschland nach dem Exzess-Verfahren geschätzt 25.000 Tote,[36][37] die im Labor bestätigten Todesfälle gemäß Infektionsschutzgesetz betrugen 1.674.[38]
2018–2020 Ebolafieber-Epidemie 2018 bis 2020 Ebolafieber (Ebolavirus) DR Kongo, Uganda 3.414 2.237 Die Epidemie war der historisch zweitschwerste Ausbruch des Ebolafiebers.
seit 2018 Masern (Masernvirus) Madagaskar mehr als 146.000 mind. 910[39]
seit 2019 Masern (Masernvirus) Samoa mehr als 1.800 mind. 22[40]
seit 2019 Masernepidemie in der DR Kongo ab 2019 Masern (Masernvirus) DR Kongo ca. 250.000 mehr als 6.000
[41][42][43]
Die Epidemie entstand Anfang 2019 und betrifft vor allem Kinder.
2019/20 Grippesaison 2019/2020 Influenza
(Influenza-Virus A und B)
weltweit In Deutschland verstarben nachweislich 460 Menschen. 85 % der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt.[44]
Nov. 2019/Mai 2023[45]
(Stand: 10. Juni 2023)
COVID-19-Pandemie COVID-19 (SARS-CoV-2) weltweit bestätigte Infizierte:
ca. 677 Mio.[46]
davon ca.:
D: 38,4 Mio.[46]
A: 6,1 Mio.[46]
CH: 4,4 Mio.[46]
bestätigte Todesfälle:
min. 20 Mio.[47] (Stand: 2023)
Die Pandemie begann im Herbst 2019[48][49] in der chinesischen Millionenstadt Wuhan.
Am 11. März 2020 erklärte die WHO die Ausbreitung des Virus offiziell zu einer Pandemie.[50]
Experten gehen von einer erheblichen – regional unterschiedlich hohen – Dunkelziffer aus. Anhand der vorliegenden Übersterblichkeitszahlen einzelner Länder lässt sich ableiten, dass die tatsächlichen Todesfälle um einiges höher liegen.
Beginn /
Zeitraum
Epidemie/
Pandemie
Krankheit
(Krankheits­erreger)
betroffene Gebiete Erkrankte Tote Hinweise

Siehe auch

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Literatur

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  • Mary Dobson: Seuchen, die die Welt veränderten. Von Cholera bis SARS. Aus dem Englischen von Meike Grow und Ute Mareik. G + J, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86690-094-3.
  • Jens Jacobsen: Schatten des Todes. Die Geschichte der Seuchen. Philipp von Zabern, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-8053-4538-5.
  • Karl-Heinz Leven: Die Geschichte der Infektionskrankheiten. Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. (= Fortschritte in der Präventiv- und Arbeitsmedizin. Band 6). ecomed, Landsberg am Lech 1997, ISBN 3-609-51220-2.
  • Jacques Ruffié, Jean-Charles Sournia: Die Seuchen in der Geschichte der Menschheit. 4., erweiterte Auflage. Aus dem Französischen von Brunhild Seeler. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94001-4.
  • Malte Thießen (Hrsg.): Infiziertes Europa. Seuchen im langen 20. Jahrhundert. De Gruyter Oldenbourg, München 2014, ISBN 978-3-11-036434-7.
  • Manfred Vasold: Pest, Not und schwere Plagen. Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute. C. H. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35401-7.
  • Manfred Vasold: Grippe, Pest und Cholera. Eine Geschichte der Seuchen in Europa. Steiner, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-515-11025-9.
  • Carl Christian Wahrmann, Martin Buchsteiner, Antje Strahl (Hrsg.): Seuche und Mensch. Herausforderung in den Jahrhunderten. (= Historische Forschungen. Band 95). Duncker & Humblot, Berlin 2012, ISBN 978-3-428-13701-5.
  • Stefan Winkle: Geißeln der Menschheit. Kulturgeschichte der Seuchen. Komet, Düsseldorf/Zürich 1997, ISBN 3-538-07049-0; 3., verbesserte und erweiterte Auflage. Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich 2005, ISBN 3-538-07159-4 (Neudruck unter dem Titel Die Geschichte der Seuchen. Anaconda, Köln 2021, ISBN 978-3-7306-0963-7).

Systematische Übersichtsarbeit

  • Guha Dharmarajan et al.: The Animal Origin of Major Human Infectious Diseases: What Can Past Epidemics Teach Us About Preventing the Next Pandemic? In: Zoonoses, Band 2, Nr. 1, April 2022, doi:10.15212/ZOONOSES-2021-0028.
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Einzelnachweise

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  1. Steinzeitpest: Die erste Pandemie der Menschheitsgeschichte. spektrum.de, 26. August 2020.
  2. Aida Andrades Valtueña et al.: The Stone Age Plague and Its Persistence in Eurasia. In: Current Biology, Band 27, 2017, S. 3683–3691, doi:10.1016/j.cub.2017.10.025.
  3. Karl-Heinz Leven (Hrsg.): Antike Medizin. Ein Lexikon. C.H. Beck, München 2005, S. 572, ISBN 978-3-406-52891-0.
  4. Ausgegraben: Makaberer Brennstoff. Spiegel Online, 22. Juni 2014.
  5. Lee Mordechai et al.: The Justinianic Plague: An inconsequential pandemic? In: PNAS. Band 116, Nr. 51, 2019, S. 25546–25554, doi:10.1073/pnas.1903797116 (englisch).
  6. Heinrich Haeser: Historisch-pathologische Untersuchungen. Als Beiträge zur Geschichte der Volkskrankheiten. Erster Theil. Verlag von Gerhard Fleischer, Dresden / Leipzig 1839, S. 107; books.google.de
  7. Die Weltbevölkerung reduziert sich in dieser Zeit von 475 Mio. auf 350 bis 375 Mio. Historical Estimates of World Population. Census.gov, abgerufen am 28. April 2019. Andere Quellen kommen auf ähnliche Werte (ein Viertel von 440 Mio.)
  8. a b R. Acuna-Soto, D. W. Stahle, M. K. Cleaveland, M. D. Therrell: Megadrought and megadeath in 16th century Mexico. In: Emerging infectious diseases. Bd. 8, Nr. 4, April 2002, S. 360–362, doi:10.3201/eid0804.010175, PMID 11971767, PMC 2730237 (freier Volltext) (englisch).
  9. La Peste. El cuarto jinete. (PDF; 13 MB) museosdetenerife.org, ISBN 978-84-88594-75-4 (spanisch).
  10. Überblick: Die größten weltweiten Seuchen. tagesspiegel.de, 21. Oktober 2005.
  11. Pestausbruch auf Mallorca: Vor 200 Jahren herrschte Panik auf der Ferieninsel. weather.com, 16. Februar 2020.
  12. Barbara Dettke: Die asiatische Hydra. Die Cholera von 1830/31 in Berlin und den preußischen Provinzen Posen, Preußen und Schlesien. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014493-X.
  13. Christina Steinlein, Ann-Christin Müller: Pocken (18. Jahrhundert). In: Focus Online. 28. April 2009, abgerufen am 5. April 2022.
  14. Alain-Jacques Valleron et al.: Transmissibility and geographic spread of the 1889 influenza pandemic. In: PNAS. Bd. 107, Nr. 19, 2010, S. 8778–8781, doi:10.1073/pnas.1000886107 (englisch).
  15. William C. Summers: The Great Manchurian Plague of 1910–1911. New Haven, 2012, S. 1 (englisch).
  16. World health group issues alert., Associated Press, 25. April 2009. Abgerufen am 28. Dezember 2015 
  17. No need to panic … yet. Ontario officials are worried swine flu could be pandemic, killing thousands. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Im Original publiziert auf torontosun.com vom 26. April 2009.
  18. Milzbrand: Die Krankheit und ihre Erreger, www.sueddeutsche.de, 17. Mai 2010.
  19. HIV/AIDS in Deutschland – Eckdaten der Schätzung. (PDF) Auf: rki.de, Stand: Ende 2020.
  20. Grippe (Historisches). In: lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 5. April 2022.
  21. a b Freistaat Sachsen: Infektionen und Pandemien.
  22. a b Summary of probable SARS cases with onset of illness from 1 November 2002 to 31 July 2003. World Health Organization (WHO), abgerufen am 28. Dezember 2015.
  23. Die Seuche: Auf Madagaskar ist die Pest ausgebrochen. (Memento vom 25. November 2014 im Internet Archive)
  24. WHO: Pandemic (H1N1) 2009 – update 112. (Memento vom 20. Februar 2014 im Internet Archive). Im Original publiziert auf who.int vom 6. August 2010.
  25. First Global Estimates of 2009 H1N1 Pandemic Mortality Released by CDC-Led Collaboration (englisch).
  26. a b Epidemiological Update Cholera 28 Dec 2017. (englisch)
  27. a b Epidemiological Update Cholera 19 October 2013. WHO, archiviert vom Original am 24. Dezember 2016; abgerufen am 19. Oktober 2013. (englisch)
  28. Karibik: Hunderttausende an Chikungunya-Fieber erkrankt. Spiegel Online, 23. November 2014.
  29. WHO: Ebola Response Roadmap Situation Report. (PDF; 1,55 MB) Weltgesundheitsorganisation (WHO): Situation reports: Ebola response roadmap, 3. Dezember 2014, abgerufen am 5. April 2022 (englisch).
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