Liste von Kreuzwegen im Eichsfeld
In der Liste Kreuzwege im Eichsfeld sind Freilandkreuzwege für Orte, die zum historischen Eichsfeld gehören, aufgeführt. Sie ist primär nach Orten sortiert, unabhängig davon, ob es sich um Ortsteile, Gemeinden oder Städte handelt. Als Kreuzweg wird die letzte Leidensstrecke Jesu Christi bezeichnet und heute überwiegend mit 14 Stationen dargestellt. Kreuzwege stellen einen nachgebildeten Wallfahrtsweg nach und dienen der Andachtsübung.
Kreuzwege in Kirchen
BearbeitenIn den meisten katholischen Kirchen und größeren Kapellen finden sich entlang der Seitenwände Bilder, Reliefs oder einfache Darstellungen der Leidensgeschichte. Zu den bekanntesten Kreuzwegen gehört der zwischen 1924 und 1928 von Georg Kemper geschaffene Majolika-Kreuzweg in Effelder.
Freilandkreuzwege im Eichsfeld
BearbeitenOrt | Landkreis | Errichtet/Geweiht im Jahr | Beschreibung | Standort (Beginn) |
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Bernterode | Landkreis Eichsfeld | 1914–1928[1] | Tuffsteingrotte als Abschluss | ||
Bickenriede | Landkreis Eichsfeld | 1818[2] | Sandsteinstationen mit Muschelkalkreliefs aus dem Jahr 1962 | ||
Birkenfelde | Landkreis Eichsfeld | 1852[3] | Stationsweg überwindet etwa 200 Höhenmeter bis auf die Hennefeste Abschluss bildet Marienkapelle |
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Birkungen | Landkreis Eichsfeld | 1748[4] | Sandsteinstationen Abschluss bildet Kapelle der Hl. Helena |
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Bodenrode | Landkreis Eichsfeld | 1949/1950[5] | Sandsteinstationen mit Terrakottareliefs | ||
Bodensee | Landkreis Göttingen | Stationsweg führt auf den Höherberg | |||
Breitenbach | Landkreis Eichsfeld | 1873[6] | Kreuzweg auf dem ehemaligen Kirchhof „St. Magdalena und Cornelius“ Beginn an der Ölberggrotte, 2002–2005 Sanierung |
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Burgwalde | Landkreis Eichsfeld | 1881[7] | Kreuzweg führt auf den Brink mit der Bonifatiuskapelle Sandsteinstationen mit Muschelkalkreliefs |
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Deuna | Landkreis Eichsfeld | Sandsteinstationen Stationsweg endet am Dünkreuz |
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Dingelstädt | Landkreis Eichsfeld | 1752–1764[8] | Barockstationen aus Sandstein auf dem Kerbschen Berg | (weitere Bilder) | |
Effelder | Landkreis Eichsfeld | 1852[9] | 1912 Stationsbilder aus Sandstein eingefügt 1979 als Naturdenkmal deklariert 2002 Sanierung |
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Geisleden | Landkreis Eichsfeld | 1750–1754, erweitert 1786 und 1850[10] | Sandsteinstationen entlang einer Lindenallee 1969 Erneuerung 2000 Renovierung |
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Geismar | Landkreis Eichsfeld | Sandsteinstationen führt über 200 Höhenmeter den Hülfensberg hinauf |
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Germershausen | Landkreis Göttingen | Sandsteinstationen rund um den Wallfahrtsplatz | |||
Heiligenstadt | Landkreis Eichsfeld | 1845–1848[11] | Vorgängerkreuzweg existierte bereits führt entlang einer Kastanienallee zur Elisabethhöhe Elisabethkapelle bildet den Abschluss Renovierungen 1924, 1968, 2002 |
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Immingerode | Landkreis Göttingen | 1884[12] | Sandsteinstationen führt auf den Pferdeberg Kruzifix zum Abschluss des Kreuzweges 1986 Reparatur |
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Kallmerode | Landkreis Eichsfeld | 1859[13] | Sandsteinstationen Terrakottareliefs hinter einer Glasscheibe |
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Kalteneber | Landkreis Eichsfeld | Stationsweg mit Sandsteinklüschen zur Kalteneberschen Klus Reliefdarstellungen |
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Kella | Landkreis Eichsfeld | Sandsteinstationen unmittelbar an der ehemaligen Innerdeutschen Grenze unterhalb der Gobert Kapelle zum Hl. Kreuz bildet den Abschluss |
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Kirchgandern | Landkreis Eichsfeld | 1850/1852[14] | Abschluss des Stationsweges bildet die Magdalenenkapelle ab 1952 infolge des Ausbaus der Innerdeutschen Grenze größtenteils zerstört 1996 Einweihung des neuerrichteten Kreuzweges |
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Küllstedt | Landkreis Eichsfeld | 1827–1829[15] | Sandsteinstationen mit Terrakottereliefs am Beginn des Stationsweges befinden sich zwei Grotten und am Ende die Antoniuskapelle |
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Mackenrode | Landkreis Eichsfeld | Sandsteinstationen Mariengrotte am Beginn der Kreuzweges |
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Marth | Landkreis Eichsfeld | 1959–1960[16] | Sandsteinklüschen 1969 Ersatz der Stationsbilder durch Reliefs 2010 Renovierung |
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Neuendorf | Landkreis Eichsfeld | 1912 gestiftet[17] | 1963 wurde der gesamte Stationsweg wegen der Grenznähe verlegt:[18] 1965–1968 neue Reliefs aus Muschelkalk |
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Neustadt | Landkreis Eichsfeld | 1842[19] | Stationsweg führt zur Waldkapelle in Richtung Neubleicherode Restaurierungen 1871 und 1994 2000–2001 neue Bilder auf Kupferblechen geschützt durch Glasfenster |
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Renshausen | Landkreis Göttingen | 2013 | Kreuzwegbilder aus der Herz-Jesu-Kirche in Katlenburg wurden in neuerrichtete Gehäuse gesetzt Kreuzweg führt zum Gnadenbild des Hl. Josef[20] |
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Silberhausen | Landkreis Eichsfeld | Holzkreuze auf dem Weg zur Kapelle | |||
Uder | Landkreis Eichsfeld | Sandsteinstationen zur Marienhöhe Abschluss bildet eine Mariengrotte |
⊙ Hinter den Höfen/ Eichenweg |
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Wendehausen | Unstrut-Hainich-Kreis | 1948[21] | Start ist in der „Grieskurve“ | Nord 51°9'46,00"
Ost 10°14'50,00" |
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Wollbrandshausen | Landkreis Göttingen | Sandsteinstationen mit verschließbaren Klüschen führen auf den Höherberg |
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Worbis | Landkreis Eichsfeld | 1753, erweitert 1866[22] | 1892 Terrakottareliefs in die Klüschen eingesetzt 1983 durch Ölbilder ersetzt Stationsweg führt hinauf zur Hardtkapelle |
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Wüstheuterode | Landkreis Eichsfeld | 1765[23] | Sandsteinstationen führen auf den Stationsberg |
Verschwundene Kreuzwege
BearbeitenEhemalige Kreuzwege sind für folgende Orte bekannt:
- von Dingelstädt zur ehemaligen St. Martinkirche auf dem Kerbschen Berg
- vom ehemaligen Kloster Zella zur Wallfahrtsstätte auf dem Annaberg
- Bilshausen[24]
Literatur
Bearbeiten- Peter Anhalt, Hermann Schüttel: Alle Freiland-Kreuzwege im Eichsfeld. Cordier, Heiligenstadt 2005.
- Hermann Schüttel: Kreuzwege und Wallfahrten im Eichsfeld. In: Blätter des Vereins für Thüringische Geschichte. 10. Jahrgang, Nr. 1, 2000, S. 22–25.
- Peter Anhalt: Zur Geschichte Eichsfelder Freilandkreuzwege. In: Eichsfeld-Jahrbuch 18 (2010), S. 117–154.
- Hans Reuther: Bildstöcke des Untereichsfeldes. Mit einem Verzeichnis der kunst- und religionsgeschichtlich wichtigen Bildstöcke des Untereichsfeldes. Landkreis Duderstadt 1961.
Weblinks
Bearbeiten- Bilder zum Kreuzweg in Kella auf neues-forum.info
- Bilder zum Kreuzweg in Germershausen auf Wallfahrtsort Germershausen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Silvana Tismer: Eichsfelder Freilandkreuzwege: Bernterode mit Grotte und Bekrönungen. In: Thüringer Allgemeine. 2. November 2014, abgerufen am 16. Oktober 2015.
- ↑ Die Marienkapelle am Ende des Stationsweges. Katholische Pfarrgemeinde St. Sebastian Bickenriede, 5. November 2015, archiviert vom am 5. November 2015; abgerufen am 5. November 2015.
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 27. Dezember 2014 – abgerufen im Internet am 15. Oktober 2015
- ↑ Birkungen.info
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 26. April 2015 – abgerufen im Internet am 16. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 29. März 2015 – abgerufen im Internet am 16. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 8. März 2015 – abgerufen im Internet am 16. Oktober 2015
- ↑ VG Dingelstädt
- ↑ St. Alban Effelder
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 1. März 2015 – abgerufen im Internet am 16. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 7. April 2015 abgerufen im Internet am 16. Oktober 2015
- ↑ Immingerode ( des vom 25. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Kallmerode
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 26. Januar 2015 – abgerufen im Internet am 15. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 16. November 2014 – abgerufen im Internet am 19. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 18. Dezember 2014 – abgerufen im Internet am 19. Oktober 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 12. April 2015 – abgerufen im Internet am 19. Oktober 2015
- ↑ Volker Große, Gunter Römer: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989 Eine Dokumentation. Eichsfeld Verlag, Heilbad Heiligenstadt, 2006, Seite 138
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 17. Mai 2015 – abgerufen im Internet am 19. Oktober 2015
- ↑ Bistum Hildesheim ( des vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ laut Inschrift auf der ersten Station
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 9. Mai 2015 – abgerufen im Internet am 19. Oktober 2015
- ↑ Chronik von Wüstheuterode
- ↑ 4. Station „Im Teiche“ auf Bildindex