Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

Gebäude in Innere Stadt (27635)

Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek ist ein Literaturmuseum im denkmalgeschützten, ehemaligen k.k. Hofkammerarchiv in der Johannesgasse 6 im 1. Wiener Gemeindebezirk. Es wurde am 17. April 2015 eröffnet.[1][2][3] Direktor des Museums ist Bernhard Fetz.

Johannesgasse 6 Literaturmuseum (2015)

Gebäude

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Das Haus ist einer der ältesten Archivbauten Mitteleuropas und wurde 1843/44 nach Plänen von Paul Sprenger errichtet. Ab 1848 war darin das k.k. Hofkammerarchiv, eine Finanzbehörde der Habsburgermonarchie, untergebracht. Bis 2006 wurde das Hofkammerarchiv in diesem Gebäude unter der Leitung des Österreichischen Staatsarchivs geführt. Im zweiten Stock befindet sich das ehemalige Arbeitszimmer des österreichischen Dichters und ehemaligen Direktors des k.k. Hofkammerarchivs Franz Grillparzer. Das Direktionszimmer Franz Grillparzers ist Bestandteil des Museums.

Museumskonzept

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Einer der Schauräume des Literaturmuseums (2015)

Die Dauerausstellung des Literaturmuseums präsentiert auf zwei Ebenen die Vielfalt und Vielstimmigkeit der österreichischen Literatur seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Historische und thematische Kapitel beleuchten unter anderem die multiethnischen und vielsprachigen Traditionen des habsburgischen Vielvölkerstaates, die die österreichische Literatur prägten und bis heute weiterwirken. Im Fokus steht außerdem, was an der österreichischen Literatur spezifisch österreichisch sein könnte: die enge Verbindung zur Musik, zur bildenden Kunst, zu Formen des Theatralischen oder etwa der Einsatz von Satire und Polemik. Die Ausstellung kann entlang der historisch-chronologischen Kapitelabfolge ebenso wie anhand von thematischen Schwerpunktsetzungen und intertextuellen Bezügen erkundet werden. Neben circa 650 Exponaten von rund 200 Autorinnen und Autoren bieten circa 60 Audio- und Videostationen, ein Kinoraum sowie ein für die Dauerausstellung entwickeltes Museumstablet Möglichkeiten der Vertiefung in die Themen und Objekte des Literaturmuseums.[4][5]

Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen, Autorinnen und Autoren der österreichischen Literatur und darüber hinaus werden auf einer dritten Ebene des Literaturmuseums gezeigt. Zu allen Sonderausstellungen erscheinen Begleitbände.

Insgesamt stehen circa 750 m2 Ausstellungsfläche zur Verfügung. Räume im Erdgeschoss werden für Veranstaltungen, Vermittlungsprogramme und Workshops genutzt.

Die im Literaturmuseum ausgestellten Objekte stammen aus dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek sowie aus anderen Sammlungen und Institutionen. Neben Büchern, Manuskripten, Briefen, Zeichnungen, Fotografien, Film- und Hörbeispielen finden auch kulturhistorisch interessante oder kuriose Gegenstände ihren Platz. Der Katalog zur Dauerausstellung Das Literaturmuseum. 101 Objekte und Geschichten stellt die wichtigsten ausgestellten Objekte vor.

Sonderausstellungen

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  • Bleistift, Heft & Laptop. 10 Positionen aktuellen Schreibens, 2016/17[6]
  • Im Rausch des Schreibens: Von Musil bis Bachmann, 2017/2018[7]
  • Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl: Zentralfiguren der Wiener Moderne, 2018[8]
  • Wien. Eine Stadt im Spiegel der Literatur, 2019/20[9]
  • Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur, 2020/21[10]
  • Stefan Zweig. Weltautor[11]
  • Ingeborg Bachmann. Eine Hommage, 2022/23[12]
  • JETZT & ALLES. Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre. In Kooperation mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum, im Rahmen von „meaoiswiamia“, Gastland Österreich, Leipziger Buchmesse, 2023/24[13][14]
  • Writers at Risk, 2023/24[15]
  • Engagement, Exil, Vertreibung. Der Österreichische P.E.N.-Club 1923–2023, Online-Ausstellung, 2023/24[16]
  • „Die Gegenwart ist gespenstisch“. Franz Kafka gezeichnet von Nicolas Mahler, 2024/25[17]
  • „Ich denke in langsamen Blitzen“. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin, 2024/25[18]

Zu allen Sonderausstellungen erscheinen Begleitbände.

Wanderausstellungen

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Stefan Zweig. Weltautor[19]

Ingeborg Bachmann. „Ich bin es nicht. Ich binʼs.“[20]

Literatur

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  • Bernhard Fetz (Hrsg.): Das Literaturmuseum. 101 Objekte und Geschichten (Salzburg, Wien 2015), ISBN 978-3-99027-070-7.
  • Angelika Reitzer, Wolfgang Straub (Hg.), Bleistift, Heft & Laptop. 10 Positionen aktuellen Schreibens (Salzburg, Wien 2016), ISBN 978-3-99027-085-1.
  • Katharina Manojlovic, Kerstin Putz (Hg.), Im Rausch des Schreibens. Von Musil bis Bachmann (Wien 2017), ISBN 978-3-552-05826-2.
  • Bernhard Fetz (Hg.), Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl. Zentralfiguren der Wiener Moderne (Wien 2018), ISBN 978-3-552-05891-0.
  • Bernhard Fetz, Katharina Manojlovic, Kerstin Putz (Hg.), Wien. Eine Stadt im Spiegel der Literatur (Wien, Bozen 2019), ISBN 978-3-85256-778-5.
  • Katharina Manojlovic und Kerstin Putz (Hg.), Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur (Wien 2020), ISBN 978-3-552-05986-3.
  • Bernhard Fetz, Arnhilt Inguglia-Höfle, Arturo Larcati (Hg.), Stefan Zweig. Weltautor (Wien 2021), ISBN 978-3-552-07233-6.
  • Michael Hansel Kerstin Putz (Hg.), Ingeborg Bachmann. Eine Hommage (Wien 2022), ISBN 978-3-552-07291-6.
  • Bernhard Fetz, Magdalena Haid, Kerstin Putz, Stephanie Jacobs (Hg.), JETZT & ALLES. Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre (Salzburg, Wien 2023), ISBN 978-3-7017-3580-8.
  • Katharina Manojlovic, Cornelius Mitterer (Hg.), Politik und Literatur. Mit einem Dossier zum österreichischen P.E.N.-Club 1923-2023 in internationaler Perspektive (Wien 2023), ISBN 978-3-552-07366-1.
  • Bernhard Fetz, Katharina Manojlovic, Susanne Rettenwander (Hg.), „Ich denke in langsamen Blitzen“. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin (Wien 2024), ISBN 978-3-552-07394-4.
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Commons: Hofkammerarchiv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. orf.at – Neues Literaturmuseum in alten Mauern. Artikel vom 17. April 2015, abgerufen am 22. April 2015.
  2. Eröffnung des Literaturmuseums: Pressekonferenz mit Livestream am 17. April um 10.30 Uhr. APA-Meldung vom 9. April 2015, abgerufen am 15. April 2015.
  3. Viele neue Regalmeter für Literatur und Zeitgeschichte (Memento des Originals vom 22. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kurier.at. kurier.at vom 15. Jänner 2015. Abgerufen am 15. Jänner 2015
  4. Katharina Manojlovic: Labor, Speicher, Bühne: Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek. De Gruyter Wissenschaftsverlag, 12. Juli 2017, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  5. Dauerausstellung. Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 19. Oktober 2024.
  6. Sonderausstellung Bleistift, Heft und Laptop. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
  7. Im Rausch des Schreibens. Von Musil bis Bachmann. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
  8. Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
  9. https://www.onb.ac.at/museen/literaturmuseum/programm/vergangene-ausstellungen/wien-eine-stadt-im-spiegel-der-literatur
  10. Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
  11. Stefan Zweig. Weltautor. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
  12. Ingeborg Bachmann. Eine Hommage. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  13. JETZT & ALLES. Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre. Deutsche Nationalbibliothek, 24. Januar 2024, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  14. JETZT & ALLES. Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  15. Writers at Risk. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  16. Engagement, Exil, Vertreibung. Der Österreichische P.E.N.-Club 1923–2023. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  17. Franz Kafka: „Die Gegenwart ist gespenstisch“. Abgerufen am 24. Oktober 2024.
  18. „ich denke in langsamen Blitzen“ Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  19. Stefan Zweig. Weltautor: Wanderausstellung. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  20. Ingeborg Bachmann. "Ich bin es nicht. Ich bin's.": Wanderausstellung. Abgerufen am 29. Oktober 2024.

Koordinaten: 48° 12′ 17,4″ N, 16° 22′ 21,6″ O