Lokalbahn Rhein–Ettenheimmünster

Lokalbahn Rhein–Ettenheimmünster
Kursbuchstrecke (DB):303a (1950)
Kursbuchstrecke:303a (Orschweier – Ettenheimmünster 1946)
305r (1944)
Streckenlänge:15,9 km
Spurweite:1000 mm,
ab 1922/1927: 1435 mm
Maximale Neigung: 20 
Minimaler Radius:Schmalspur: 80 m,
Normalspur: 180 m
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Rheinufer
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,0 Kappel
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,5 Grafenhausen
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Mannheim–Konstanz
Spitzkehrbahnhof links (Strecke außer Betrieb)
8,0 Orschweier Nebenbahnhof
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,9 Ettenheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,5 Münchweier
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
15,9 Ettenheimmünster
Der Benutzer Flominator wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Motiv: Ehemaliger Bahnhof in Ettenheim (Foto)

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Der Benutzer Flominator wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Motiv: Ehemalige Steinverladerampe (Foto), Koordinaten ortschaftsgenau

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Die Lokalbahn Rhein–Ettenheimmünster wurde am 22. Dezember 1893 von einem Konsortium aus der Eisenbahnbau- und Betriebsunternehmung Vering & Waechter, Mitteldeutscher Creditbank und Moritz von Cohn in Betrieb genommen und mit Wirkung zum 1. April 1899 in die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft AG eingebracht.

Sie begann am Rheinufer gegenüber dem elsässischen Ort Rheinau, der mit Straßburg durch eine Überlandstraßenbahn verbunden war und zu dem eine Schiffbrücke hinüber führte. Die Bahn verlief ostwärts durch die Tiefebene nach Orschweier – heute zu Mahlberg gehörend –, wo sie die Badische Hauptbahn OffenburgFreiburg kreuzte. Dann führte sie weiter in den Schwarzwald hinein über das Barockstädtchen Ettenheim, wo sich der Betriebsbahnhof befand, bis zum Endpunkt in Ettenheimmünster.

Während die beiden Streckenäste nur drei- bis fünfmal täglich befahren wurden, wies die Teilstrecke Orschweier–Ettenheim die doppelte Zahl an Zugpaaren auf.

In der Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg versuchte die Bahngesellschaft den Betrieb zu straffen. Daher wurde der westlich von Orschweier liegende Abschnitt – also die Hälfte der Bahn – am 24. Oktober 1921 stillgelegt und anschließend abgebaut. Schon seit 1918 wurde die Strecke Rheinufer–Kappel nicht mehr bedient, weil das linke Rheinufer inzwischen französisch geworden war.

Der östliche Teil wurde als „Kleinbahn Orschweier–Ettenheimmünster“ auf Regelspur umgespurt, wofür der Betrieb am 6. August 1922 vorläufig eingestellt wurde. Die Wiedereröffnung fand am 17. September 1922 bis Ettenheim und am 21. Januar 1923 bis Münchweier statt. Der letzte Teil folgte erst am 11. Dezember 1927.

In dieser Form überdauerte die Bahn die folgenden Jahrzehnte einschließlich des Zweiten Weltkrieges. Mit Beginn des Sommerfahrplans 1954 wurde der Personenverkehr eingestellt, der schon längere Zeit durch Omnibusfahrten ergänzt worden war. Der Güterverkehr ab Ettenheim ruhte seit dem 18. August 1957 und der restliche Verkehr endete am 31. August 1966. Zu dieser Zeit war die Bahn – seit 1963 – schon Eigentum der Südwestdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG).

Literatur

Bearbeiten
  • Gerd Wolff, Hans-Dieter Menges: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 2: Baden EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-653-6, S. 388–394
  • Bernhard Uttenweiler: ’s Ettenheimer Bähnle. Geschichte der Lokalbahn von Ettenheimmünster an den Rhein. Historischen Verein Ettenheim, Ettenheim 1992
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 89–94.
Bearbeiten