Loretta Claiborne

US-amerikanische Läuferin, Medaillengewinnerin bei Special Olympics

Loretta Claiborne (geboren 1953) ist eine US-amerikanische Marathonläuferin und Tennisspielerin. Sie repräsentierte die Vereinigten Staaten mehrmals bei den Special Olympics World Summer Games und gewann zahlreiche Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. 1996 Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1996 mit dem Arthur Ashe Courage Award, und 2023 wurde sie als eine der Women of the Year ausgewählt. Claiborne ist die erste Special Olympics Athletin, die in den Vorstand von Special Olympics International gewählt wurde. Noch mit 70 Jahren erwarb sie im Tennisdoppel eine Bronzemedaille bei den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin.

Leben und Karriere

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Claiborne ist das mittlere von sieben Kindern einer alleinerziehenden Mutter. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Claiborne wurde mit einer starken Sehbehinderung und einer geistigen Behinderung geboren und konnte erst mit vier Jahren gehen.

Sie entdeckte den Laufsport und gewann einen Marathon nach dem anderen, insgesamt 26. Zweimal lief sie als eine der hundert Bestplatzierten im Boston Marathon ins Ziel. In ihrer Altersgruppe hält sie mit siebzehn Minuten über 5000 Meter den Rekord bei den Frauen ihrer Altersgruppe.[1] Ihre persönliche Bestzeit, die sie im Boston Marathon 1982 erreichte, war 3:03.[2]

Claiborne wurde als erste geistig Behinderte von drei Universitäten mit Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Sie spricht vier Sprachen, darunter die Amerikanische Gebärdensprache, und hat einen schwarzen Karate-Gürtel.[1]

Seit 1970 nimmt Claiborne an Special Olympics Wettkämpfen teil.[2] Sie ist die erste Special Olympics Athletin, die in den Vorstand von Special Olympics International gewählt wurde.[1] Auch die Rolle des Chief Inspiration Officers von Special Olympics wird mit Claiborne erstmals von einer Athletin übernommen.[3] Außerdem ist Claiborne Global Speaker von Special Olympics und hält zahlreiche Vorträge.

Nach vierzehn Jahren Wettbewerbspause nahm die siebzigjährige Sportlerin im Juni 2023 an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin teil, zum ersten Mal im Tennis.[4] 2010 hatte sie mit dieser Sportart begonnen und wird seitdem von Deb Gable trainiert.[5] Im Einzel der Frauen spielte sie in Level 5, Leistungsgruppe L5 SF01 gegen Susanne Steffen und belegte in L5 SF01B den ersten Platz.[6] Im Doppel der Frauen verloren in Level 5, Leistungsgruppe L5 DF01 im Halbfinale Loretta Claiborne und Heidi Sand mit 2:0 gegen Paula Polak und Sophia Schmidt, Special Olympics Deutschland. Im Spiel um die Bronzemedaille gewannen Claiborne und Sand mit 2:0 gegen Anumol Tomy und Eramma, Special Olympics Indien, und sicherten sich so die Bronzemedaille.[6] Bei der Abschlussfeier erklärte die Athletin zusammen mit Mary Davis, Geschäftsführerin von Special Olympics International, die Spiele für beendet.[7]

Claibornes Motto ist: Gott ist meine Stärke, Special Olympics ist meine Freude.[2]

Auszeichnungen

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Rezeption

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Claibornes Leben wurde von Walt Disney Productions im Jahr 2000 unter dem Titel The Loretta Claiborne Story (deutsch: Loretta – Triumph des Willens) und in der Biografie In Her Stride von WorldScapes verfilmt.[1][12]

Auszeichnungen

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Loretta Claiborne wurde als eine von nur fünf Special Olympics Persönlichkeiten damit ausgezeichnet, dass das renommierte Smithsonian Institut in Washington, D. C., sie mit einem Gegenstand in seinem National Museum of American History verewigte. Sie steht damit in einer Reihe mit Eunice Kennedy Shriver, der Gründerin von Special Olympics, und der Turnerin Lee Dockins, die auch unter den fünf Personen sind.[13] Zunächst waren die Gegenstände Teil einer Ausstellung zum 50-jährigen Gründungsjubiläum von Special Olympics 2018. Seit deren Ende im Februar 2020 werden sie in einer Reihe mit Objekten von anderen olympischen Größen im Museum gezeigt.[14][15]

Im März 2023 wurde Claiborne von der US-amerikanischen Tageszeitung USA Today als eine der Women of the Year 2023 ausgezeichnet. In der Begründung hieß es, sie verbinde schon seit langem in ihren öffentlichen Auftritten lokale und globale Sphäre.[16]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Loretta Claiborne | Read Her Inspirational Story. Abgerufen am 8. Dezember 2022.
  2. a b c N. N.: Speaker's Biography: Loretta Claiborne. In: The Ruderman Inclusion Summit. Abgerufen am 8. Dezember 2022 (englisch).
  3. a b c Loretta Claiborne | Awards & Accomplishments. Abgerufen am 8. Dezember 2022.
  4. USA TODAY’s Women of the Year: How Loretta Claiborne inspires through Special Olympics. Abgerufen am 22. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. Korbinian Eisenberger: Und plötzlich flog ein Ziegelstein. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 140. München 21. Juni 2023, S. 23.
  6. a b Loretta Lynn CLAIBORNE - Special Olympics World & National Games Results. Abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  7. Eifelzeitung7: Die Weltspiele sind beendet. In: EMZ Eifel-Mosel-Zeitung. 26. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2023 (deutsch).
  8. Loretta Claiborne. Abgerufen am 8. Dezember 2022 (englisch).
  9. 2012 ESPYS - July 2012 ESPN. Abgerufen am 8. Dezember 2022.
  10. What is the Arthur Ashe Award? How tennis star inspired most prestigious ESPY, Jim Valvano's famous speech. Abgerufen am 8. Dezember 2022 (englisch).
  11. Loretta Claiborne Named One Of USA Today's 2023 Women Of The Year | Special Olympics Arizona. 24. März 2023, abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch).
  12. Lee Grant: The Loretta Claiborne Story. In: The Wonderful World of Disney. 16. Januar 2000, abgerufen am 8. Dezember 2022.
  13. Lee Dockins to appear on GMA Monday morning. Abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  14. UPS & DOWNS. Abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  15. Smithsonian Extends ‘Special Olympics at 50’ Exhibit Until 2020. 14. Juni 2019, abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  16. Loretta Claiborne Names a USA TODAY’s Women of the Year 2023. 21. März 2023, abgerufen am 22. März 2023 (englisch).