Loswa
Die 637 km lange Loswa (russisch Лозьва) ist der linke Quellfluss der Tawda im östlichen Ural und Westsibirischen Tiefland (Russland, Asien).
Loswa Лозьва | ||
Verlauf der Loswa (Лозьва) im nördlichen Einzugsgebiet der Tobol | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | RU: 14010502512111200008635 | |
Lage | Oblast Swerdlowsk (Russland) | |
Flusssystem | Ob | |
Abfluss über | Tawda → Tobol → Irtysch → Ob → Arktischer Ozean | |
Quelle | Pojassowy Kamen | |
Quellhöhe | ca. 800 m | |
Mündung | Zusammenfluss mit der Soswa zur TawdaKoordinaten: 59° 32′ 59″ N, 62° 20′ 4″ O 59° 32′ 59″ N, 62° 20′ 4″ O | |
Mündungshöhe | 56 m | |
Höhenunterschied | ca. 744 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,2 ‰ | |
Länge | 637 km[1][2] | |
Einzugsgebiet | 17.800 km²[1][2] | |
Abfluss am Pegel Schaburowo[3] AEo: 17.300 km² Lage: 37 km oberhalb der Mündung |
MNQ 1968/1981 MQ 1968/1981 Mq 1968/1981 MHQ 1968/1981 |
17,5 m³/s 132 m³/s 7,6 l/(s km²) 403 m³/s |
Rechte Nebenflüsse | Iwdel | |
Quellfluss der Tawda |
Geographie
BearbeitenDie Loswa entspringt an der Ostflanke des hier etwa 1200 m hohen Nordural-Kammes Pojassowy Kamen (Поясовый Камень) bei etwa 800 m ü. NN. Weiter umfließt sie – immer auf dem Territorium der Oblast Swerdlowsk – zunächst einige östliche Ausläufer des Ural, dann in südöstlicher Richtung durch die dünn besiedelten Sumpfgebiete des Westteils des Westsibirischen Tieflandes, um sich schließlich 12 km nördlich der Siedlung städtischen Typs (und Rajonverwaltungszentrum) Gari mit der Soswa zur Tawda zu vereinigen (bei 56 m ü. NN).
Das Einzugsgebiet der Loswa umfasst 17.800 km²[1]. Bei Schaburowo, etwa 35 km von der Mündung entfernt, beträgt die mittlere Wasserführung 132 m³/s (Minimum im März mit 17,5 m³/s, Maximum im Juni mit 403 m³/s)[3]. Im Unterlauf ist der Fluss etwa 80 m breit, 2,5 m tief, die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,5 m/s. Der wichtigste Nebenfluss ist von rechts die Iwdel (Ивдель).
Die Loswa gefriert von Oktober / Anfang November bis Ende April / Anfang Mai.
Wirtschaft und Verkehr
BearbeitenAm Mittellauf des Flusses liegen einige Kilometer westlich die Stadt Iwdel und die Siedlung Polunotschnoje. Hier nähert sich auch die Eisenbahnstrecke Serow – Iwdel – Polunotschnoje dem Fluss, und die Strecke Iwdel – Priobje kreuzt ihn. Die Gebiete am Ober- und Unterlauf der Loswa sind dagegen verkehrstechnisch praktisch unerschlossen. Es besteht jedoch ein Projekt, die Strecke ab Polunotschnoje zunächst entlang der Loswa nach Norden zu verlängern, um schließlich entlang des Ural-Ostrandes, westlich des Ob, die sogenannte Polarkreiseisenbahn nahe Labytnangi zu erreichen.
Die Loswa ist ab der Einmündung der Iwdel (nahe der Stadt Iwdel) schiffbar, wird jedoch gegenwärtig nur ab der Siedlung Ponil (bei Einmündung des gleichnamigen kleineren Nebenflusses), 219 km oberhalb der Mündung, als Binnenwasserstraße geführt[4].
Teile des Einzugsgebietes der Loswa spielten seit den 1930er/1950er Jahren eine bedeutende Rolle in der Holzwirtschaft, in welcher anfangs auch Gulag-Strafgefangene eingesetzt wurden. Für die Holzabfuhr wurden in dem bis heute praktisch straßenlosen Gebiet Schmalspurbahnnetze (750 mm) von mehreren hundert Kilometern Länge gebaut. Auf ihnen wurde das Holz für den Weitertransport auf der Loswa zu den Anlegestellen, wie Chorpija, Nowoschipitschny, Polunotschnoje, Ponil oder Nowy Wagil, transportiert. Während der russischen Wirtschaftskrise der 1990er Jahre kam die Holzwirtschaft vielerorts zum Erliegen, viele Schmalspurbahnen wurden stillgelegt oder abgebaut.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Artikel Loswa in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- ↑ a b Loswa im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
- ↑ a b Loswa am Pegel Schaburowo – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
- ↑ Liste der Binnenwasserstraßen der Russischen Föderation ( des vom 18. März 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Verordnung der Regierung von 19. Dezember 2002, russisch)