Louis von Engelbrechten

hannoverisch-preußischer Polizei- und Verwaltungsjurist

Louis von Engelbrechten (* 6. Dezember 1818 in Stade; † 5. Juni 1893[1]) war ein hannoverisch-preußischer Polizei- und Verwaltungsjurist.

Louis von Engelbrechten stammte aus dem hannoverschen Zweig der Familie (von) Engelbrecht(en). Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und wurde dort 1838 Mitglied des Corps Bremensia.[2] Nach dem Studium trat er 1843 als Auditor in den hannoverschen Staatsdienst ein. Bei der 1852 durchgeführten Trennung von Verwaltung und Justiz in Hannover wurde er Amtsrichter am neu eingerichteten Amtsgericht Bersenbrück und 1859 als Polizeidirektor nach Celle versetzt. 1862 wurde er Nachfolger des hannoverschen Generalpolizeidirektors Karl Wermuth. Als Generalpolizeidirektor unterstand ihm das gesamte Pass- und Fremdenwesen im Königreich Hannover.[3] Unter Engelbrechtens Führung verlor die Residenzpolizei in Hannover ihren von seinem Vorgänger herausgearbeiteten großen Einfluss im Königreich.[4] Aufgrund seines Amtes war er ordentliches Mitglied im Hannoverschen Staatsrat. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 wurde er 1868 Amtmann, später Kreishauptmann im Amt Gronau (Leine). In diesem Amt blieb er, 1874 zum preußischen Geheimen Regierungsrat befördert, bis zur Aufhebung des Amtes durch die Kreisreform 1885.

Er war seit 1850 mit Amalie Ernestine Katharine Komtesse von Münnich (1824–1893), einer Tochter des Oldenburgischen Oberkammerherrn Friedrich Franz Graf von Münnich (1788–1870) und der Luise von Plessen (1790–1876), verheiratet.[5][6]

Auszeichnungen

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Literatur

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  • Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie. Band 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 530
  • Dieter Fricke, Rudolf Knaack: Dokumente aus geheimen Archiven: Die Polizeikonferenzen deutscher Staaten, 1851–1866, H. Böhlau, 1983
  • Dirk Riesener: Polizei und politische Kultur im 19. Jahrhundert: die Polizeidirektion Hannover und die politische Öffentlichkeit im Königreich Hannover, Hahn, Hannover 1996

Einzelnachweise

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  1. Todesjahr nach Kösener Korps-Listen 1910, 63, 464.
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 63, 464.
  3. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover 1863, S. 550.
  4. Wolfram Siemann: »Deutschlands Ruhe, Sicherheit und Ordnung«: Die Anfänge der politischen Polizei 1806–1866, Walter de Gruyter, 1985, S. 403.
  5. Danmarks adels aarbog, 17 (1900), S. 318.
  6. Genealogisches Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge), Band III, Hamburg 2013, S. 266–267.
  7. Orden nach dem Stand von 1870: Handbuch für die Provinz Hannover 1870, S. 146.
  8. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover 1865, S. 54.