Lucius Caesar

Adoptivsohn des Augustus

Lucius (Iulius) Caesar (* 17 v. Chr.; † 20. August 2 n. Chr. in Massilia) war der zweite Sohn der Iulia, der Tochter des Augustus, und ihres zweiten Ehemanns Marcus Vipsanius Agrippa.

Lucius Caesar

Neben seinem älteren Bruder Gaius Caesar, der wie er selbst von Augustus 17 v. Chr. zur Sicherung der Nachfolge im Prinzipat adoptiert wurde, hatte Lucius noch drei jüngere Geschwister, die Schwestern Iulia die Jüngere und Agrippina die Ältere sowie den Bruder Agrippa Postumus. Die Caesares – wie die beiden Adoptivsöhne des Augustus in der modernen Forschung oft bezeichnet werden – wurden schon frühzeitig von ihrem Adoptivvater mit Ehrungen und Ämtern bedacht. Unter anderem veranstaltete Augustus in ihrem Namen Gladiatorenkämpfe und kooptierte sie in das Priesterkollegium. Lucius wurde die aus altadeligem Hause stammende Aemilia Lepida als Ehefrau versprochen.

Anlässlich der Anlegung der Männertoga wurde Lucius 2 v. Chr., wie sein älterer Bruder drei Jahre zuvor, zum princeps iuventutis („Führer der ritterlichen Jugend“) ernannt. Den Höhepunkt der Herausstellung der beiden Augustussöhne bildete unterdessen deren Designation zu Konsuln, als sie kaum dem Kindesalter entwachsen waren. Allerdings starb Lucius 2 n. Chr. auf dem Weg in die Hispania Tarraconensis, wo er dem Heer vorgestellt werden sollte, bevor er das höchste Staatsamt bekleiden konnte. Er wurde in der Grablege der julisch-claudischen Dynastie, dem Augustusmausoleum, beigesetzt.

Bearbeiten
Commons: Lucius Caesar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Bearbeiten
  • J. Bert Lott: Death and Dynasty in Early Imperial Rome. Key Sources, with Text, Translation, and Commentary. Cambridge University Press, Cambridge 2012, ISBN 978-0-521-67778-3, S. 6–12. 339–340 (englisch).
  • Victor Gardthausen: Iulius 145. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band X,1, Stuttgart 1918, Sp. 472 f.
  • Alexander Heinemann: Eine Archäologie des Störfalls. Die toten Söhne des Kaisers in der Öffentlichkeit des frühen Prinzipats. In: Fernande Hölscher, Tonio Hölscher (Hrsg.): Römische Bilderwelten. Von der Wirklichkeit zum Bild und zurück (= Archäologie und Geschichte. Band 12). Verlag Archäologie und Geschichte, Heidelberg 2007, S. 41–109.
  • Henner von Hesberg, Silvio Panciera: Das Mausoleum des Augustus. Der Bau und seine Inschriften. Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1994, ISBN 3-7696-0103-3, S. 98–108 (italienisch).
  • John Pollini: The Portraiture of Gaius and Lucius Caesar. Fordham University Press, New York 1987, ISBN 978-0-8232-1127-2 (englisch).
  • Reinhard Wolters: Gaius und Lucius Caesar als designierte Konsuln und principes iuventutis. Die lex Valeria Cornelia und RIC I2 205ff. In: Chiron. Band 32, 2002, S. 297–323.
  • Paul Zanker: Augustus und die Macht der Bilder. 2. Auflage. Beck, München 1990, S. 218–226.

Lucius Caesar wird außerdem in allen Augustusbiographien mitbehandelt.