Ludwig Knorz
Johann Gerhard Ludwig Knorz (* 22. März 1847 in Marburg; † 12. April 1911 in Kassel) war ein deutscher Verwaltungsjurist in Hessen. Er saß im Provinziallandtag der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Leben
BearbeitenLudwig Knorz war Sohn des Obergerichtssekretärs Johann Anton Knorz und dessen Gemahlin Maria Eva Rang. Nach dem Abitur am Gymnasium Fulda studierte er an der Philipps-Universität Marburg Rechtswissenschaft. Am 23. Januar 1866 wurde er im Corps Teutonia zu Marburg recipiert.[1][2] Als Inaktiver wechselte er an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Ludwig-Maximilians-Universität München. Außerdem belegte er noch die Fächer Philologie und Geschichte. Er wurde zum Dr. iur. promoviert. Nach seiner Referendarzeit am Appellationsgericht Kassel leistete er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im 2. Nassauischen Infanterie-Regiment Nr. 88. Er nahm am Deutsch-Französischen Krieg teil und fand danach eine Anstellung als Gerichtsassessor in Kassel. Er kam als Amtsrichter nach Allendorf (Werra). 1876 wechselte er in die Kommunalverwaltung, wo er Landesrat wurde und für den Pensionsfonds und die Hinterbliebenenversorgung der Kommunalbeamten verantwortlich war. 1885–1910 war Geschäftsführer und Direktor der Hessischen Brandversicherungsanstalt. 1893 rückte er für den verstorbenen Fuldaer Oberbürgermeister Franz Rang in den Kurhessischen Kommunallandtag, aus dessen Mitte er ein Mandat für den Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau erhielt. Er blieb bis zum Jahre 1897 in dem Parlament, wo er Mitglied des Hauptausschusses war. Er kam 1894 zur Stadtverwaltung Kassel und wurde Magistratsmitglied. 1898–1902 vertrat er den lange erkrankten Oberbürgermeister Albert Westerburg. Von 1903 bis 1910 war er Direktor der Landesversicherungsanstalt Hessen-Nassau.
Ehrungen
Bearbeiten- Geheimer Regierungsrat (1900)
- Ehrenmitglied des Hessischen Städtetages[2]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 218.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 113.
Weblinks
Bearbeiten- Knorz, Ludwig. Hessische Biografie. (Stand: 13. April 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Ludwig Knorz Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 104/489.
- ↑ a b 477 Knorz II, Ludwig, Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000, S. 110.
Personendaten | |
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NAME | Knorz, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Knorz, Johann Gerhard Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau |
GEBURTSDATUM | 22. März 1847 |
GEBURTSORT | Marburg |
STERBEDATUM | 12. April 1911 |
STERBEORT | Kassel |