Ludwig Täger

deutscher Bildhauer und Freimaurer

Ludwig Täger[1] (auch: Ludwig Taeger[2] und Ludolf Täger[3] sowie Ludolph Taeger[4] oder Ludolf Taeger;[5] eigentlich Johann Heinrich Ludolf Täger (* 10. August 1809[6] in Hannover;[4]1888) war ein deutscher Bildhauer[2] und Freimaurer.[6]

Zur Biographie Ludwig Taegers ist nur wenig bekannt.[2]

Er schrieb sich am 6. Juli 1832 in München an der dortigen Akademie der Bildenden Künste für das Fach Bildhauerei ein.[4]

Nachdem sich im Vorfeld der Industrialisierung des Königreichs Hannover in der Residenzstadt Hannover der Gewerbeverein für das Königreich Hannover gebildet hatte,[7] war Täger als „Bildhauer und Vergolder“ für die von ihm goldähnlich veredelten Bilder- und Tapetenleisten auf der zweiten Gewerbeausstellung im Königreich Hannover mit einer ausführlichen Besprechung seiner Arbeit in den Mitteilungen des Gewerbevereins gewürdigt worden, auch wurde eine „ehrenvolle Erwähnung zuerkannt.“[8]

Um den Anfang der 1840er Jahre wurde Täger Vater des späteren Bildhauers Eduard Täger.[9]

1844 war der Bildhauer Täger – ebenso wie der gleichnamige Hofuhrmacher – als Sachverständiger zur Beurteilung für Auszeichnungen der Teilnehmer Gewerbeausstellung von 1844 anerkannt worden.[10]

Laut einer Bemerkung der Redaktion des hannoverschen Polizeiblattes vom 7. März 1849 hatte sich der aus Berlin stammende und von der preußischen Polizei in Potsdam steckbrieflich gesuchte Referendar Hugo von Hochstetter unter dem Namen des Kaufmannes Schäfer in Hannover aufgehalten und kam dort in den Besitz des Passes des Bildhauers Täger. Mit Tägers Ausweis soll der 24-Jährige dann gemeinsam mit der 19-jährigen Tochter eines Glasermeisters weiter nach Belgien geflohen sein, bevor er später auf Anweisung der Behörden in Brüssel lediglich zurück bis an die französische Grenze an Preußen ausgeliefert wurde.[3]

Die von Taeger Anfang der 1850er Jahre geschaffene des Statue Calderon am hannoverschen Hoftheater soll „erhebliche künstlerische und handwerkliche Grenzen“ offenbaren.[2]

Im Katalog der Gewerbeausstellung von 1859 stand Täger als Aussteller in der Rubrik „Bildhauerei und Holzvergoldung“ und hatte

„... 33 verschiedene, zu Wandverzierungen dienende lebensgroße Thierköpfe aus Steinpappe, in den natürlichen Farben zur Schau gestellt.“[11]

Nachdem vor ihm bereits der „Canzlist“ Christ. Jacob Friedr. Täger und der Hof-Uhrmacher Philipp August Wilhelm Täger Mitglieder der Johannis-Freimaurerloge Zum schwarzen Bär im Orient von Hannover beigetreten war, wurde auch Ludolf Täger am 3. März 1857 nach der in die nach dem Schwarzen Bär benannten Loge aufgenommen.[6]

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1863 waren bei Täger in Hannover drei in Holz geschnitzte Figuren des Tilman Riemenschneider ausgestellt, die Professor Oesterley als Arbeiten des berühmten Bildschnitzers identifiziert hatte.[12]

Bekannte Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: Register und Opernplatz 1, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 284 und 175ff.; hier: S. 177
  2. a b c d Monika von Wilmowsky, Karl Arndt: Der Bildhauer Ferdinand Hartzer. 1838–1906 / Monika und Karl Arndt ( = Berliner Bildhauer des 19. Jahrhunderts), Berlin: Mann, 1986, ISBN 978-3-7861-1440-6 und ISBN 3-7861-1440-4, S. 19; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b o.V.: 16106) Hochstetter, von, in: Alphabetisches Namens-Verzeichnis der im acht und zwanzigsten Bande des Allgemeinen Polizei-Anzeigers vorkommenden verdächtigen Personen ( = Allgemeiner Polizei-Anzeiger, Bd. 28), Coburg, 1849, S. 142f.; Digitalisat über Google-Bücher
  4. a b c 01898 Ludolph Taeger; Transkription des Datensatzes aus Matrikelbuch 1 (1809–1841) der Akademie der Bildenden Künste München
  5. Marieanne von König (Hrsg.): Herrenhausen. Die Königlichen Gärten in Hannover, Göttingen: Wallstein-Verlag, 2006, ISBN 978-3-8353-0053-8 und ISBN 3-8353-0053-9, S. 210; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. a b c Wilhelm Nöldeke: Die Johanns-Freimaurerloge Zum schwarzen Bär im Orient von Hannover 1774 bis 1874. Geschichte der Loge. Von Br. W. Nöldeke. Säcularfeier am 16. und 17. März 1874 ... Manuskript für Bbf. Freimaurer, Hannover: Hofbuchdruckerei der Bbr. Jänecke, 1875, S. 28; Digitalisat über Google-Bücher
  7. Ludwig Hoerner, Waldemar R. Röhrbein: Gewerbeverein für das Königreich Hannover, in: Stadtlexikon Hannover, S. 219f.
  8. Karl Karmarsch, Friedrich Wilhelm von Reden: Mittheilungen des Gewerbevereins für das Königreich Hannover. Jahrgang 1838/1839 oder Lieferung 15–20, Hannover: in Kommission der Hahn’schen Hof-Buchhandlung, 1839, Sp. 119; Digitalisat über Google-Bücher
  9. R. Hartmann: Geschichte Hannovers von den ältesten Zeiten bis in die Gegenwart. Mit besonderer Rücksichtnahme auf die Entwicklung der Residenzstadt Hannover, Ernst Kniep, Hannover 1880, S. 716; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  10. Karl Karmarsch: Bericht über die vierte allgemeine Ausstellung inländischer gewerblicher Erzeugnisse. In: Karl Karmarsch, Theodor Oldekop (Red.): Mittheilungen des Gewerbe-Vereins für das Königreich Hannover, Jahrgang 1844/1845 oder Lieferung 35–43, mit 4 Kupferstichen und alphabetischen Sachregister für die Jahrgänge 1840–1845, Hannover: in Kommission der Hahn’schen Hofbuchhandlung, 1845, S. 415; Digitalisat über Google-Bücher
  11. Ludwig Hoerner: Bildhauer, kunsthandwerkliche, in ders.: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 53ff., hier: S. 53
  12. Illustrirte Zeitung. Wöchentliche Nachrichten über alle Ereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart, über Tagesgeschichte, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Wissenschaft und Kunst, Musik, Theater und Mode, Bd. 41, Leipziz: Verlag der Expedition der der Illustrirten Zeitung J. J. Weber, Juli bis Dezember 1863, S. 287; Digitalisat über Google-Bücher
  13. Helmut Knocke: Mithoff, Hector Wilhelm Heinrich, in: Hannoversches biographisches Lexikon, S. 256f.
  14. o.V.: Rheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler, IV. Jahrgang (1853), Nr. 3 vom 21. Januar 1954, S. 21; Vorschau über Google-Bücher
  15. Heinrich Köhler: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen: Organ des Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins und des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, Band 42, Hannover: Gebrüder Jänecke, 1896, S. 285; Vorschau über Google-Bücher