Ludwig Winter (Architekt)
Ludwig Winter (* 22. Januar 1843 in Braunschweig; † 6. Mai 1930 ebenda) war ein deutscher Architekt des Historismus; er wirkte lange als Stadtbaurat in Braunschweig. Winters Entwürfe zeigen überwiegend die Stilformen der Neugotik und Neorenaissance. Er leitete auch den nachempfundenen Wiederaufbau bedeutender mittelalterlicher Bauwerke, so der Burg Dankwarderode.
Beruflicher Werdegang
BearbeitenWinter studierte bis 1863 Architektur in Braunschweig, anschließend arbeitete er zunächst als Hilfstechniker beim Neubau des 1865 ausgebrannten Braunschweiger Schlosses. 1869 absolvierte er ein Gotikstudium beim Dombaumeister Friedrich von Schmidt in Wien. Ab 1870 war er Baukondukteur und Gehilfe des Braunschweiger Stadtbaurates Carl Tappe. 1877 wurde Ludwig Winter zum Stadtbaumeister ernannt. 1881 wurde er Stadtbaurat in Braunschweig, 1909 Geheimer Baurat. 1915 erfolgte seine Pensionierung.
Werk
BearbeitenWirken in Braunschweig
BearbeitenDer von Ludwig Winter spätklassizistisch geprägte Ortsbauplan von 1882 bestimmte bis 1914 wesentlich die Form der Stadterweiterungen in Braunschweig. Hierzu zählt der „Ring“, ein Gürtel mit schachbrettartigem Straßensystem und Platzanlagen um den historischen Stadtkern Braunschweigs und seiner mehrspurigen Ringstraße, dem Braunschweiger Ring.
- 1873/1877: Restaurierung der Magnikirche
- 1874: Entwurf des Heinrichsbrunnens am Hagenmarkt in frühgotischem Stil
- 1879: Schlachthof an der Hamburger Straße und Schule an der Okerstraße
- 1881: Schule am Bültenweg
- 1884: Restaurantgebäude im Stadtpark
- 1885: Schulgebäude Leonhardstraße 12 (ehem. Realschule/Orientierungsstufe Leonhardstraße; jetzige Außenstelle des Wilhelm-Gymnasiums)
- 1887: Kapelle und Leichenhaus des Braunschweiger Hauptfriedhofes an der Helmstedter Straße
- 1887/1889: Burg Dankwarderode
- 1888/1889: Villa Gerloff am Löwenwall in den Formen der italienischen Renaissance
- 1894/1900: Braunschweiger Rathaus, Neubau in den Formen der Hochgotik
- 1901/1905: Johanniskirche
- 1901/1906: Paulikirche
- 1915: Krematorium des Stadtfriedhofes
Nach Ludwig Winter wurde eine Straße in Braunschweig benannt.[1]
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Magnikirche
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Heinrichsbrunnen
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Grundschule-Bültenweg
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Johanniskirche
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Paulikirche
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Grabstein von Winter[2]
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Burg Dankwarderode
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Kapelle auf dem Hauptfriedhof
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Schulgebäude Leonhardstraße 12
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Villa Gerloff
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Rathaus Braunschweig
Schriften
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Stephanie Borrmann: Ludwig Winter. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 661–662.
- Monika Lemke-Kokkelink: Ludwig Winter (22.1.1843 – 6.5.1930). Stadtbaurat und Architekt des Historismus in Braunschweig. Katalog zur Ausstellung anläßlich des 150. Geburtstages im Braunschweiger Rathaus vom 12. Oktober bis 12. November 1993. In: Braunschweiger Werkstücke. Band 86, Braunschweig 1993.
Weblinks
Bearbeiten- Das Rathaus in Braunschweig auf vernetztes-gedaechtnis.de
- Kirche „St. Pauli“ in Braunschweig auf newsclick.de
- Burg Dankwarderode auf burgen.de
- Gestaltung des „Centralfriedhofs“ in Braunschweig auf braunschweig-evangelisch.de
- Literatur von und über Ludwig Winter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ludwig Winter Straße auf stadtplan.braunschweig.de
- ↑ auf dem Hauptfriedhof Braunschweig an der Helmstedter Straße
Personendaten | |
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NAME | Winter, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt des Historismus und Stadtrat |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1843 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 6. Mai 1930 |
STERBEORT | Braunschweig |