Luigi Amedeo di Savoia-Aosta

italienischer Marineoffizier und Forschungsreisender
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Luigi Amedeo Giuseppe Maria Ferdinando Francesco di Savoia-Aosta, Herzog der Abruzzen (* 29. Januar 1873 in Madrid; † 18. März 1933 in Jawhar) war ein italienischer Marineoffizier, Forschungsreisender und Adliger des Hauses Savoyen. Er war der drittgeborene Sohn von Amadeus von Savoyen, der von 1870 bis 1873 als Amadeo I. König von Spanien war. Er ist in Italien allgemein als Duca degli Abruzzi (Herzog der Abruzzen) bekannt, ein Titel, den nur er trug.

Luigi Amedeo von Savoyen

1897 bestieg Luigi Amadeo zusammen mit seinem Begleiter, dem Bergführer Joseph Petigax aus Courmayeur, den 5489 Meter hohen Mount St. Elias an der Grenze zwischen Alaska und dem Yukon-Territorium in Kanada. Mit dem umgebauten Walfänger Jason, dem er den Namen Stella Polare gegeben hatte, fuhr er 1899 nach Franz-Josef-Land und kartographierte dessen nördlichen Teil gemeinsam mit dem italienischen Polarforscher Umberto Cagni. Bei dem Versuch, den Nordpol zu bezwingen, erreichte Cagni am 24. April 1900 den nördlichsten bis dahin von einem Menschen betretenen Ort bei 86° 34′ N, 64° 30′ O. Luigi Amadeo verlor zwei Finger.[1]

1906 leitete er eine Expedition ins Ruwenzori-Gebirge in Uganda, wo er 16 Gipfel vermaß, von denen der Mount Luigi di Savoia heute auch seinen Namen trägt.

1909 unternahm Luigi Amedeo eine Forschungsreise in den Karakorum. Dort erkundete die von ihm geführte Expedition den zweithöchsten Berg der Erde, den K2, von drei Seiten und erreichte am Ostgrat eine Höhe von immerhin 6250 m. Über den heute nach Luigi Amedeo als „Abruzzigrat“ bekannten Anstieg erreichten 1954 die Erstbesteiger des bei den Einheimischen Chogori genannten Berges den Gipfel. Die Route gilt heute als Normalweg. An der Chogolisa, dem Schicksalsberg Hermann Buhls, erreichte die Expedition fast 7500 m – ein Höhenrekord für die damalige Zeit, der erst mit den Besteigungsversuchen der Engländer am Mount Everest zu Beginn der 1920er Jahre gebrochen wurde.[1] An der Forschungsreise nahm auch der bekannte Bergfotograf Vittorio Sella teil, der hochwertige Aufnahmen von den gewaltigen Bergen und entlegenen Tälern des Karakorums anfertigen konnte. Seine extrem scharfen und detailreichen Bilder werden sogar noch heute, mehr als hundert Jahre später, zu Reconnaissancen herangezogen.

Luigi Amedeo war Mitglied des Gruppo italiano scrittori di montagna.

Der Picco Luigi Amedeo in Italien und der Luigi Peak in der Antarktis sind ebenfalls nach dem Herzog benannt. Auch die Pflanzengattung Sabaudiella Chiov. aus der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) ist nach ihm benannt.[2]

In seiner Karriere als Marineoffizier erreichte er 1912 den Rang eines Vizeadmirals und wurde 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges zum Oberkommandierenden der italienischen Flotte ernannt.[1] Von diesem Posten wurde er 1917 durch Thaon di Revel – dem bisherigen Chef des Admiralstabs – abgelöst.[3] Seinen Lebensabend verbrachte er in der Kolonie Italienisch-Somaliland.

Die Luigi-Insel in Franz-Josef-Land ist nach ihm benannt.

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Einzelnachweise

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  1. a b c Pointdexter, Joseph: Zwischen Himmel und Erde. Die 50 höchsten Gipfel. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-3561-6, S. 102
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  3. Paul G. Halpern: A Naval History of World War I. 2. hardcover print. UCL Press, London 1995, ISBN 1-85728-295-7.