Luise Charlotte von Brandenburg
Luise Charlotte von Brandenburg (* 13. September 1617 in Berlin; † 29. August 1676 in Mitau) war eine Prinzessin von Brandenburg und durch Heirat Herzogin von Kurland.
Leben
BearbeitenLuise war das älteste Kind des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595–1640) und der Elisabeth Charlotte (1597–1660), Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz.
Sie heiratete am 9. Oktober 1645 in Königsberg Jakob Kettler, Herzog von Kurland (1610–1682), eigens zur Vermählung verfasste Simon Dach ein Gedicht.[1] Durch die Ehe wurde Jakob Schwager des Großen Kurfürsten und konnte seine Entscheidungen bezüglich seiner Polenpolitik mit diesem koordinieren.[2] Luise Charlotte hatte erheblichen Einfluss auf die Politik Kurlands, dessen Hauptstadt Mitau auch Zentrum der Verhandlungen zwischen Polen, Russland, Brandenburg und Schweden war. Luise Charlotte wurde als gutmütig, klug und mutig beschrieben, die wesentlichen Anteil an den politischen Erfolgen ihres Mannes und dem Aufschwung Kurlands unter dessen Regierung hatte.
Nachkommen
BearbeitenAus ihrer Ehe hatte Luise Charlotte folgende Kinder:
- Ladislaus Friedrich († jung)
- Luise Elisabeth (1646–1690)
- ⚭ 1670 Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg (1633–1708)
- Christina († jung)
- Friedrich Kasimir (1650–1698), Herzog von Kurland
- ⚭ 1. 1675 Gräfin Sophie Amalie von Nassau-Siegen (1650–1688)
- ⚭ 2. 1691 Prinzessin Elisabeth Sophie von Brandenburg (1674–1748)
- Charlotte Sophie (1651–1728), Äbtissin von Herford
- Amalia (1653–1711)
- ⚭ 1673 Landgraf Karl von Hessen-Kassel (1654–1730)
- Karl Jakob (1654–1677)
- Ferdinand (1655–1737), Herzog von Kurland
- ⚭ 1730 Prinzessin Johanna Magdalena von Sachsen-Weißenfels (1708–1760)
- Alexander (1658–1686)
Literatur
Bearbeiten- Otto von Mirbach: Briefe aus und nach Kurland während der Regierungsjahre des Herzogs Jakob. Mit Rückblicken in die Vorzeit. F. Lucas, Mitau 1846, S. 280.
- Ulrich Schoenborn: Das Herzogtum Kurland. Aufstieg und Niedergang. In: Ders.: „… ich sehe die Fussstapffen der Providentz Gottes“. Zum Wirken des hessischen Theologen Conrad Mel (1666–1733) in Mitau, Memel und Königsberg (Arbeiten zur historischen und systematischen Theologie; Bd. 10). LIT Verlag, Münster 2006, ISBN 978-3-8258-9655-3, S. 27.
- Albrecht Schöne: Kürbishütte und Königsberg. Modellversuch einer sozialgeschichtlichen Entzifferung poetischer Texte; am Beispiel Simon Dach. 2. Aufl. Beck, München 1975, ISBN 3-406-05878-7[3]
- August Seraphim: Eine Schwester des grossen Kurfürsten, Luise Charlotte. A. Duncker, Berlin 1901 (Digitalisat)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Albrecht Schöne: Kürbishütte und Königsberg, S. 46.
- ↑ Ulrich Schoenborn: Das Herzogtum Kurland . Aufstieg und Niedergang, S. 27.
- ↑ Sonderdruck aus: Ders. (Hrsg.): Stadt, Schule, Universität, Buchwesen und die deutsche Literatur im 17. Jahrhundert. Vorlagen und Diskussionen eines Barock-Symposions. Beck, München 1975, ISBN 3-406-00710-4.
Personendaten | |
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NAME | Luise Charlotte von Brandenburg |
KURZBESCHREIBUNG | Herzogin von Kurland |
GEBURTSDATUM | 13. September 1617 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 29. August 1676 |
STERBEORT | Mitau |