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Die Lumas Art Editions GmbH ist eine Galeriekette und ein Onlinehandel für zeitgenössische Kunst mit dem Schwerpunkt auf Fotografie, die 2004 von Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich in Berlin gegründet wurde. Das Unternehmen, das sich selbst „Editionsgalerie“ nennt, verkauft die Werke nicht als Unikate, sondern als Reproduktionen in großer Auflage.

Lumas Art Editions GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2004
Sitz Berlin
Leitung Marc Alexander Ullrich, Michaela Schreiber, Joey Cumley[1]
Mitarbeiterzahl 97[2]
Umsatz 27 Mio. €
Branche Kunstmarkt
Website lumas.de
Stand:
Lumas Galerie Berlin

Unternehmensgeschichte und Konzept

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Im November 2004 eröffneten Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich die erste Galerie in Berlin in der Oranienburger Straße. Später zog die Galerie in die Hackeschen Höfe um. Es folgten drei weitere Standorte in Hamburg, München und Düsseldorf sowie eine Dependance in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg. Die Reproduktionen ließ das Unternehmen von der Icony Media GmbH in Frechen herstellen, die an der Galeriekette beteiligt war (Stand: 2008).[3] Produktionspartner von Lumas ist das Fotolabor Whitewall.[4] Im Jahr 2013 übernahm die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT die Mehrheit am Unternehmen, während sich die Gründer aus dem Tagesgeschäft zurückzogen. 2019 kauften Harig und Ulrich die Anteile zurück.[5]

Zeitweise war das Unternehmen mit Galerieläden in etwa 40 Großstädten weltweit vertreten.[6] Sie wurden in einem Franchise-System betrieben.[7] 2024 waren es nach eigenen Angaben 19 Galerien in Deutschland, Europa und Nordamerika.[8]

Das Konzept Edition, bei dem handsignierte Drucke von Kunstwerken dadurch günstiger zu erwerben sind als Unikate, ist im Kunsthandel schon seit den 1960er Jahren üblich.[9] Nach dem Motto „viel Kunst zu erschwinglichen Preisen“ bietet Lumas vornehmlich in hoher Auflage produzierte und signierte Bilder verschiedenster zeitgenössischer Fotografen an. Editionen werden in einer Stückzahl von 75 bis 150 und mehr aufgelegt. Ein Großteil wird erst auf Bestellung hergestellt.[7]

Lumas hat nach eigenen Angaben etwa 550 Künstler unter Vertrag und mehr als 33 Millionen Euro als Lizenzen an diese ausgeschüttet. (Stand: Dezember 2024)[10]

Nach eigenen Angaben erwirtschaftete das Unternehmen 16,7 Millionen Euro im Jahr 2012, ein Drittel des Umsatzes wurde im Onlinehandel erzielt.[9] 2021 wurde bei einem Umsatz von 24,5 Mio. € ein Jahresüberschuss von 2,8 Mio € erwirtschaftet.[2] Im Jahr 2023 betrug der Umsatz 27 Mio. €[11]

Rezeption

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Das Unternehmen habe einen neuen Weg der Vermarktung von künstlerischer Fotografie eingeschlagen und stehe zwischen dem Kunstmarkt und dem kommerziellen Markt.[7] Während das Konzept des in den ersten Jahren schnell wachsenden Unternehmens einige prominente Fürsprecher aus der Kunstszene fand, so lobte es der Fotograf Floris Michael Neusüss als „demokratischen Ansatz“, lehnte es der Gründungsdirektor des Hauses der Photographie in Hamburg F. C. Gundlach ab. Der Fotografie sei immer wieder vorgeworfen worden, ein endlos multiplizierbares Medium zu sein. Die vielen durch Lumas in Umlauf gebrachten signierten Blätter, würden die Wahrnehmung der Fotografie als bildende Kunst entwerten.[12] Tobias Zielony kritisierte, dass ihm bei Lumas die Auseinandersetzung mit dem Kunst-Diskurs fehle. Für Künstler sei es auch ungünstig, wenn ihre Werke für immer in den Wohnzimmern der Käufer verschwinden. Sammler würden sie eventuell auch an Ausstellungen und Museen verleihen.[9]

Hans Abbing, Kulturwissenschaftler an der Erasmus-Universität Rotterdam, stellt das Konzept von Lumas in den Zusammenhang eines veränderten Kunstverständnisses und Kunstkonsums im Internet und in den sozialen Medien. Die Plattform präsentiere sowohl ernste als auch populäre Kunst. Die traditionellen Grenzen zwischen „wahrer Kunst“ und „nicht wirklich Kunst“ seien aufgehoben. Obwohl das Unternehmen keine Originale verkaufe, seien die Läden kommerziellen Galerien für ernste Kunst sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass man eine breitere Mischung von Arbeiten vorfinde. So seien viele ihrer Besucher keine traditionellen Kunstliebhaber, sondern Käufer aus der Mittelschicht.[6] Laut dem Wirtschaftswissenschaftler H. Dieter Dahlhoff findet ein Begriff von „Kunst“, der auf die Einzigartigkeit eines Kunstobjektes abstellt, für eine quantitativ sehr zahlreiche Gruppe von Nachfragenden kaum Beachtung. Ihr Bedarf an künstlerischen Arbeiten für die Ausstattung von Büros, Praxen und privaten Wohnungen werde u.a. durch die Lumas-Editionen gedeckt.[13]

Veröffentlichungen

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Weiterführende Literatur

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  • Felix M. Michl: Ein bemerkenswertes Marktphänomen: LUMAS. In: ders.: Die limitierte Auflage. Rechtsfragen zeitgenössischer Fotokunst. Heidelberg University Publishing, 2017, ISBN 978-3-946054-08-5, S. 62-68. (Buch zum Herunterladen)
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Einzelnachweise

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  1. lumas.de, Impressum, abgerufen am 13. Dezember 2024
  2. a b c Jahresabschluss der Lumas Art Editions GmbH vom 5. April 2023
  3. Eva Bahner: Die Kunst, eine Photographie für alle zu schaffen. Deutschlandfunk Kultur, 19. September 2008.
  4. Unternehmeswebsite. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
  5. Julia Löhr: Rückkauf der Lumas-Galerien. Zurück auf Anfang. FAZ, 22. Februar 2020.
  6. a b Hans Abbing: Die Ökonomien von ernsthafter und populärer Kunst. Springer Gabler, Cham 2024, ISBN 978-3-031-62960-0, S. 307.
  7. a b c Philine Pohlhausen: Das Original in der Fotografie im Lichte des Urheberrechts. Nomos, Baden-Baden 2021, ISBN 978-3-8487-8208-6, S. 134.
  8. Unternehmenswebsite. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
  9. a b c Sabine Weier: Fotografie im Kunstmarkt. Freude am Bild kaufen. Die Zeit, 14. August 2013.
  10. „Wir sind keine Galeristen, wir sind Unternehmer“: Lumas mit seinen Foto-Editionen feiert Jubiläum. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 18. Dezember 2024]).
  11. Margit J. Mayer: 20 Jahre Lumas in Berlin: „Kunst und ‚Warenkorb‘, das löste gleich Diskussionen aus!“ In: Berliner Zeitung, 9. Dezember 2024
  12. Claudia Herstatt: Bilderhandel nach dem Ikea-Prinzip: Mit großen Fotoeditionen hat die Firma Lumas viel Erfolg – und handelt sich Kritik ein. Aus: Die Zeit, Nr. 10/2008
  13. H. Dieter Dahlhoff: Markt und Marketing der Contemporary Art. Springer Gabler, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-32197-0, S. 371.