Lutherkirche (Glauchau)

Kirchengebäude in Glauchau. Kunsthistorisch, orts- und baugeschichtlich von Bedeutung, zwischen Neogotik und Reformstil-Architektur, Entwurf: Woldemar Kandler, Dresden. Jehmlich-Orgel, Ausmalung 1922 von Dresdner Maler Wilhelm He

Die Lutherkirche ist eine evangelisch-lutherische Gemeindekirche in Glauchau im sächsischen Landkreis Zwickau. Sie gehört zum Kirchenbezirk Zwickau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Lutherkirche Glauchau
Lutherhaus

Geschichte

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Als aufgrund der Industrialisierung von Glauchau im ausgehenden 19. Jahrhundert die Georgenkirche der Oberstadt dem Bevölkerungswachstum nicht mehr entsprechen konnte, kam es am 24. März 1899 zur Gründung einer Unterstadtgemeinde. Ein bereits zu diesem Zeitpunkt projektiertes größeres Kirchenbauprojekt verzögerte sich, so dass es erst am 1. Juni 1908 zur Grundsteinlegung für einen zunächst als Interimskirche gedachten Kirchenbau auf einem Eckgrundstück Dorotheenstraße / Wilhelmstraße kommen konnte.[1] Mit der Planung des Kirchenneubaus wurde der Dresdener Architekt Woldemar Kandler beauftragt. Die Einweihung fand am 21. März, dem Sonntag Laetare des Jahres 1909 statt. 1916 wurde diagonal der Kirche von demselben Architekten das Lutherhaus gebaut und am Reformationstag, dem 31. Oktober dieses Jahres, eingeweiht.

Architektur

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In ihrer gedrungenen Baukörperformation mit Halbwalmdach und seitlich gesetztem Turm, der ab Traufhöhe der Kirche mit abgeschrägten Mauerkanten gestaltet ist, reiht sich die Glauchauer Lutherkirche den älteren Kirchenentwürfen Kandlers ein, nur dass er hier erstmals auf eine dezidiert historistische Detailausbildung verzichtet. Vielmehr die paarweise angeordneten Schlitzfenster Der Innenraum der Saalkirche ist mit gefalteter Decke gestaltet.

Ausstattung

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Mit Altar, Kanzel, Taufstein und Gestühl hat die Lutherkirche ihre bauzeitliche Ausstattung bewahrt. Die vom Dresdner Historienmaler Ludwig Otto geschaffenen Fresken des Altarraums zeigen im Zentrum Kreuzigung, seitlich Geburt Christi, Abendmahl, Dornenkrönung und Auferstehung.

Bei ihrer Fertigstellung 1909 erhielt die Kirche eine Orgel der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal sowie einem Freipfeifenprospekt. 1988 erfolgte eine Reparatur. Die Orgel besitzt heute folgende Disposition:[2]

 
Die Jehmlich-Orgel
I Hauptwerk C–f3
01. Bordun 16′
02. Prinzipal 08′
03. Hohlflöte 08′
04. Oktave 04′
05. Rohrflöte 04′
06. Quinte 0223
07. Oktave 02′
08. Terz 0135
09. Mixtur IV
10. Oboe 08′
II Schwellwerk C–f3
11. Quintatön 16′
12. Geigenprinzipal 08′
13. Salzional 08′
14. Quintatön 08′
15. Prinzipal 08′
16. Gemshorn 04′
17. Nassat 0223
18. Waldflöte 02′
19. Sifflöte 01′
20. Terzcymbel III
21. Krummhorn 08′
Tremulant
Pedal C–d1
22. Subbaß 16′
23. Quintatönbaß 16′
24. Gedacktbaß 08′
25. Choralbass 04′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P, Suboktav-Koppel II/I, Superoktav-Koppel I/I
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Commons: Lutherkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rolf Scheurer: Die zweite evangelische Stadtkirche Lutherkirche. In: Historische Sakralbauten in Glauchau. (Schriftenreihe des Denkmalvereins e. V. Glauchau). Glauchau 2007.
  2. Angaben zur Orgel auf der Website organindex

Koordinaten: 50° 49′ 16,1″ N, 12° 32′ 18,2″ O