Lydisch wurde in der Antike in der kleinasiatischen Landschaft Lydien gesprochen. Es wird zu den anatolischen Sprachen gezählt, die wiederum eine Untergruppe der indogermanischen Sprachen sind. Das Lydische nimmt innerhalb der anatolischen Sprachen eine Sonderstellung ein und ist weniger nahe mit den übrigen anatolischen Sprachen verwandt als diese unter sich. So weist sie deutliche Unterschiede zu den mit dem Luwischen eng verwandten Lykischen und Karischen auf. Stärkere Übereinstimmungen scheint es zum Hethitischen und zum (bisher allerdings schlecht erforschten) Palaischen, das im nördlichen Anatolien gesprochen wurde, zu geben.

Lydisch

Gesprochen in

vormals in Kleinasien
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation

Indogermanisch

Anatolisch
  • Lydisch
Offizieller Status
Amtssprache in
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

xld

Die lydische Sprache ist nur sehr spärlich überliefert. Sie ist durch Münzaufschriften und circa 100 Inschriften und Graffiti aus spätem 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. dokumentiert. Die früheste lydische Inschrift wurde in Ägypten gefunden.[1]

Zur Schreibung des Lydischen wurde eine Alphabetschrift verwendet, die einem ostgriechischen Alphabet sehr ähnlich ist. Diesem gegenüber enthält sie einige spezielle Zusatzzeichen für besondere lydische Laute. Sie ist zumeist linksläufig (d. h. sie ist von rechts nach links zu lesen), jedoch gibt es auch rechtsläufige Inschriften. Bisher ist nur ein Bustrophedon bekannt, bei dem jede Zeile in eine andere Richtung zu lesen ist. Die Schrift ist in Unicode im Block Lydisch enthalten und ist somit für den Gebrauch auf Computersystemen standardisiert.[2]

Literatur

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  • Gerhard Deeters: Lydia. Sprache und Schrift. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Band XIII, Nr. 2, 1927, Sp. 2154 ff.
  • Roberto Gusmani: Lydisches Wörterbuch. Mit grammatischer Skizze und Inschriftensammlung (= Indogermanische Bibliothek. 2. Wörterbücher). Hauptband. Winter, Heidelberg 1964.
  • Roberto Gusmani: Lydisches Wörterbuch. Mit grammatischer Skizze und Inschriftensammlung (= Indogermanische Bibliothek. 2. Wörterbücher). Ergänzungsband 1980–1986 [3 Lieferungen]. Winter, Heidelberg 1986, ISBN 3-533-02929-8.
  • Alfred Heubeck: Lydisch. In: Johannes Friedrich (Hrsg.): Handbuch der Orientalistik, Abteilung 1: The Near and Middle East. Band 2, Abschnitt 2. Brill, Leiden 1969, S. 397–427.
  • H. Craig Melchert: Anatolian Historical Phonology (= Leiden Studies in Indo-European. Band 3). Rodopi, Amsterdam/Atlanta 1994, ISBN 90-5183-697-X, Chapter 13: Lydian Phonology, S. 329–383.
  • H. Craig Melchert: Lydian. In: Roger D. Woodard (Hrsg.): The Cambridge Encyclopedia of the World’s Ancient Languages. Cambridge University Press, Cambridge 2004, S. 601–608 (englisch).
  • Maciej Popko: Völker und Sprachen Altanatoliens. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2008, S. 109–117.
  • Виталий Викторович Шеворошкин [Vitalij Viktorovič Ševoroškin]: Лидийский язык [Lidijskij jazyk] (= Языки народов Азии и Африки [Jazyki narodov Azii i Afriki]). Nauka, Moskau 1967 (russisch).
Inschriften
  • Enno Littmann: Lydian Inscriptions, Part I (= Sardis VI 1). Brill, Leiden 1916 (Digitalisat).
  • W. H. Buckler u. a.: Lydian Inscriptions, Part II: A Collection of the Texts in Lydian Script Found at Sardis and Elsewhere (= Sardis VI 2). Brill, Leiden 1924 (Digitalisat).
  • Roberto Gusmani: Neue epichorische Schriftzeugnisse aus Sardis (1958–1971) (= Archaeological Exploration of Sardis, Monographs 3). Cambridge, MA 1975. (Digitalisat).
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Einzelnachweise

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  1. Maciej Popko: Völker und Sprachen Altanatoliens. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2008, S. 112
  2. Michael Everson: Proposal to encode the Lycian and Lydian scripts in the SMP of the UCS. (PDF; 475 kB) ISO/IEC JTC1/SC2/WG2, 5. Februar 2006, abgerufen am 10. März 2013 (englisch).