Lynn Seymour

kanadische Ballerina und Schauspielerin

Lynn Seymour (* 8. März 1939 in Wainwright, Alberta als Berta Lynn Springbett; † 7. März 2023[1] in London) war eine kanadische Ballerina und Schauspielerin, die vor allem durch ihre Auftritte am Royal Ballet bekannt wurde.

Lynn Seymour am 29. Oktober 1958 im Ankleideraum des Empire Theatre Sydney bei der Vorbereitung für Schwanensee

Lynn Seymour wurde 1939 als Berta Lynn Springbett in Wainwright, Alberta geboren. Sie nahm Ballettunterricht in Vancouver, ehe sie 1953 mit Unterstützung von Frederick Ashton die Royal Ballet School aufgenommen wurde. Sie war dort in einer Klasse mit den bekannten Ballerinen Antoinette Sibley und Marcia Haydée.

1956 ging Seymour zuerst zum Covent Garden Opera Ballet und ein Jahr später zum Touring Royal Ballet, um 1959 als Solotänzerin beim Royal Ballet aufgenommen zu werden. Ihre erste größere Rolle hatte sie bereits im Jahr zuvor in Kenneth MacMillans The Burrow. Zu ihren späteren Stücken gehörten The Invitation, Le baiser de la fée sowie Les Deux Pigeons, in dem sie zusammen mit ihrem späteren Tanzpartner Christopher Gable auftrat.

Größere Bekanntheit erlangte Seymour 1964 durch die weibliche Hauptrolle in der Uraufführung von MacMillans Version des Shakespeare-Klassikers Romeo und Julia.[2] Von 1966 bis 1969 tanzte Seymour am Berlin Opera Ballet, ebenfalls unter Leitung von MacMillan. Zu ihren dortigen Rollen gehörte die der Anna Anderson in Anastasia im Jahr 1967. Im Laufe ihrer Karriere trat Seymour außerdem als Gast in bekannten Einrichtungen wie dem English National Ballet, dem Alvin Ailey American Dance Theater und dem American Ballet Theatre auf. Zu ihren Tanzpartnern zählte neben Christopher Gable auch der mit ihr befreundete Rudolf Chametowitsch Nurejew, den sie in den 1960er Jahren in London kennenlernte. So traten beide in einer Aufführung von La Bayadère am Royal Ballet auf.[3] 1978 bis 1979 war Seymour als Ballettdirektorin an der Bayerischen Staatsoper tätig.[4]

Seymour beendete ihre Karriere als Tänzerin offiziell 1981, trat danach aber vereinzelt wieder in Gastauftritten in Ballettstücken sowie in kleinen Filmrollen und Fernsehserien auf. 2006 und 2007 war sie die Direktorin des Greek National Ballet in Athen. Sie war dreimal verheiratet und ist Mutter von drei Kindern.

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. faz.net, Wiebke Hüster: Die barfüßige Gräfin - zum Tod von Lynn Seymour, 10. März 2023, abgerufen am 10. März 2023
  2. Courtney Escoyne: Lynn Seymour, The Original Heroine of MacMillan’s Romeo and Juliet. In: Dance Magazine. 7. Juni 2018, abgerufen am 26. April 2019 (englisch).
  3. Lynn Seymour. In: The Rudolf Nureyev Foundation. 2015, abgerufen am 31. Januar 2019 (englisch).
  4. Malve Gradinger: Geschickte Pädagogin Die Choreografin Lynn Seymour. In: Oper & Tanz. März 2006, abgerufen am 7. Mai 2021.