Als hll. Märtyrer von Uganda werden in der römisch-katholischen Kirche eine Gruppe von 45 römisch-katholischen und anglikanischen Märtyrern verehrt. Sie waren Pagen des Königs von Buganda. Die Katholiken unter ihnen waren von Missionsmitarbeitern des Charles Kardinal Lavigerie zum Katholizismus geführt worden. König Mwanga II. (1884–1903) verlangte von ihnen sexuelle Unterwerfung;[1] als sie sich weigerten, wurden die jungen Männer gruppenweise an verschiedenen Terminen zwischen dem 15. November 1885 und dem 27. Januar 1887 durch Zerstückelung und Verbrennen getötet.

Der hl. Karl Lwanga (Mitte) und seine 21 Gefährten, Gemälde von Albert Wider aus dem Jahre 1962

Selig- und Heiligsprechung

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Papst Benedikt XV. sprach die (katholischen) Märtyrer von Uganda am 6. Juni 1920 selig. Am 8. Oktober 1964 wurden sie in Rom von Papst Paul VI. heiliggesprochen.

Von keinem der in Namugongo hingerichteten Märtyrer blieben Reliquien erhalten, außer von Karl Lwanga.[2] Dieser wurde nämlich vor allen anderen an einer besonderen Stelle hingerichtet, um diese noch zum Umdenken zu bewegen.[3] Drei von den zum Tode verurteilen Pagen wurden begnadigt; diese konnten Knochenreste Lwangas beiseite schaffen und in die Missionsstation bringen.[4]

Der Gedenktag des hl. Karl Lwanga und seiner Gefährten ist der 3. Juni.

Die Basilika der Märtyrer von Uganda in Namugongo wurde von dem Schweizer Architekten Justus Dahinden entworfen und 1973 geweiht. Die Basilika der Märtyrer von Uganda in Munyonyo wurde 2016 fertiggestellt.

 
Basilika in Munyonyo

Namen der Heiligen

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  • Josef Mkasa Balikuddembé († Nakivubo, 15. November 1885), vom Stamm der Kayozi, erstes Opfer der Christenverfolgung unter Mwanga II., geköpft im Alter von 25 Jahren;
  • Andreas Kaggwa († Munyonyo, 26. Mai 1886)
  • Pontian Ngondwe († Ttakajjunge, 26. Mai 1886), vom Stamm der Nnyonyi Nnyange
  • Dionysius Ssebuggwawo († Munyonyo, 26. Mai 1886), vom Stamm der Musu
  • Athanasius Bazzekuketta († Nakivubo, 27. Mai 1886), vom Stamm der Nkima[5]
  • Gonzaga Gonza († Lubowa, 27. Mai 1886), vom Stamm der Mpologoma[6]
  • Matthias Mulumba Kalemba († Kampala, 27. Mai 1886), vom Stamm der Lugave[7]
  • Noe Mawaggali († Mityana, 31. Mai 1886), vom Stamm der Ngabi
  • Karl Lwanga († Namugongo, 3. Juni 1886), vom Stamm der Ngabi
 
Privatreliquiar des hl. Karl Lwanga
  • Achilles Kiwanuka († 3. Juni 1886), vom Stamm der Lugave
  • Adolf Mukasa Ludigo († 3. Juni 1886), vom Stamm der BaToro
  • Ambrosius Kibuuka († 3. Juni 1886), vom Stamm der Lugave
  • Kizito († 3. Juni 1886), geb. 1872, vom Stamm der Mmamba
  • Lukas Baanabakintu, vom Stamm der Mmamba
  • Jakob Buuzabalyawo, vom Stamm der Ngeye
  • Gyaviira, vom Stamm Mmamba
  • Anatol Kiriggwajjo, geb. in Bunyoro
  • Mukasa Kiriwawanvu, vom Stamm der Ndiga
  • Mugagga Lubowa, vom Stamm der Ngo[8]
  • Bruno Sserunkuuma, vom Stamm der Ndiga
  • Mbaga Tuzinde, vom Stamm der Mmamba
  • Johannes Maria Muzei genannt der Alte († Mengo, 27. Januar 1887)

Literatur

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in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Missionshaus Marienthal bei Luxemburg (Hrsg.): Die schwarzen Märtyrer von Uganda. Aloys Riffarth, Mönchengladbach 1891.
  • Das Dekret über die Einführung des Seligsprechungsprozesses der Neger-Martyrer von Uganda. In: Afrika-Bote. Nachrichten aus den Missionen der Weißen Väter, Jg. 18 (1912), S. 33–39.
  • Missionsgesellschaft der Weißen Väter (Hrsg.): Die Neger-Martyrer von Uganda. Mosella-Verlag, Trier, 4., vermehrte und verbesserte Aufl. 1918.
  • Lilien und Rosen auf schwarzem Grunde. Die seligen Märtyrer von Uganda. Missionshaus Milland, Brixen 1923.
  • Heinrich Streicher: Die Seligen Neger-Martyrer von Uganda. Verlag des Missionshauses der Weißen Väter, Trier 1923.
  • Johannes Lohmüller: Die seligen Märtyrer von Uganda. Butzon & Bercker, Kevelaer 1929.
  • Matthias Hallfell: Die Neger-Martyrer von Uganda. Nach den ersten geschichtlichen Quellen dargestellt. Paulinus, Trier 1931.
  • Wilhelm Hünermann: Das Lied in den Flammen. Die Märtyrer von Uganda. Herder, Freiburg 1962.
  • Georg Alfred Lutterbeck: Die Martyrer von Uganda. Johannes-Verlag, Leutesdorf am Rhein 1965.
  • John F. Faupel: African Holocaust. The Story of the Uganda Martyrers. Paulines, Nairobi 2007, ISBN 978-9966-21-629-8.
  • Clemens Bombeck, unter Mitarbeit von Lawrence Kalule und Herbert Kakande Kawooya: Ihr Blut tränkte die Erde. Die Märtyrer von Uganda – Zeugen und Vorbilder des Glaubens. Be&Be, Heiligenkreuz 2019, ISBN 978-3-903118-73-7.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. John Blevins: When Sodomy Leads to Martyrdom: Sex, Religion, and Politics in Historical and Contemporary Contexts in Uganda and East Africa. In: Theology & Sexuality. Band 17, Nr. 1, 4. Juli 2011, ISSN 1355-8358, S. 51–74, doi:10.1558/tse.v17i1.51 (tandfonline.com [abgerufen am 3. Juni 2022]).
  2. Georg A. Lutterbeck: Die Martyrer von Uganda, 54
  3. Georg A. Lutterbeck: Die Martyrer von Uganda, 45.
  4. Georg A. Lutterbeck: Die Martyrer von Uganda, 54.
  5. The Uganda Martyrs (St. Athanasius). In: Kampala Archdiocese Homepage. Abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch).
  6. The Uganda Martyrs (Gonzaga Gonza). In: Kampala Archdiocese Homepage. Abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch).
  7. The Uganda Martyrs (Matthias Kalemba Mulumba Wante). In: Kampala Archdiocese Homepage. Abgerufen am 4. Juni 2022 (englisch).
  8. The Uganda Martyrs (Mugagga Lubowa). In: Kampala Archdiocese Homepage. Abgerufen am 4. Juni 2022 (englisch).