Münchner Bier
Münchner Bier ist eine seit 1998 geschützte geografische Angabe für Bier, das innerhalb der Stadtgrenzen der Stadt München gebraut wird.[1] Münchner Bier wird insbesondere von den zum Verein Münchener Brauereien zusammengeschlossenen Brauereien Augustiner-Bräu, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten-Franziskaner-Bräu[2] produziert. Außer diesen sechs Brauereien darf nur noch die Brauerei Giesinger Bräu Münchner Bier produzieren.[3][4][5]
Grundlage
BearbeitenAus der Tradition sind Münchner Brauereien[6] an das Münchner Reinheitsgebot von 1487 gebunden, das insbesondere vorschreibt keine Zusatzstoffe zu verwenden. Nach der Selbstdarstellung ist es den Münchener Brauern eine innere Einstellung an hohen ethischen Werten festzuhalten. Im Jahre 1987 wurde nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs die Freigabe für Deutschland möglich, Bier auch „nicht nach dem Reinheitsgebot zu brauen“. Danach haben die Münchner Brauereien im Jahr 1998 den Begriff des „Münchner Bieres“ sowie seine Eckdaten selbstverpflichtend in Brüssel als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) eintragen lassen. „‚Münchner Bier‘ dürfen nur die Münchner Brauereien herstellen und daher ist Münchner Bier auch eine eingetragene Marke. […] Nach Abschluss ihrer Ausbildung geben [die Auszubildenden der Münchner Brauereien] zusammen mit Verantwortlichen der Brauereien eine Ehrverpflichtung, den „Preu-Aid“ ab, Münchner Bier nur mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe zu brauen. Nach alter überlieferter Rezeptur wird also noch heute aus reinen natürlichen Rohstoffen – wie reinem Wasser aus eigenen Tiefbrunnen, bestem Malz und ausgewähltem Hopfen ein Bier gebraut, das Weltruf genießt.“[7]
Begriffsunterscheidungen
Bearbeiten- „Münchner Bier“ ist keine Sortenbezeichnung, sondern an die geografische Herkunft gebunden. In unterschiedlicher Angebotspalette der Vereinsmitglieder wird Münchner Bier in verschiedenen Sorten hergestellt: Helles, Export Hell, Export Dunkel, Pils, Leichtes Weißbier, Kristall Weizen, Hefeweizen Hell, Hefeweizen Dunkel, Märzen, Bockbier, Doppelbock, Leichtbier, Schwarzbier und als geschützte Marke das Oktoberfestbier.[8]
- Münchner Bier muss mit Quellwasser gebraut werden, das aus im Münchner Stadtgebiet gelegenen, bis in die Schichten des Tertiär reichenden Tiefbrunnen gefördert wird.[5][9]
- Neben Münchner Bier gibt es weitere mit der geografischen Herkunft geschützte Biernamen, die als „g.g.A.“ in der Brüsseler Liste aufgenommen sind.
- Von der g.g.A.-Bezeichnung „Münchner Bier“ ist die Bierherstellung nach „Münchner Brauart“ zu unterscheiden. Diese beschreibt das durch Prozessführung und Anteile der Grundstoffe erhaltene Produkt beispielsweise in Differenz zur Pilsner Brauart.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Schutz von geografischen Herkunftsangaben und traditionellen Spezialitäten. Bundesministeriums für Ernärung und Landwirtschaft, 27. November 2020, abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Münchner Brauereien. In: Münchner Bier. Verein Münchener Brauereien e.V., abgerufen am 18. September 2022 (deutsch).
- ↑ Der mühsame Weg zum eigenen Wiesn-Festbier: „Lang gehegten Wunsch verwirklicht“. Abgerufen am 22. September 2022.
- ↑ Giesinger Bräu jetzt offiziell 7. Münchner Brauerei. Abgerufen am 22. September 2022.
- ↑ a b Patrick Bauer, Roland Schulz, Julian Baumann: Ein Quantum Prost. Süddeutsche Zeitung, 15. September 2022, abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Münchner Bier – Mehr als eine geschützte geographische Angabe ( vom 15. April 2014 im Internet Archive)
- ↑ Verein Münchener Brauereien e.V. – Seite 2 ( des vom 15. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die Hauptsorten und deren Charakterisierung ( des vom 15. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Braukunst. In: Münchner Bier. Verein Münchener Brauereien e.V., abgerufen am 18. September 2022.