Die MEKO-360-Klasse ist eine Kriegsschiffklasse der deutschen ThyssenKrupp Marine Systems AG. Die Klasse gehört zu der MEKO-Schiffsreihe und wurde in den 1970er-Jahren von der Werft Blohm + Voss entwickelt.

Nigeria Nigeria MEKO-360-H1-Klasse
Argentinien Argentinien MEKO H2
-Klasse
ARA Sarandi (D 13)
ARA Sarandi (D 13)
Übersicht
Typ Fregatte/Zerstörer
Einheiten

NNS Aradu (F89) (inaktiv)

ARA Almirante Brown (D-10)
ARA La Argentina (D-11)
ARA Heroína (D-12)
ARA Sarandí (D-13)

Bauwerft

Blohm + Voss, Hamburg

Bestellung 1970er-Jahre
Auslieferung 1978–1983
Dienstzeit

seit 1982

Technische Daten
Verdrängung

3.360 ts (voll geladen)

Länge

126 m

Breite

14 m

Tiefgang

5,8 m

Besatzung

224

Antrieb
Geschwindigkeit

30,5 Knoten

Reichweite

6.500 nmi bei 15 kn

Bewaffnung
Hubschrauber

1 × Eurocopter AS555 1 × Lynx Mk.89

Geschichte

Bearbeiten

Die Klasse MEKO 360 war die erste der MEKO-Schiffsreihe, die in den 1970er-Jahren entwickelt wurde. Das Konzept sah ein modular aufgebautes Schiff vor, das einfach für jeden Kunden neu angepasst werden konnte.

Das erste Schiff, das in Auftrag gegeben wurde, war die nigerianische Aradu, die am 25. Januar 1980 ausgeliefert wurde. Das Schiff entspricht dem Typ MEKO 360 H1. Es ist das größte der nigerianischen Marine.

Wegen schlechter Wartung war das Schiff wiederholt nicht einsatzfähig und hat bis heute (2014) lange Liege- und Reparaturzeiten. 2005 und 2007 konnte die Aradu Fahrten in internationale Gewässer unternehmen, so nahm sie an der 200-Jahr-Feier der Schlacht von Trafalgar und an der 200-Jahr-Feier zu Ehren des brasilianischen Aufstieg als gleichberechtigtes Teil des portugiesischen Mutterlandes teil.

Almirante-Brown-Klasse, Argentinien

Bearbeiten

Am 23. Januar 1979 bekam die deutsche Werft von der argentinischen Marine im Rahmen des „Nationalen Schiffbauplanes“ (Plan Nacional de Construcciones Navales) den Auftrag zum Bau von vier Zerstörern des Typs Almirante-Brown auf Basis der MEKO 360. Die Schiffe wurden in den Jahren 1983 im 2. Zerstörergeschwader (heute: Division der Zerstörer) in Dienst gestellt.

Die Ausrüstung der Almirante Brown verzögerte sich durch den Ausbruch des Falklandkriegs. Die bereits angelieferten Rolls-Royce-Gasturbinen wurden noch im Laufe des 2. April 1982 vom Werftgelände abgeholt und bei einer Spedition zwischengelagert, um sie später an das Fertigungswerk zurückzuschicken, außerdem wurden alle von Rolls-Royce gelieferten konstruktionsrelevanten Unterlagen zurückgefordert und durch die vor Ort tätigen Rolls-Royce-Monteure mitgenommen. Erst zwei Wochen nach dem Kriegsende wurden die Gasturbinen wieder angeliefert und die Rolls-Royce-Techniker nahmen ihre Arbeit wieder auf.

Die Sarandí war im Jahr 2005 das Flaggschiff der argentinischen Marine. Die Klasse wird dort als Zerstörer geführt.

Einheiten

Bearbeiten
Land[1] Name Schiffskennung Kiellegung Stapellauf In Dienst
Nigeria Aradu
vorher Republic
F89 1. Dezember 1978 25. Januar 1980 20. Februar 1982
Argentinien Almirante Brown D10 8. September 1980 28. März 1981 26. Januar 1983
Argentinien La Argentina D11 30. März 1981 25. September 1981 4. Mai 1983
Argentinien Heronia D12 24. August 1981 17. Februar 1982 31. Oktober 1983
Argentinien Sarandi D13 9. März 1982 31. August 1982 16. April 1984

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Richard Shape: Jane’s Naval Weapon Systems. Jane’s Information Group, Alexandria, USA 1998, ISBN 0-7106-1795-X, S. 12 und 475 (englisch).
Bearbeiten
Commons: Almirante Brown Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: NNS Aradu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien