Maa (Schiff, 2009)

gestrandetes Frachtschiff

Koordinaten: 17° 44′ 50″ N, 83° 21′ 2″ O

Maa
Die gestrandete Maa im August 2021
Die gestrandete Maa im August 2021
Schiffsdaten
Flagge Vietnam Vietnam (2009–2019)
Bangladesch Bangladesch (seit 2019)
andere Schiffsnamen

Haiphong 45(2009–2018)
HTK Emotion (2018–2019)
Maa (seit 2019)

Schiffstyp Stückgutfrachter
Heimathafen Haiphong (2009–2019)
Chittagong (seit 2019)
Eigner Hai Phong Traco (2009–2018)
 ? (2018–?)
Advance Shipping Limited (?–2020)
Protection & Indemnity Club (2020)
Gill Marines (seit 2020)
Bauwerft Ha Long Shipbuilding Industry, Haiphong
Kiellegung 2008
Übernahme 2009
Verbleib Am 12./13. Oktober 2020 bei 17° 44′ 50″ N, 83° 21′ 2″ O gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 79,57 m (Lüa)
Breite 12,62 m
Vermessung 1599 BRT
 
Besatzung 15 (zuletzt)
Maschinenanlage
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2959 tdw
Klassifizierungen

Vietnam Register (zuerst)

Registriernummern

IMO 9557331

Weitere Kennzeichen

HT-194 (zuletzt)

Die Maa war ein Frachtschiff, das zuletzt unter der Flagge von Bangladesch fuhr und im Oktober 2020 vor der indischen Küstenstadt Visakhapatnam strandete, wo es seitdem als Touristenattraktion und Fotomotiv bekannt ist.

Geschichte und Charakteristika

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Der Stückgutfrachter wurde als Haiphong 45 von 2008 bis 2009 auf der vietnamesischen Werft Ha Long Shipbuilding Industries in Haiphong gebaut. Das Schiff ist 79,57 m lang, 12,62 m breit und hat zwei Laderäume und einen bordeigenen Ladekran.[1]

Das Schiff wurde für die vietnamesische Reederei Hai Phong Traco gebaut, für die es bis 2018 im Einsatz war. Im Januar 2014 erhielt das Schiff im Bason Shipyard in Saigon einen neuen Anstrich.[2] Anfang August 2016 war das Schiff vor der Küste Vietnams an einem Rettungseinsatz beteiligt.[3] Bei einer Hafenstaatkontrolle im Jahr 2017 im Hafen von Zhanjiang wurden Mängel am Schiff festgestellt.[4] Im Jahr 2018 wurde das Schiff in HTK Emotion umbenannt. Ab 2019 fuhr es unter der Flagge von Bangladesch.[1] Ab demselben Jahr trug es zudem den neuen Namen Maa. Zum Zeitpunkt der Havarie war die bangladeschische Reederei Advance Shipping Limited aus Dhaka Eigner des Schiffes.[5]

Havarie und Verbleib

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Havarie und Bergungsversuch

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Am 19. September[6] 2020 erreichte der leere Frachter die indische Hafenstadt Visakhapatnam, um für Mongla bestimmtes Quarzit zu laden.[7] Die Maa verblieb auf einem Ankerplatz vor dem Hafen, um auf die Zollabfertigung zu warten. Am späten Abend des 12./frühen Morgen des 13. Oktobers rissen die beiden Anker des Schiffes in schwerer See, woraufhin die Maa an die Küste getrieben wurde und am Strand des Küstennaherholungsgebiets Tenneti-Park strandete.[8][9] Ein US-amerikanisches Bergungsunternehmen wurde daraufhin von den Eignern mit der Rettung des Schiffes beauftragt. Anfang November war der Treibstoff des Schiffes abgepumpt worden und das Bergungsunternehmen wartete auf angemessene Flut, die für den 14. November erwartet wurde.[7] Der Bergungsversuch am 14. November wurde jedoch eingestellt, da der Schiffseigner die Maa aufgab. Da die Hafenbehörde von Visakhapatnam für den Fall einer Reparatur der Maa im Hafen, auf eine Zertifizierung durch das Indian Register of Shipping bestanden haben soll, habe der Eigner, angesichts der umständlichen bis unmöglichen Erlangung der Zertifizierung,[10] die Aufgabe des Schiffes zugunsten der britischen Schiffsversicherung Protection & Indemnity Club bekannt gegeben.[10][11][12] Die 15 Mann starke Besatzung aus Bangladesch, die bei der Havarie unverletzt geblieben war, verblieb bis Ende November auf dem Schiff.[12] Nach der Aufgabe des Schiffes kaufte das lokale Unternehmen Gill Marines, das mit der Entfernung des Treibstoffes aus dem Schiff beauftragt worden war,[10] die Maa der Schiffsversicherungsgesellschaft für 12,5 Millionen Rupien (ca. 141.000 Euro) ab.[13]

Verbleib und Nutzungsvorhaben

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Bereits kurz nach der Havarie und vor Aufgabe des Schiffes durch den Eigner, berichteten indische Medien von einem angeblichen Vorhaben der Regierung des Bundesstaates Andhra Pradesh die Maa in ein Hotel umzuwandeln.[7][14] Nach der Aufgabe der Maa durch ihren Eigner, schlug der Tourismusminister von Andhra Pradesh vor, den Frachter in ein Restaurant zu verwandeln.[4] Die Tourismusbehörde vereinbarte daraufhin Ende 2021 mit dem neuen Eigner des Schiffs, die Maa in ein Restaurant umzubauen. Nach diesen Plänen soll das Restaurant einen Freiluftteil an Deck und einen überdachten unter Deck für insgesamt 200 bis 300 Gäste aufweisen. Der Umbauzeitraum wurde auf wenige Monate veranschlagt und die dafür nötigen Kosten auf knapp 10 Millionen Rupien (ca. 113.000 Euro). Ende Dezember 2021 wurde das Schiff zudem gegen Eintrittsgeld (50 bis 200 Rupien, ca. 0,60 bis 2,25 Euro) für Besucher geöffnet.[13][5][15] Da die Maa geringe Schlagseite auf Steuerbord aufwies und, um ein Abschwimmen des Schiffes bei großer Flut zu verhindern, wurde es mit Seilen und Ketten stabilisiert. Auch Versuche, Wellenbrecher vor dem Rumpf der Maa aufzuschütten, wurden eingeleitet.[15] Gemäß einer Absichtserklärung zwischen der Regierung des Bundesstaates und der Tochtergesellschaft des Schiffseigners von März 2023, wird beabsichtigt bis zu 30 Millionen Rupien (ca. 339.000 Euro) in das Projekt zu investieren und 100 bis 200 Arbeitsstellen zu schaffen.[16] Im Oktober 2023 wurde bekannt, dass sich die Eröffnung des Restaurants verzögere, da noch nicht alle beiden für den Betrieb des Restaurants und den Bau einer Zufahrtsstraße benötigten Genehmigungen erteilt worden waren. Die Forstwirtschaftsbehörde hatte bereits ihre Genehmigung für den Bau der Zufahrtsstraße erteilt, die der Küstenbehörde bezüglich des permanenten Verbleib des Schiffes an der Küste stand noch aus.[17] Mitte Juli 2024 stand die letzte Genehmigung noch aus, wurde aber für November desselben Jahres erwartet.[16]

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Commons: IMO 9557331 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b BalticShipping.com: HTK Emotion. In: BalticShipping.com. Abgerufen am 23. November 2024 (englisch).
  2. Gerolf Drebes: Hai Phong 45. In: shipspotting.com. 29. Juni 2014, abgerufen am 23. November 2024 (englisch).
  3. Nhan Dan News: Vietnam Maritime search and Rescue Coordination Centre. Abgerufen am 23. November 2024 (englisch).
  4. a b Grounded Freighter in Vizag May be Turned Into a Restaurant. In: maritime-executive.com. 15. November 2020, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  5. a b Staff Reporter: Work on converting m.v. Maa into floating restaurant to begin soon. In: thehindu.com. 3. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  6. Siva G: Visakhapatnam Port Trust mobilises oil spill response equipment to cater oil pollution around Bangladeshi vessel. In: The Times of India. 16. Oktober 2020 (indiatimes.com [abgerufen am 26. November 2024]).
  7. a b c Agencies refute reports, say op to refloat ship going on. In: newindianexpress.com. 5. November 2020, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  8. P Pavan: Bangladeshi ship MV MAA runs aground at Vizag beach. In: bangaloremirror. 13. Oktober 2020, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  9. Siva G: Andhra storm: Bangladeshi ship drifts aground on Vizag beach. In: The Times of India. 13. Oktober 2020 (indiatimes.com [abgerufen am 26. November 2024]).
  10. a b c Sumit Bhattacharjee: Owners of Bangladeshi ship serve notice for abandonment - The Hindu. In: thehindu.com. 14. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  11. Salvage operations of MV Maa called off, vessel to be abandoned. 14. November 2020, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  12. a b G. Janardhana Rao: Bangladesh vessel crew stranded in Vizag to be sent home in a week. 26. November 2020, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  13. a b Siva G: Andhra Pradesh: Aground ship to open for visitors on December 29. In: The Times of India. 2. Dezember 2021 (indiatimes.com [abgerufen am 26. November 2024]).
  14. Sumit Bhattacharjee: Efforts on to tow ‘MV Maa’ back into the sea. In: thehindu.com. 4. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  15. a b Sumit Bhattacharjee: Converting ship that ran aground in Vizag into a tourist spot to be a challenging task. In: thehindu.com. 16. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  16. a b Nalla Babu: Floating restaurant project in Vizag awaits CRZ approval. In: timesofindia.indiatimes.com. 14. Juli 2024, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  17. V. Kamalakara Rao: Will the tide turn for the ship that ran aground in Vizag? In: thehindu.com. 28. Oktober 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2024 (englisch).