Machnower See (Rangsdorf)

See in Rangsdorf, Brandenburg, Deutschland

Der Machnower See, auch Groß Machnower See, früher auch Praden oder Proden genannt, ist ein kleiner, stark verlandender See am Südende der Gemeinde Rangsdorf, Brandenburg, bzw. westlich von Groß Machnow (Ortsteil von Rangsdorf). Er bildet den Kern des Naturschutzgebietes Machnower See.

Machnower See
Abfluss (Zühlowgraben oder Schustergraben) des Machnower Sees beim Anglerhäuschen des Angelvereins Groß Machnow
Geographische Lage Deutschland, Brandenburg
Zuflüsse Zülowgraben
Abfluss Zülowgraben → ZülowkanalNottekanalDahme
Orte am Ufer Rangsdorf
Ufernaher Ort Groß Machnow
Daten
Koordinaten 52° 16′ 41″ N, 13° 26′ 56″ OKoordinaten: 52° 16′ 41″ N, 13° 26′ 56″ O
Machnower See (Rangsdorf) (Brandenburg)
Machnower See (Rangsdorf) (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 35,8 m ü. NN
Fläche 8 ha
Maximale Tiefe 0,50 m

Lage und Eigenschaften

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Der Machnower See liegt ausschließlich auf Groß Machnower Markung, jedoch reichen die südlichen Ausläufer des Kernortes von Rangsdorf im Westen dichter an den See heran als der namengebende Ortsteil Groß Machnow östlich des Sees. Südwestlich des Sees liegt auf Groß Machnower Gemarkung der Wohnplatz Pramsdorf, ein im Mittelalter bis in die frühe Neuzeit eigenständiges Dorf. Der See ist stark im Verlanden und hat heute zwei voneinander getrennte Wasserflächen, deren Größe heute mit vier[1] bis acht Hektar[2] angegeben werden. 1903 hatte der See noch eine Größe von 19,8 ha. Seine Tiefe wurde mit vier Meter angegeben[3]. 2011 wurde die Tiefe mit lediglich 50 cm angegeben[4]. Von Norden fließt der Zülowgraben in den See und entwässert ihn im Südosten zum Zülowkanal hin.

Der See liegt in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne, die sich von Norden aus dem Teltow in die Notte-Niederung zog. Der Seespiegel schwankt etwa im 50 cm-Bereich. Bei hohen Wasserständen werden die Bruchwälder, die den See umgeben überflutet.

 
Bruchwald südlich der Straße von Groß Machnow nach Pramsdorf bei hohem Wasserstand (Februar 2011)

Geschichte

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Der Machnower See wurde früher auch Proden oder Praden genannt. Dieser Name hat sich heute noch im Namen des benachbarten Pramsdorf erhalten. In den ersten urkundlichen Nennungen (1375) hieß der Ort Prodensdunk, Prodensdunck oder Prodenstorff. Der Name Praden ist entweder slawischen Ursprungs oder es handelt sich um einen übertragenen Namen aus dem Niederländischen[5].

In den 1930er Jahren gab es Pläne, den Machnower See zum Seebad auszubauen. Bei Pramsdorf war ein Bahnhof geplant. Das Gelände sollte von Pramsdorf (Pramsdorfer Weg) entlang der Bahnlinie und dem Machnower See auf Rangsdorf zu mit einer „Landhaus-Kolonie“ bebaut werden[6]. Die Pläne zerschlugen sich. Entlang der Bahnlinie wurde später eine Kiesgrube angelegt, die heute den Rangsdorfer Kiessee bildet.

Der Machnower See ist der Kern des Naturschutzgebietes Machnower See. Die Uferbereiche sind unzugänglich. Die Seefläche ist nur durch den Abflusskanal beim Anglerhäuschen zu erreichen. Der Machnower See wird derzeit vom Anglerverein Groß Machnow zum Angeln genutzt.

Um die Verlandung des Sees aufzuhalten, beantragte die Gemeinde Rangsdorf drei Millionen Euro aus den Mitteln, die beim Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International in Schönefeld für Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in die Umwelt zur Verfügung gestellt werden. Der Förderantrag wurde im Dezember 2010 abgelehnt[7]. Allerdings stellte der Naturschutzfonds klar, dass es sich um keine endgültige Ablehnung handelt, sondern dass das Projekt erst in Angriff genommen werden sollte, wenn die Gemeinde Rangsdorf geeignete Maßnahmen zur Rückhaltung von Nährstoffen unternommen habe, die vom Zülowgraben in den Machnower See getragen werden. Die starke Befrachtung des Zülowgrabens mit Nährstoffen ist die Hauptursache für die derzeitige schnelle Verlandung des Sees[8].

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. www.deutschland-angeln.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschland-angeln.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Statistisches Jahrbuch des Landkreises Teltow-Fläming 2006 von 2007@1@2Vorlage:Toter Link/www.teltow-flaeming.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 849 kB)
  3. Eckstein, Karl: 2. Die Fischerei-Verhältnisse der Provinz Brandenburg zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gewässer der Provinz Brandenburg in alphabetischer Reihe und deren fischereilichen Verhältnisse. 275 S., Berlin 1908 [1] (Snippet-Ansicht in GoogleBooks)
  4. Allgemeiner Anzeiger für Rangsdorf, Groß Machnow und Klein Kienitz, 12. Februar 2011 Nr. 2 – 15. Jahrgang – 6. Woche, S. 4 PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.rangsdorf.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow. 368 S., Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1972.
  6. Heidi Kansy: Groß Machnow - Ein Beitrag zur Ortsgeschichte, Teil 2. 64 S., Gemeinde Groß Machnow, 2003 (S. 25)
  7. Machnower See: Keine Flughafenmittel für Sanierung (Meldung vom 10. Dezember 2010)
  8. Naturschutzfonds will erst in ein paar Jahren Geld zur Renaturierung des Machnower Sees bewilligen@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Märkische Allgemeine: Meldung vom 17. Dezember 2010)
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