Maike Maja Nowak

deutsche Hundetrainerin, Schriftstellerin und Liedermacherin

Maike Maja Nowak (* 30. Dezember 1961 in Leipzig) ist Schriftstellerin und Therapeutin mit dem Schwerpunkt Trauma. Von 1981 bis 2000 arbeitete sie erfolgreich als Liedermacherin.[1] Sie gründete 2007 eine Hundeschule für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund und wurde als Hundeflüsterin weit bekannt. Das ZDF strahlte 2013 eine Dokumentation über Nowak unter dem Titel Die Hundeflüsterin aus. Die Serie wurde in der zweiten Staffel mit 10 Folgen ab Januar 2014 fortgesetzt.[2]

Maike Maja Nowak (2013)

Leben und Werk

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Maike Maja Nowak begann ihre Laufbahn als Liedermacherin in der DDR. Erste Auftritte absolvierte sie in den 1980er Jahren: Sie gehörte zur Leipziger Liederszene und gründete mit der Band Kieselsteine eine der ersten Frauenbands des Landes, die später verboten wurde, da sie sich vielen systemkritischen Themen angenommen hatte.[3] Mit Norbert Bischoff führte sie das Programm No Mai(s) lieber April auf.[4] Nowak war außerdem beim Festival des politischen Liedes 1987 aktiv, im selben Jahr erhielt sie bei den 9. Tagen des Chansons in Frankfurt an der Oder den Preis der Generaldirektion beim Komitee für Unterhaltungskunst.[5] 1988 stand sie beim Fest des Liedes im Palast der Republik unter anderem mit L’art de passage, Pension Volkmann und León Gieco auf der Bühne.[6][7] 1989 trat sie abermals beim Festival des politischen Liedes in Berlin auf, zusammen mit Lindsay Cooper und Billy Bragg.[8]

Ab 1986 lebte Maike Maja Nowak in Berlin, nach dem Fall der Mauer wanderte sie nach Russland aus, wo sie mit einem wilden Hunderudel zusammen gelebt hat, über das sie das Buch „Wanja und die wilden Hunde“ schrieb.[3] Sie pendelte zwischen der Hauptstadt Moskau und dem Dorf Lipowka.[9] Musikalisch setzte sie sich mit der Lyrik Marina Iwanowna Zwetajewas auseinander und vertonte ihre Texte in eigenen Liedern auf Deutsch und Russisch. Mit ihren Liedern erreichte sie ein breites Publikum und wurde 1995 mit dem Moskauer Komponistenpreis ausgezeichnet.[3] Von russischen Zeitungen wurde sie als „Diva des Chansons“ bezeichnet.[3] Ende der 1990er Jahre kehrte Nowak schließlich nach Berlin zurück, um dort unter dem Pseudonym Adriana Lubowa erneut als Sängerin zu arbeiten. An ihr Chansonprogramm Lieder kurz nach dem Glück aus dem Jahr 1997[10] schloss sich eine Tournee durch Deutschland an, die drei Jahre dauerte. 1999 wurde die zweite und bislang letzte Produktion Razzia im Paradies aufgeführt.[11] Aufgrund eines Burnouts beendete Nowak mit diesem Programm ihre Zeit als Liedermacherin.

Im Juli 2002 adoptierte sie einen Bordercolliemix, der zehn Jahre lang auf einem Balkon eingesperrt gewesen war.[12] Nach einer Ausbildung in Tierpsychologie, die sie 2005 abschloss,[13] gründete sie 2007 in Berlin unter der Bezeichnung Dog-Institut eine Hundeschule für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund,[14] in der einem Artikel im Berliner Kurier zufolge bis April 2013 über 6.000 Hunde trainiert wurden.[15] Wesentliche Eigenschaft ihrer Arbeit waren der Verzicht auf Belohnungen in Form von Leckerli sowie die Trillerpfeife.[16] Ferner coache sie in erster Linie „Herrchen und Frauchen“, da Hunde nicht schwierig seien und instinktiv alles richtig machen würden.[17] Im Rahmen einer Werbekampagne wurde Maja Maike Nowak 2008 zu einer von 15 Berlin-Botschaftern ernannt, welche die Einzigartigkeit der Stadt repräsentieren sollten.[18] Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihr erstes Buch Die mit dem Hund tanzt, das überwiegend positiv rezensiert wurde. Beispielsweise ordnete die Berliner Morgenpost die Autorin als eine der „ungewöhnlichsten Hundetrainerinnen Deutschlands“ ein.[19] Bereits ein Jahr später folgte Wanja und die wilden Hunde, das autobiografische Elemente zeigt. Maike Maja Nowak schildert ihre Erlebnisse mit einem Rudel im russischen Lipowka.[20] Im Oktober 2013 folgte das Buch Wie viel Mensch braucht ein Hund und 2017 Vollkommen, aber nicht perfekt. Was Menschen von Hunden lernen können.

In einer Sendung im SRF berichtet Maja Nowak, dass sie als psychologische Heilpraktikerin tätig ist.[21] In einer Veranstaltungsankündigung Anfang 2018 heißt es, sie arbeite bereits seit 2002 „als Heilerin mit inzwischen tausenden Menschen“.[22]

Dokumentationen

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Im Jahr 1994 sendete der MDR einen Beitrag unter dem Titel maike nowak oder russlands tränen fliessen leichter über die Liedermacherin Maike Nowak. 1998 entstand der Film Rasluka – Abschied von Bernd Reufels, eine 42-minütige Dokumentation, für die in Moskau, Lipowka und Leipzig gedreht wurde. Er wurde auf Festivals in Leipzig und München gezeigt.[23] Im Mai 2013 sendete ZDFinfo unter dem Titel Die Hundeflüsterin eine Dokumentation über Maike Maja Nowak[24], ab Juni 2013 strahlte der Hauptsender ZDF eine weitere fünfteilige Produktion aus.[25]

Kontroversen

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Im Zuge der Filmberichte 2013 wurde der Vorwurf erhoben, Maja Nowaks Umgang mit Hunden könne zu gefährlichen Situationen zwischen Mensch und Hund führen. Diverse Berufsverbände für Hundetrainer forderten vom ZDF die Einstellung der Sendung.[26] Nowak gehe zu forsch auf Hunde zu, wodurch diese sich bedroht fühlen könnten.[27] Es werde vermittelt, dass auch Kinder gegenüber Hunden dominant sein sollten. Beißvorfälle wären daher nicht auszuschließen.[28] Das ZDF verteidigte die Dokumentation und erklärte, man könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen und habe keinen Anlass, an der Arbeitsweise von Maike Maja Nowak zu zweifeln.[27]

Der Sender strahlte ungeachtet der Kritik ab Januar 2014 neue Folgen der Dokumentationsreihe aus.[29] Darin propagiert Novak in den einzelnen Folgen sogenannte vererbte Rudelstellungen, die Kritiker als pseudowissenschaftliche Lehre bezeichnen. Novak zufolge geht es in ihrem Ansatz nicht um eine festgefahrene Lehre, sondern um Impulse, die auf die Vielfalt der Ressourcen von Hunden hinweisen, was auf eine eigene Studie zurückgehe. Ihr Modell von Archetypen stellte sie in ihrem Buch Abenteuer Vertrauen – Vollkommen, aber nicht perfekt dar. Von dem Modell der „Rudelstellung“, das 2012 durch Barbara Ertel veröffentlicht wurde, unterscheidet sich Novaks Ansatz in der zugrundeliegenden Motivation, in der Orientierung an Ressourcen, die Lebewesen eigen sind, sowie darin, dass Handlungen des Hundes jeweils in den Zusammenhang zu seinen inneren Ressourcen gesetzt werden.[30]

Der Verbund der Unabhängigen – WegbereiterInnen „Mensch wie Hund“ ist laut Aussage von Maja Nowak ein Zusammenschluss von Wegbereitern, die an einem Wandel im Leben sowohl von Hunden als auch von Menschen mitwirken. Er wurde 2012 von ihr ins Leben gerufen. Alle Wegbereiter erhielten in einer umfassenden Aus- und Weiterbildung Impulse durch Maike Maja Nowak, arbeiten jedoch völlig eigenverantwortlich und eigenständig.

Diskografie

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Jahr Interpret Titel Label
1996 Maike Nowak Raubst mir nicht die lebendige Seele Con-Media, Köln
1997 Adriana Lubowa Ich liebe dich John Silver, Berlin
1998 Adriana Lubowa Lieder kurz nach dem Glück John Silver, Berlin
2014 Maike Maja Nowak Ein Abend mit der Hundeflüsterin, Lesung & Konzert Random House, München
  • Maja Nowak: Die mit dem Hund tanzt. Tierisch menschliche Geschichten. 1. Auflage. Mosaik, 2011, ISBN 978-3-442-39212-4.
  • Maja Nowak: Wanja und die wilden Hunde. Mein Leben in fünf Jahreszeiten. 1. Auflage. Mosaik, 2012, ISBN 978-3-442-39213-1.
  • Maja Nowak: Wie viel Mensch braucht ein Hund. Tierisch menschliche Geschichten. 1. Auflage. Mosaik, 2013, ISBN 978-3-442-39220-9.
  • Maja Nowak: Abenteuer Vertrauen. Vollkommen, aber nicht perfekt. Was Menschen von Hunden lernen können. 1. Auflage. Mosaik, 2016, ISBN 978-3-442-39265-0.
  • Maja Nowak: Der Hund als Spiegel des Menschen. Behutsame Wege zur Traumaheilung. 1. Auflage. Mosaik, 2023, ISBN 978-3-442-39405-0
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Commons: Maike Maja Nowak – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. https://www.maike-maja-nowak.de/person
  2. Die Hundeflüsterin, Zweite Staffel mit Expertin Maike Maja Nowak. In: ZDF. 1. Auflage. 19. Januar 2014 (online). @1@2Vorlage:Toter Link/www.zdf.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b c d Kurz nach dem Glück. In: Der Spiegel. 36. Auflage. 1. September 1997 (spiegel.de).
  4. Veranstaltungen in der Berliner Stadtbibliothek. In: Berliner Zeitung. 46. Auflage. 24. Februar 1987, S. 8.
  5. Günter Görtz: Lieder als Anregung zum Nachdenken. Eindrücke von den 9. Tagen des Chansons in Frankfurt (Oder). In: Neues Deutschland. 280. Auflage. 28. November 1987, S. 4.
  6. 800 Sängerinnen und Sänger vereinen sich zum Maisingen. Fest des Liedes im Palast der Republik beginnt 23. April. In: Neues Deutschland. 92. Auflage. 19. April 1988, S. 8.
  7. Atmosphäre bis in die letzte Reihe. Gerhard Schöne und Gäste beim Fest des Liedes. In: Berliner Zeitung. 99. Auflage. 27. April 1988, S. 7.
  8. Programm des 19. Festivals des politischen Liedes. In: Neues Deutschland. 23. Auflage. 27. Januar 1989, S. 7.
  9. Jürgen Balitzki: Hundeblues. Die Künste der Maike Maja Nowak. In: Kulturradio. 31. März 2013 (phonostar.de).
  10. Axel Schock: Ächt russisch! Adriana Lubowa singt "Lieder kurz nach dem Glück". In: Die Tageszeitung: taz. 22. September 1997, ISSN 0931-9085, S. 24 (taz.de [abgerufen am 7. Dezember 2023]).
  11. Dunkles Timbre, helle Töne. In: Berliner Zeitung. 11. Februar 1999, abgerufen am 1. Januar 2014.
  12. Maike Maja Nowak: Wanja und die wilden Hunde. Mein Leben in fünf Jahreszeiten. 1. Auflage. Mosaik, 2012, ISBN 978-3-442-39213-1, S. 308–314.
  13. Tanja Laninger: Hundetrainerin radelt für den Tierschutz nach Usedom. In: Die Welt. 31. Juli 2008, abgerufen am 1. Januar 2014.
  14. https://www.vdu-wegbereiter.de/vorstellung
  15. Marcus Böttcher, Volkmar Otto: Die Frau, die Berliner Schnauze spricht. In: Berliner Kurier. 13. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2014; abgerufen am 2. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-kurier.de
  16. Hunde-Flüsterin Maike Maja Nowak. In: Für Sie. 23. Juni 2013, abgerufen am 3. Januar 2014.
  17. Annette Kuhn: Hundeflüsterin bringt Tier und Mensch emotional zusammen. In: Berliner Morgenpost. 12. Oktober 2013, abgerufen am 4. Januar 2014.
  18. Wowereit ernennt 15 Berlin-Botschafter. In: Die Welt. 18. Juni 2008, abgerufen am 5. Januar 2014.
  19. Platz, Fuß, Aus! In: Berliner Morgenpost. 27. Februar 2011 (morgenpost.de).
  20. Rezension von Letterschming. In: Webcritics. 9. November 2012, abgerufen am 2. Januar 2014.
  21. Maja Nowak, Heilpraktikerin und Autorin in Sendung "Musik für einen Gast". 18. Februar 2018, abgerufen am 27. Februar 2018.
  22. Veranstaltungshinweis auf erlebe-wigner.de (Memento des Originals vom 10. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erlebe-wigner.de
  23. rasluka. In: zentralfilm.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2014; abgerufen am 5. Januar 2014 (Inhaltsangabe zum Dokumentarfilm über Adriana Lubowa).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zentralfilm.de
  24. Video ZDFinfo: Die Hundeflüsterin (11. Mai 2013, 12:45 Uhr, 43:57 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 4. Januar 2014.
  25. Die Hundeflüsterin. Zweites Deutsches Fernsehen, 3. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2016;: „In fünf Filmen begleitet das ZDF die Hundepsychologin Maja Nowak bei ihrer Arbeit.“
  26. Fragwürdige Tipps in Sendung „Die Hundeflüsterin“: ZDF riskiert das Wohl von Kindern. Internationaler Berufsverband für Hundetrainer, 13. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2014; abgerufen am 2. Januar 2014 (Pressemitteilung).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ibh-hundeschulen.de
  27. a b Ingar Benke: Psychoterror für den Hund im ZDF? In: BZ. 1. Juni 2013, abgerufen am 1. Januar 2014: „Schon vor der Ausstrahlung wird der Stopp von Die Hundeflüsterin gefordert.“
  28. Christoph Stollowsky: Beißvorfälle nicht auszuschließen. In: Der Tagesspiegel. 14. Juni 2013, abgerufen am 4. Januar 2014.
  29. Die Hundeflüsterin. Zweites Deutsches Fernsehen, abgerufen am 4. Januar 2014 (Maja Nowak und der Hund aus Sardinien).
  30. Studie zu den Archetypen von Maja Nowak. In: vdu-wegbereiter.de. Abgerufen am 5. Mai 2020.