Mainhardt-Formation
Die Mainhardt-Formation („Obere Bunte Mergel“ in Baden-Württemberg, Unterer Burgsandstein in Bayern) ist eine lithostratigraphische Formation des Keupers in der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Hassberge-Formation unterlagert und von der Löwenstein-Formation überlagert.
Definition
BearbeitenDie Untergrenze der Mainhardt-Formation wird mit dem Aussetzen der Sandsteine der Hassberge-Formation, die Obergrenze mit dem Einsetzen der Sandsteine der Löwenstein-Formation definiert. Die Grenzen sind faziell und stark diachron. Die Mächtigkeit beträgt durchschnittlich etwa 10 bis 15 m. Sie steigt in der Stromberg-Mulde auf bis zu 40 m an. Hier ist allerdings die liegende Hassberge-Formation mit ca. 2 m sehr geringmächtig. Sie keilt zu den Beckenrändern zum Vindelizischen Land hin zwischen Hassberge-Formation und Löwenstein-Formation aus. Beckenwärts verzahnt sie sich mit der Weser-Formation. Im südlichen Baden-Württemberg ist die Mainhardt-Formation vor der Ablagerung der Löwenstein-Formation abgetragen worden und fehlt daher erosiv. Die Mainhardt-Formation besteht aus roten und grauen Tonsteinen, die einige Steinmergelbänke führen. Die Tonsteine enthalten auch Lagen mit Sulfatknollen. Die Mainhardt-Formation wird in das Karnium (Tuvalium) der Obertrias datiert. Die Typprofil der Mainhardt-Formation liegt im Kümmelsbach bei Mainhardt im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg. Der Name ist vom Mainhardter Wald im nördlichen Baden-Württemberg abgeleitet.
Gliederung
BearbeitenEine formale Untergliederung ist bisher noch nicht erfolgt, wäre aber durch die eingeschalteten Steinmergelbänke eventuell möglich[1].
Ablagerungsraum
BearbeitenDer Ablagerungsraum war ein flaches Becken, das periodisch überflutet wurde und wieder austrocknete. Es kam weitverbreitet zur Ablagerung von Gips und Anhydrit in Form von Knollen, die meist an bestimmte Horizonte gebunden sind.
Fossilien
BearbeitenAus der Mainhardt-Formation wurden bisher keine Fossilien beschrieben.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Beutler, S. 82
Literatur
Bearbeiten- Gerhard Beutler: Lithostratigraphie. In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphie von Deutschland IV – Keuper. Courier Forschungsinstitut Senckenberg, 253: 65-84, Stuttgart 2005 ISSN 0341-4116
- Gerhard Beutler, Norbert Hauschke und Edgar Nitsch: Faziesentwicklung des Keupers im Germanischen Becken. In: Norbert Hauschke & Volker Wilde (Hrsg.): Trias – Eine ganze andere Welt Mitteleuropa im frühen Erdmittelalter. S. 129–174, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1999, ISBN 3-931516-55-5
- Edgar Nitsch: Der Keuper in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002: Formationen und Folgen. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 159-171, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
Weblinks
Bearbeiten- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 – PDF; 6,57 MB (Groß) (abgekürzt STD2002)