Maneb (Kürzel für Manganethylen-1,2-bis-dithiocarbamat) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate, die als Pflanzenschutzmittel bei Pilzerkrankungen eingesetzt wird. Es liegt als gelbliches, gering wasserlösliches Pulver vor. Maneb verbleibt als Rückstand der Behandlung von landwirtschaftlich genutzten Pflanzen in Früchten und Gemüse.

Strukturformel
Strukturformel von Maneb
Allgemeines
Name Maneb
Andere Namen
  • Manganethylen-1,2-bis-dithiocarbamat
  • Mangan(II)-[N,N′-ethylenbis(dithiocarbamat)]
Summenformel C4H6MnN2S4
Kurzbeschreibung

gelber, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12427-38-2
EG-Nummer 235-654-8
ECHA-InfoCard 100.032.400
PubChem 3032581
ChemSpider 2297517
Wikidata Q409156
Eigenschaften
Molare Masse 265,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,92 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

Zersetzung bei 192–204 °C[1]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (160 mg·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​319​‐​332​‐​361d​‐​410
P: 273​‐​280​‐​302+352​‐​304+340+312​‐​305+351+338​‐​308+313[1]
Toxikologische Daten

5000–8000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Verwendung

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Maneb wird als Pflanzenschutzmittel bei Pilzerkrankungen (Fungizid) eingesetzt. So zum Beispiel gegen Kraut- und Braunfäule (Phytophthora) und die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria) an Kartoffeln und Tomaten, gegen Falschen Mehltau und Rostpilze an Zierpflanzen und gegen Blauschimmel (Peronospora tabacina) bei Tabak.[4] Im Jahr 2007 wurden zwischen 100 und 250 t[5] Maneb in Deutschland eingesetzt, 2011 sank die eingesetzte Menge auf 25–100 t.[6]

Zulassung

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Maneb ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr zugelassen oder im Handel.[7]

Sicherheitshinweise

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Maneb ist praktisch ungiftig, aber möglicherweise fruchtschädigend, kann also das Kind im Mutterleib schädigen.

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Eintrag zu Maneb in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Maneb im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Extoxnet: Maneb.
  4. Raiffeisen: BASF-Maneb-Spritzpulver (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive).
  5. Bundesamt für Verbraucherschutz: Inlandsabsatz und Export von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen für das Jahr 2007.
  6. Bundesamt für Verbraucherschutz: Inlandsabsatz und Export von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen für das Jahr 2011.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Maneb in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. Dezember 2019.