Manlich
Die Manlich (auch Mannlich) waren eine möglicherweise aus dem Elsass[1] stammende, in Augsburg, Genf und Lausanne niedergelassene Kaufmanns- und Patrizierfamilie.
Geschichte
BearbeitenIn den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts gelang den Manlich der Aufstieg in die erste Reihe der Augsburger Fernhändler, Montanunternehmer und Bankiers. Ein Zweig der Familie liess sich 1538 in Genf, später in Lausanne nieder. Mit dem Kauf der Herrschaft Daillens in der Waadt mussten die Mannlich ins bernische Burgerrecht eintreten. Der Offizier Georg Mannlich wurde Mitglied des Grossen Rats der Stadt Bern und gehörte dadurch zum bernischen Patriziat. Mit dem unehelich geborenen Jean-Louis Mannlich († 1759) erlosch das Geschlecht im Mannsstamm.
Personen
BearbeitenZweig Augsburg
- Matthias Manlich (1499–1559), Kaufmann
- Melchior Manlich (1513–1576), Kaufmann
Schweizer Zweig
- Jaques Manlich, des Rats der Stadt Genf
- Christoph Mannlich (I.) (um 1540–nach 1571), Herr zu Daillens
- Hans Franz Mannlich, Venner zu Lausanne, Herr zu Daillens
- Georges Nicolas Mannlich, Herr zu Bettens
- Christoph Mannlich (II.) (1590–?), Herr zu Bettens
- Georg Mannlich (1669–1751), Generalleutnant in französischen Diensten, Mitglied des Grossen Rats der Stadt Bern, Herr zu Bettens
- Jean-Louis Mannlich († 1759)[2], Brigadier, ultimus
Archive
Bearbeiten- Procédure et sentence rendue par la Justice de Moudon entre noble Christophe Manlich, seigneur de Daillens, et les communiers dudit lieu., 1576.05.16-1576.05.16, SB 137/1 im Katalog der Archives cantonales vaudoises
- Reconnaissances pour Moiry en faveur de Christophe Manlich, 1577.01.01-1750.12.31, P Château de La Sarraz C 236
- Streubestände im Katalog der Burgerbibliothek Bern
Literatur
Bearbeiten- Fabienne Abetel-Béguelin: Georges Mannlich de Bettens. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 3. Februar 2015.
- Mark Häberlein: Manlich. In: Stadtlexikon Augsburg. Abgerufen am 4. November 2024.
- Hermann Kellenbenz: From Melchior Manlich to Ferdinand Cron German levantine and oriental trade relations, in: The Journal of European Economic History 19, 1990, S. 611–622
- Wolf Maync: Bernische Patriziersitze in welschen Landen. Bern 1985.
- Friedrich Roth: Zum Bankrott der Firma Melchior Manlich in Augsburg im Jahre 1574, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 34, 1908, S. 160–164.
- A. E. Sayous: Le commerce de Melchior Manlich et Cie d'Augsbourg à Marseille et dans toute la Méditerranée entre 1571 et 1574. in: Revue historique 176, 1935, S. 389–411.
- Gerhard Seibold: Die Manlich. Geschichte einer Augsburger Kaufmannsfamilie, Sigmaringen 1995.
- J. Sterchi: Georg Mannlich von Bettens. 1667–1751. In: Sammlung bernischer Biographien, 1. Band, Francke, Bern 1884, S. 524–525.
- Alfred Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen : ein Rückblick auf die Geschichte der ersten fünf Jahrhunderte. Zur Einweihung der neuen Zunftstube im Falken am 10. März 1908, Bern 1908. doi:10.3931/e-rara-73184
Einzelnachweise
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Wappen Mannlich im Katalog der Burgerbibliothek Bern