Marborn

Stadtteil von Steinau an der Straße

Marborn ist ein Stadtteil von Steinau an der Straße im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Marborn
Koordinaten: 50° 19′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 50° 19′ 0″ N, 9° 25′ 0″ O
Höhe: 234 m ü. NHN
Fläche: 5,35 km²[1]
Einwohner: 738 (30. Juni 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1969
Postleitzahl: 36396
Vorwahl: 06663

Geographische Lage

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Marborn liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises. Es grenzt im Norden an den Ort Sarrod, im Osten an Steinau, im Süden an den Ort Ahl, im Südwesten an den Ort Romsthal und im Nordwesten an den Ort Kerbersdorf.

Geschichte

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Kath. Filialkirche St. Marien

Ortsgeschichte

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Marborn hat seinen Namen von einem kleinen Brunnen, dem Marienborn, erhalten. Das Dorf wurde hauptsächlich von kirchlichen Einflüssen geprägt. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung datiert aus der Zeit von 927 bis 956 im Codex Eberhardi des Klosters Fulda.[1] Im Jahre 1814 wurde eine katholische Pfarrgemeinde gegründet und von der Pfarrei in Salmünster losgelöst. Vierzig Jahre später bekam die Gemeinde ihren Betsaal und erst 1894 erhielt sie ihren eigenen Geistlichen. Der Grundstein der Kirche wurde 1898 gelegt. Anfangs war der Glockenturm auf dem Dach der Kirche. Durch ein Unwetter stark beschädigt wurde später ein moderner Glockenturm neben dem Kirchengebäude errichtet. Die evangelischen Christen gehören zu der Kirchengemeinde Steinau an der Straße.

Im April 1945 drangen die amerikanischen Truppen über Marborn hinunter ins Kinzigtal vor. In der Ortsmitte von Marborn wurde hierbei eine Artilleriestellung (Long-Tom-Geschütze, 155mm M1) disloziert, welche am 1. April 1945 mittels Steilfeuer die Seifenfabrik „Dreiturm“ unter Beschuss genommen und dabei weitestgehend zerstört hat. Die Welle von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen machte auch vor dem Dorf nordwestlich von Steinau nicht halt. 1950 zählten zu den insgesamt 590 Einwohnern 110 „Neubürger“.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Dezember 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Marborn im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Steinau, heute „Steinau an der Straße“ eingemeindet. Für den Stadtteil Marborn wurde, wie für die anderen Stadtteile von Steinau, ein Ortsbezirk eingerichtet.[3] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern im Jahr 1974 aufgelöst und Marborn liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Marborn angehört(e):[1][4]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Marborn 798 Einwohner. Darunter waren 9 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 138 Einwohner unter 18 Jahren, 263 waren zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 132 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 330 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 108 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 66 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 219 Haushaltungen leben keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

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• 1812: 47 Feuerstellen mit 310 Einwohnern[1]
Marborn: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022
Jahr  Einwohner
1812
  
310
1834
  
420
1840
  
473
1846
  
541
1852
  
491
1858
  
417
1864
  
378
1871
  
379
1875
  
383
1885
  
395
1895
  
373
1905
  
350
1910
  
387
1925
  
413
1939
  
412
1946
  
589
1950
  
581
1956
  
520
1961
  
518
1967
  
518
1970
  
536
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2008
  
800
2011
  
798
2015
  
784
2022
  
738
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Steinau[8][2]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 14 evangelische (= 3,54 %), 381 katholischer (= 96,46 %) Einwohner[1]
• 1961: 20 evangelische (= 3,86 %), 497 katholische (= 95,95 %) Einwohner[1]

Für Marborn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Marborn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[3] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,73 %. Es wurden gewählt: vier Mitglieder der „Marborner Bürgerliste“ (MBL) und ein Mitglied der Liste „Wir für Steinau“ (WFS).[9] Der Ortsbeirat wählte Manuel Auermann (WFS) zum Ortsvorsteher.[10]

In Marborn gibt es die Sportgemeinschaft 1927 Marborn, die mehrere Fußballmannschaften und eine Wanderabteilung besitzt, den Gesangsverein MGV Einigkeit Marborn mit seinem Männerchor, dem gemischten Chor „Haste Töne“ und dem Kinderchor „Neue Töne“. Weiterhin besteht hier die Freiwillige Feuerwehr, zu der auch die Jugendfeuerwehr und mehrere Tanz-, Garde- und Gymnastikgruppen gehören. Die Feuerwehr pflegt eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Krahne in Brandenburg. Außerdem befinden sich im Ort eine KJG-Gruppe, der eine Kinder- und Jugendtheatergruppe angegliedert sind, sowie der Square-Dance Verein „Catstones“.

Persönlichkeiten

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  • Josef Freienstein (1920–1985), Architekt und Politiker (CDU)
  • Bruder Paternus Paul (Alois) Seipel FSC, geboren am 21. März 1908 im hessischen Marborn. Als Schulbruder wirkte er 11 Jahre. Als Schulbruder kam er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Manila, wo er 1945 bei einem Massaker der Japaner umgebracht wurde. Die katholische Kirche verehrt ihn als Glaubenszeuge und Märtyrer.
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Rheinbundakte.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung von Justiz (Justizamt Salmünster) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Marborn, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushalt 2024. (PDF; 33 MB) Einwohnerstatistik Stadt Steinau an der Straße. Abgerufen im August 2024.
  3. a b Hauptsatzung. (PDF; 367 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Steinau an der Straße, abgerufen im August 2024.
  4. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 158 (online bei Google Books).
  6. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 76.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 84, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  8. 2008:Übersicht, Einwohnerzahlen (- ca. 75 Nebenwohnungen). In: Webauftritt. Gemeinde Steinau an der Straße, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
    2015:Übersicht, Einwohnerzahlen (- ca. 75 Nebenwohnungen). In: Webauftritt. Gemeinde Steinau an der Straße, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  9. Ortsbeiratswahl Marborn. In: Votemanager. Stadt Steinau an der Straße, abgerufen im August 2024.
  10. Ortsbeirat Marborn. In: Ratsinfosystem. Stadt Steinau an der Straße, abgerufen im August 2024.